Das Ende der Individualität ist der Fleischkonsum?!

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vox42
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Re: Das Ende der Individualität ist der Fleischkonsum?!

Beitrag von vox42 »

Munolf hat geschrieben:
Ich selbst esse Fleisch, muss aber gestehen, dass Veganer wesentlich bessere Argumente für ihre Lebensweise haben als Fleischesser oder Vegetarier, die ihre Produkte aus der Massentierhaltung beziehen. Fakt ist halt, dass wir kein Fleisch essen müssen. Egal ob es natürlich ist, gut schmeckt oder wir es seit Jahren gemacht haben - es besteht schlicht und ergreifend keine Notwendigkeit. Und deswegen hab ich auch noch kein einziges Pro-Fleisch-Argument gehört, dass mich überzeugt hat.


Wenn man die Geschichte der Menschheit als Argument mit einbezieht, dann sollte man auch erwähnen, dass der momentane Fleischverbrauch in unserer Gesellschaft absolut unnatürlich ist.

Und Vox42, deine Argumentation im letzten Post erinnert mich irgendwie an die Gedanken-Gänge der Anti-Schwulen-Fraktion, die davor warnen, dass nach der Homo-Ehe auch Hochzeiten mit Geschwistern oder Giraffen erlaubt werden.

Zu Punkt eins: Da gebe ich dir Recht. Ich sehe auch kein Argument das einen Vegetarier oder Veganer zum Fleisch essen überzeugen könnte. Das will ich auch gar nicht. Und Veganer und Vegetarier haben auch in meinen Augen deutlich bessere Argumente, warum man auf das Essen von Fleisch verzichten könnte. Deshalb würde ich den Lebensstil von Veganern und Vegetariern auch niemals in Frage stellen geschweige denn ihnen meinen Lebensstil aufzwingen wollen.

Wogegen ich mich lediglich verwehre ist, mir von Veganern und Vegetariern IHREN Lebensstil aufzwingen zu lassen.

P.S.: Ich habe noch kein Argument pro Drogen gehört, was mich überzeugt hätte, dennoch rede ich niemandem rein was er sich einwerfen dürfte und was nicht.


Zu Punk zwei: Da stimme ich dir zu. Die Menschen in den entwickelten Ländern essen deutlich mehr Fleisch als es einer gesunden abwechslungreichen Ernährung zuträglich wäre.

Zu Punkt drei: Den Vergleich finde ich etwas sehr weit hergeholt, das erinnert mich an die Argumentation von Veganern, dass Fleischesser auch kleine Kinder fressen würden...

Die anti-Schwulen-Bewegung will mit dieser Argumentation den Homosexuellen ihren Lebensstil untersagen/verwehren aus Angst vor weiteren Zugeständnissen. Meine Argumentation zielt jedoch in die Richtung mir meinen Lebensstil NICHT untersagen zu lassen genausowenig wie ich anderen den Ihren zu untersagen gewillt bin.
Zuletzt geändert von vox42 am Do 8. Aug 2013, 15:57, insgesamt 3-mal geändert.
Sibel
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Re: Das Ende der Individualität ist der Fleischkonsum?!

Beitrag von Sibel »

SaniBloume hat geschrieben:Fleischkonsum ist kein Ausdruck von Individualität - Fleischkonsum ist Luxus...
die menschheit entwickelt sich nun mal weiter.
es gab zeiten, da war strom luxus - heute standard
es gab zeiten, da war flessendes wasser ausm hahn luxus - heute standard
ein fernseher war auch mal luxus - hat heute doch auch jedes kind im zimmer

was mal als luxus galt wird halt zum standard, so is das mit den jahren ändern sich dinge.
SaniBloume
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Re: Das Ende der Individualität ist der Fleischkonsum?!

Beitrag von SaniBloume »

Sibel hat geschrieben: die menschheit entwickelt sich nun mal weiter.
es gab zeiten, da war strom luxus - heute standard
es gab zeiten, da war flessendes wasser ausm hahn luxus - heute standard
ein fernseher war auch mal luxus - hat heute doch auch jedes kind im zimmer

was mal als luxus galt wird halt zum standard, so is das mit den jahren ändern sich dinge.

Oder wir leben eben heute einfach im Luxus?

Und nichtsdestotrotz finde ich die Aussage "Fleischkonsum ist Teil meiner Individualität" schwachsinnig.
lili6
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Re: Das Ende der Individualität ist der Fleischkonsum?!

Beitrag von lili6 »

SaniBloume hat geschrieben:
Sibel hat geschrieben:
Und nichtsdestotrotz finde ich die Aussage "Fleischkonsum ist Teil meiner Individualität" schwachsinnig.

Recht hast Du... das und noch viel mehr. Leider gibt es noch zu viele Schwachmaten, die das im Ernst meinen, siehe letzte Beiträge.

Ich bin immer mehr erschrocken über viele Aussagen einiger. Und ich vermutete ernsthaft (wie überaus naiv von mir!), hier wären ein Hauch intellektuellere Wesen unterwegs *lol*
Falsch gedacht.

Wie kann man nur IMMERNOCH (?!) Fleischkonsum rechtfertigen? Denken, es wäre gesund? Denken, Tiere sind da, um gegessen zu werden? Dass sie keine Seele haben? Oder würdet ihr etwa eure eigenen Babys essen? Wie kann man so wenig Empathie, Weitsicht und Intelligenz besitzen?? Dafür werde ich nie Verständnis haben. Ihr macht mich krank.
Und dann immer wieder die Aussage "Fleisch von glücklichen Tieren" Merkt ihr es denn überhaupt nicht mehr? Sie sterben qualvoll für UNSEREN Genuss!! Ist doch scheiß egal, ob sie vorher glücklich oder nur semiglücklich waren.

Ich schäme mich heute mehr denn je für die überaus kranke Gesellschaft, in der ich leider leben muss, für all die dummen Menschen um ich herum.

Bei soviel Dummheit kann ich auch nicht mehr sachlich bleiben.

Ich bin raus aus dieser Diskussion.

Auf dass die dummen Menschen an ihrer eigenen Dummheit ersticken und auf dass die Tiere es uns irgendwann vergeben mögen.
sagt der Walfisch zum Tunfisch; was wollen wir tun, Fisch? Sagt der Tunfisch zum Walfisch; Du hast die Wahl, Fisch!
Munolf
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Re: Das Ende der Individualität ist der Fleischkonsum?!

Beitrag von Munolf »

@vox42
Ok, ich geb zu, dass ich dich durch den Vergleich in die Ecke der Ultrakonservativen gesellt habe, das ist natürlich Blödsinn. Aber ihr habt beide versucht, die Motivation der Gegenseite als Trend abzutun. Die Konservativen haben diesen Trend dann durch seine (un-)logische Konsequenz lächerlich gemacht und du durch das Anführen weiterer Auswüchse des Trends – und deswegen kam mir das in den Kopf.

Was das Thema ‚Lebensstil aufzwingen‘ angeht. Es geht ja nicht darum, dass man fleischlos so viel besser und gesünder lebt und man möchte, dass doch alle so gut und gesund leben, wie man es eben selbst tut. Das hat ja dann doch eher andere Gründe. Sollte man z.B. aus antispeziesistischen Gründen vegan leben, dann sehe ich ein, dass man die Denkweise auch von anderen abverlangt - aber da bin ich auf deiner Seite, dass nehm ich für mich nicht an. Es hat aber auch nix mit ‚Lebensstil aufzwingen‘ zu tun, wenn man im Fleischkonsum Konsequenzen für das Wohl der Tiere und die Ökologie sieht. Wenn ich nicht möchte, dass die Leute den Müll in den Wald werfen oder Frösche aufblasen, dann reicht es auch nicht aus, dass man selbst damit aufhört.

Und was das Thema Drogen angeht. Es ist halt spannend, sie zu konsumieren. Und meiner Meinung nach ist das auch die einzige Begründung, warum man Fleisch isst. Alles andere ist Rechtfertigung.
Sibel
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Re: Das Ende der Individualität ist der Fleischkonsum?!

Beitrag von Sibel »

@lili6
selbstverständlich ist es teil der individualität.
bei nem veganer ist die ernährung doch auch ein teil der individualität, warum bei jemandem der fleisch ist denn nicht?

man sollte nicht immer versuchen seine eigenen ideale auf andere menschen zu übertragen.
und dann denken die anderen sind alles idioten und nur man selber hat den heiligen grahl verschluckt und leuchtet jetzt von innen heraus is halt auch nich das beste.
SaniBloume
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Re: Das Ende der Individualität ist der Fleischkonsum?!

Beitrag von SaniBloume »

Sibel hat geschrieben:@lili6
selbstverständlich ist es teil der individualität.
bei nem veganer ist die ernährung doch auch ein teil der individualität, warum bei jemandem der fleisch ist denn nicht?
ernährung und individualität zusammen zu bringen finde ich sehr schwierig. wenn du z.B. gern tomaten isst, siehst du das dann auch als teil deiner individualität die du unbedingt ausleben musst? und wenn plötzlich keine tomaten mehr verfügbar wären, würdest du dann ernsthaft sagen, du kannst deine individualität nicht mehr ausleben, weil keine tomaten mehr da sind? oder würdest du einfach andere sachen essen?

weiterhin ist ein unterschied, dass veganer/ vegetarier einfach verzichten, während die "ich brauche mein fleisch jeden tag"-fraktion darauf besteht, dass ein bestimmtes nahrungsmittel immer verfügbar ist. und diese ständige verfügbarkeit ist nun mal keine selbstverständlichkeit, sondern ein luxus, denn wir aufgrund der industrialisierten landwirtschaft haben (und weil es uns auch generell ziemlich gut geht...) so eine aussage wie "ich brauche mein fleisch jeden tag" kann man ja auch nur treffen, wenn man wie wir durch die ständige verfügbarkeit verwöhnt ist und nicht in gesellschaften lebt, wo sich nicht jeder fleisch leisten kann oder es einfach zu wenig davon gibt (bzw. man einfach froh ist wenn man was zu essen hat).
vox42
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Re: Das Ende der Individualität ist der Fleischkonsum?!

Beitrag von vox42 »

lili6 hat geschrieben:
...

Wie kann man nur IMMERNOCH (?!) Fleischkonsum rechtfertigen? Denken, es wäre gesund? Denken, Tiere sind da, um gegessen zu werden? Dass sie keine Seele haben?
Oder würdet ihr etwa eure eigenen Babys essen?....
Eben, gerade eben schreib ich noch von dem Vorwurf von Veganern, Fleischesser würden auch kleine Kinder essen... vielen Dank für die Bestätigung dass das nicht aus der Luft gegriffen war.
Zuletzt geändert von vox42 am Fr 9. Aug 2013, 09:07, insgesamt 1-mal geändert.
vox42
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Re: Das Ende der Individualität ist der Fleischkonsum?!

Beitrag von vox42 »

Munolf hat geschrieben:
...
Wenn ich nicht möchte, dass die Leute den Müll in den Wald werfen oder Frösche aufblasen, dann reicht es auch nicht aus, dass man selbst damit aufhört.
...
Und was das Thema Drogen angeht. Es ist halt spannend, sie zu konsumieren. Und meiner Meinung nach ist das auch die einzige Begründung, warum man Fleisch isst. Alles andere ist Rechtfertigung.

Punkt eins: Ja, kann ich nachvollziehen den Gedanken. Aber dann sollten die Kiddies erstens, nich auch auf alle diejenigen einprügeln die im Prinzip auf ihrer Seite stehen und sich gegen Massentierhaltung und Tierquälerei aussprechen und zweitens... losziehen und jeden Löwen der Welt töten. DIE töten nämlich nicht nur die süßen kleinen Gazellen mit ihren knuffigen Kulleraugen, sondern tatsächlich auch kleine Kinder... nein, nicht Menschenkinder, Löwenbabys, und so eine grausame Bestie sollte keine Existenzberechtigung haben.

Ich übertreibe? Nein, wenn man antispeziestisch denken will, dann bitte auch konsequent.

Punkt zwei: Ich glaube auf den Satz können wir uns verständigen.
Fleisch ist einfach Genuss und die bequemste Art, an seine Proteine zu kommen, alles andere ist Rechtfertigung.
Zuletzt geändert von vox42 am Fr 9. Aug 2013, 09:08, insgesamt 2-mal geändert.
vox42
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Re: Das Ende der Individualität ist der Fleischkonsum?!

Beitrag von vox42 »

SaniBloume hat geschrieben:
weiterhin ist ein unterschied, dass veganer/ vegetarier einfach verzichten, während die "ich brauche mein fleisch jeden tag"-fraktion darauf besteht, dass ein bestimmtes nahrungsmittel immer verfügbar ist. und diese ständige verfügbarkeit ist nun mal keine selbstverständlichkeit, sondern ein luxus, denn wir aufgrund der industrialisierten landwirtschaft haben (und weil es uns auch generell ziemlich gut geht...) so eine aussage wie "ich brauche mein fleisch jeden tag" kann man ja auch nur treffen, wenn man wie wir durch die ständige verfügbarkeit verwöhnt ist und nicht in gesellschaften lebt, wo sich nicht jeder fleisch leisten kann oder es einfach zu wenig davon gibt (bzw. man einfach froh ist wenn man was zu essen hat).
Na dann bin ich mal gespannt was passiert wenn es plötzlich kein Tofu mehr gäbe...

"einfach verzichten" funktioniert nämlich leider nicht, sondern wenn man sich fleischfrei gesund ernähren will, was absolut möglich ist, dann bedeutet das einen heiden Aufwand und einen ausgeklügelten Diätplan.
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