Fusion Fazit

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Kaugummipapier
Beiträge: 8
Registriert: Di 19. Mai 2015, 15:18

Fusion Fazit

Beitrag von Kaugummipapier »

Weshalb gibt es dieses Jahr kein offizielles Fazit vom Kulturkosmos? Oder hab ich irgendwas verpasst?
Affe
Beiträge: 359
Registriert: Mo 8. Jul 2013, 16:58

Re: Fusion Fazit

Beitrag von Affe »

Einfach mal abwarten.
DasSiebteMal
Beiträge: 11
Registriert: Do 10. Mär 2016, 23:36

Re: Fusion Fazit

Beitrag von DasSiebteMal »

Here it is:

english version below
________________________________

Liebe Fusionist_innen,

es ist schon wieder über 3 Monate her, seit unserer 20-jährigen
Geburtstagsparty. Der Sommer ist im Fluge vorbei gezogen, also Zeit um endlich
einmal ein kleines Resümee rum zu schicken.

Dies könnte so klingen:
Es waren fünf unvergessliche Tage und eine sehr gelungene Jubiläums-Fusion!
Oder so:
Auch wenn es bestimmt noch Vieles gibt, was wir in Zukunft verbessern können,
war es schon eine sehr runde Geschichte.
Oder so:
Licht- und Sound, Optik, Kunst, Musik und Theater waren großes Kino und
orga-technisch lief es so gut wie noch nie.
Oder so:
Jeder einzelne Floor, jede Gruppe, jedes kleine oder große Projekt, jeder Artist
und jeder Gast hat selbstständig und auf die eigene Art zu dieser Fusion
beigetragen.
Danke dafür!

Nach den letzten Jahren haben wir uns ja infrastrukturell um Einiges einen Kopf
gemacht, und es dieses Jahr geschafft, die Abläufe und das Zusammenspiel der
einzelnen Bereiche und Gruppen zu verbessern.

Das Supporter-System ist im zweiten Jahr endlich richtig angelaufen. Der
Großteil der Supporter_innen hat sich sehr wohl gefühlt und die Idee der
ehrenamtlichen Einbindung von Gästen in den Crews hat zum großen Teil super
geklappt.

Die An- und Abfahrt lief im Großen und Ganzen erheblich besser und somit kamen
die meisten schneller und einfacher auf den Platz und wieder weg als letztes
Jahr. Nicht so gut lief es für die, die sich am Mittwoch im stundenlangen Stau
auf der Landebahn wieder gefunden haben. Da immer mehr Leute Mittwoch anreisen,
sind Wartezeiten bei der Anreise nicht ganz zu vermeiden. In dem Fall hat die
Polizei einen großen Beitrag dazu geleistet, dass die Verkehrsleitung alles
andere als gut lief.

Die Sanitärsituation war durch 100 „Flugzeugklos“ und 100 zusätzliche
Kompoletten deutlich entspannter als jemals zuvor; aber Festival bleibt Festival
und dass es auf der sanitären Seite nicht wie in unserem Luxus-Alltag läuft, ist
klar. Gerade die 225 Kompostklos haben bei vielen Leuten zu einem angenehmen
Klo-Erlebnis geführt.

Die vielleicht traurigste Geschichte des Festivals war für viele wahrscheinlich
die Ankündigung im Guide, dass im kommenden Jahr die Fusion nicht stattfinden
wird. Wie alle aufmerksamen Festivalgäste auf ihrem Eintrittsbändchen erkennen
konnten wird die Rakete erst in 2018 und zwar vom 27.6. – 1.7. wieder steigen.

Wir wollen die Gründe noch einmal kurz umreißen:
Jedes Jahr eine Fusion und jedes zweite Jahr darüber hinaus ein Theaterfestival
wie die at.tension zu organisieren, bringt uns immer wieder an die Grenzen
unserer Kräfte und unserer Belastbarkeit. Jetzt nach 20 Jahren sind wir an den
Punkt gekommen, einmal einen Gang runterschalten zu wollen.
Wir wollen eine kurze Pause. Ein Jahr, in dem wir nicht von Einem ins Nächste
stolpern, ein Jahr wo wir Dinge umsetzten können, die Zeit brauchen. Ein Jahr,
in dem wir unser Projekt reflektieren und besser organisieren können.

Wir haben jetzt zwar kein kollektives Burnout, aber wir wollen auch nicht so
lange in einem Hamsterrad laufen, bis wir nacheinander ausgebrannt sind und
einzeln aus dem Rad fallen. Die, die sich Fulltime mit der Festivalplanung
beschäftigen, laufen seit Jahren am Limit. Viele aus unserer Crew, die Teilzeit
involviert sind, geben Jahr für Jahr alles, spenden ihren gesamten Urlaub
und/oder arbeiten, bis ihre Batterie so gut wie leer ist.

Daher wollen wir einmal ein Jahr, in dem nicht mit dem Neuen begonnen werden
muss, derweil das Letzte noch nicht mal abgeschlossen ist, in dem uns nicht
immer die Zeit fehlt, um all die Themen, die wir zum Teil seit längerem klären
wollen, zu besprechen, sprich: ein Jahr in dem die ganze Maschinerie mal etwas
runter fährt. In dem wir uns untereinander neu sortieren und gemeinsam
zusammenstellen können, was wir wollen, wer was macht und wie es weiter geht.
Ein Jahr, in dem wir Zeit und Raum haben, große Bauprojekte z.B. den Abriss des
Luftschlosses auf dem Gelände, zu realisieren.
Letztendlich geht es um die langfristigen Ausblicke und darum, gemeinsam
gestärkt aus dem Jahr heraus zu kommen, um zukünftig auch weiterhin solch
einmalige Festivals auf die Beine stellen zu können.

Zu unserer Entscheidung haben wir überwiegend positive Rückmeldung bekommen und
sind sehr gespannt und voller Pläne für dieses Jahr, in dem nicht nur für uns
eine lang gewachsene Routine durchbrochen werden wird und so Platz für Neues
geschaffen wird. Zur Fusion 2018 sind wir auf jeden Fall wieder am Start und bis
dahin werden wir euch in größeren Zeitabständen natürlich auf dem Laufenden
halten. Das Theater-Festival at.tension soll wie gewohnt Ende des Sommers 2017
stattfinden – Infos über die at.tension-Webseite.

Zum Schluss dieses Newsletters freuen wir uns ankündigen zu können, dass der 2.
Teil der Filmdokumentation über den Kulturkosmos am 4. November online geht. Ihr
könnt ihn, wie auch den ersten Teil und Einiges an Bonusmaterial, auf
http://www.kulturkosmos.de <http://www.kulturkosmos.de> sehen.
Nachdem im 1. Teil die Geschichte des Kulturkosmos und des Fusion-Festivals
beleuchtet wurde, geht es jetzt um die Region.

Der Film thematisiert, wie durch die Ansässigkeit des Kulturkosmos Freiräume für
selbstbestimmte Arbeitsweisen und neue kulturelle Horizonte entstanden sind,
aber auch Konflikte mit Behörden und Anwohner_innen.

Kontroverse Themen sind die „Andersartigkeit“ der Akteur_innen, der mit der
Fusion verbundene Drogenkonsum und die Lärmbelästigung der Nachbar_innen. Der
Film fragt nach Ansätzen, die Impulse setzen in ländlichen Regionen, in denen
das so oft beschriebene Problemnetz aus Abwanderung, Rechtsextremismus, hoher
Arbeitslosigkeit und kultureller Ausdünnung in den Köpfen der Bewohner_innen
eingeschrieben zu sein scheint.
Eines ist klar: Durch die Auseinandersetzung mit dem Menschen aus der Region und
die lange Ansässigkeit des Kulturkosmos entstanden im Laufe der Zeit nicht nur
Konflikte, sondern vor allem eine Vielzahl spannender Diskurse, langfristige
Kooperationsbeziehungen und Freundschaften.

Don‘t miss it!


So, das war es erst mal von uns aus Lärz!

Stay tuned – stay rebel

Eure Fusion Crew
Ich muss sagen ich kann die Pause der Fusion Crews voll verstehen, wer über Jahre seine ganze Freizeit für ein solch überragendes Festival investiert hat irgendwann auch mal ne Pause verdient. Wer schonmal selbst ein Festival organisiert hat, das niemals irgendwie so groß ist wie Fusion war, wird WIssen was für eine gewaltige Energieleistung dahinter steckt um Jahr für Jahr ein solch wahnsinniges Festival auf die Beine stellen. Bei aller teils berechtigten Kritik muss man sagen das es der Absolute Wahnsinn war was die Fusion Crew über die Jahre abgerissen hat Natürlich ist es traurig das es 2017 keine Fusion geben und auch wenn es kein Festival gibt das auch nur irgendwie an die Fusion rankommt haben sich im Schatte viele kleinere Festivals gebildt die super cool sind. Also an Möglichkeiten durch die Festival Saison tagelang zu tanzen wird es auch ohne Fusion 2017 nicht mangeln.

Ich freue mich jedenfalls derbe auch 2018 auch wenn ich fürchte das dann eher 400.000 als 200.000 Ticket Anfragen werden. Mit all den Umgesetzten Ideen des KK wird die Fusion 2018 vermutlich überragend werden.
Platypus14
Beiträge: 2
Registriert: Di 30. Dez 2014, 15:27

Re: Fusion Fazit

Beitrag von Platypus14 »

Schade mit dem Luftschloss. Weiß jemand, was das Problem ist?
buki
Beiträge: 379
Registriert: Sa 12. Nov 2011, 22:55
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Re: Fusion Fazit

Beitrag von buki »

Keine Ahnung, interessiert mich aber auch.
Karl Kutter
Beiträge: 19
Registriert: Mi 20. Jul 2016, 19:34

Re: Fusion Fazit

Beitrag von Karl Kutter »

Das Problem bei dem Luftschloss ist: es ist einfach durch ;) Es stand jetzt schon lange draußen, bei Wind und Wetter(es wurde nicht über den Winter abgebaut). Es ist an mehreren Stellen undicht und provisorisch Repariert. Dazu kommen komplexe Genehmigungsverfahren im Rahmen der Bauverordnung.

Es stand schon mehrere Jahre im Raum das es für das Luftschloss die letzte Fusion sei, jetzt endlich ist die Zeit da es abzubauen und Platz für etwas neues zu schaffen.
matrosin
Beiträge: 9
Registriert: Fr 6. Jan 2017, 08:56

Re: Fusion Fazit

Beitrag von matrosin »

Karl Kutter hat geschrieben:Das Problem bei dem Luftschloss ist: es ist einfach durch ;)


Kurz und knapp, sehr gut. Aber wirklich schade mit dem Luftschloss. Hatte aber auch im Hinterkopf, dass der Abriss schon länger im Raum steht. Allerdings stimmt es schon: das Luftschloss war jetzt lange genug dabei - wird Zeit für was Neues :)
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