Fusion und die Drogen

Smoko
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Fusion und die Drogen

Beitrag von Smoko »

Hey,

also ich fand die Fusion von der gesamten Aufmachnung her wie immer außergewöhnlich schön und einzigartig.
Dass das absolut keine Selbstverständlichkeit ist, so ein Festival auf die Beine zu stellen ist klar und dafür auch viel Respekt an alle Beteiligten!

Was mir und auch einigen Freunden allerdings aufgefallen ist, ist dass nach unserem Gefühl viel mehr geballert wurde, als die letzten Jahre. Ich bin da früher auch selber kein Kind von Traurigkeit gewesen und dem Thema gegenüber alles andere als konservativ eingestellt, aber ich fand es wirklich krass viel dieses Jahr. Egal wo man sich mal kurz auf den Floor stellt oder hinsetzt hat man Rauchschwaden von Joints im Gesicht (was manche vielleicht auch unangenehm finden), wann immer man sich umschaut werden Tütchen rumgereicht, Lines aufgehackt, etc. Das ganze Thema Drogen und Ballern war zumindest für mich so omnipräsent wie nie. Ich bin grundsätzlich auch der Meinung, dass man in Richtung mehr Legalisierung gehen sollte und es ok ist, das zu tun, aber wenn man auf der Turmbühne/Tankwüste/ö.ä. steht und sich als Außerirdischer fühlt, nur weil man nicht druff ist, ist das schon irgendwie ziemlich anstrengend.
Ich würde es begrüßen, wenn das ganze Thema Partydrogen und entsprechender Konsum noch mehr thematisiert und diskutiert werden würde. Freier Erwerb, Verkauf und Konsum (was auf der Fusion de facto so möglich ist) birgt auch Risiken und Bedarf eines vernünftigen Umgangs und da ist auch die Crew in der Verantwortung, irgendwie mit dem Thema umzugehen. Ein Eclipse-Zelt und ein Alice-Stand sind da meiner Meinung nach zu wenig.
Der aktuelle gesellschaftliche Umgang damit ist beschissen, keine Frage, aber so eine "Macht was ihr wollt und viel hilft viel" Mentalität ist auch kontraproduktiv. Da rutschen dann Leute in Psychosen ab, etc. und das Festival macht ganz schnell gar keinen Spaß mehr.
Und für Menschen wie mich, für die Drogen auf Grund bestimmter psychischer Gegebenheiten aktuell Tabu sind, gibt es keine Möglichkeit zu feiern, ohne ständig damit konfrontiert zu werden.
Es ist meiner Meinung nach kein Problem, mal bisschen was zu nehmen und mal eine Tüte zu rauchen, aber wenn Joints wie Zigaretten weggeraucht werden und überall so eine all-in-Einstellung vorherrscht, dann geht das für mich irgendwie zu weit und nimmt mir auch den Spaß an so einem Festival.

Bin gespannt auf eure Antworten und ob es noch andere Meinungen als "Dann geh halt nicht auf die Fusion" gibt.

Liebe Grüße
Zuletzt geändert von Smoko am Mo 2. Jul 2018, 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
Pladde1312
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Re: Fusion und die Drogen

Beitrag von Pladde1312 »

Hey Smoko,

Ich denke dein Eindruck täuscht nicht. Bei uns hatte es keine 10 Minuten gedauert bis wir alles mögliche angeboten bekamen. Aufgrund meiner Psyche sind Drogen wie LSD, Pilze etc auch tabu...

Aber im großen und ganzen unterschreibe ich was du da sagst.
Desenchantee
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Registriert: Mo 2. Jul 2018, 15:35

Re: Fusion und die Drogen

Beitrag von Desenchantee »

mich hats auch etwas genervt dass auch im dichtesten Gedränge gekifft werden musste. Ich atme das ja selbst ungern mit ein.
Aber mag irgendwie auch kein Spielverderber sein.
Ach ich weiß auch nicht.... wenn soooooo viele Menschen sich frei entfalten wollen, wirds wohl auch immer Reibungspunkte geben.
RoofDamage
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Re: Fusion und die Drogen

Beitrag von RoofDamage »

Ich glaub das täuscht ein wenig. Wenn auf den von dir angesprochenen Bühnen viel konsumiert wird liegt das in meinen Augen mehr an dem Genre welches dort bedient wird. Techno und alles andere elektronische ist halt "anfälliger" für Drogen bzw sie werden dort lieber als woanders konsumiert.
Bei 90.000 (ich weiß nicht ob diese Zahl stimmt, sie wurde mir nur von jemand anderem gesagt) Besuchern wird schon ein großer Teil konsumieren. Genau so großer Teil wird dies aber auch nicht tun. Wenn ich mir zum Beispiel das Konzert von Von wegen Lisbeth oder anderen Bands die nicht in diesem Genre unterwegs sind angucke wird dort so gut wie gar nicht konsumiert.

Das mit den Dealern ist auffällig ja, aber so lange die nicht zu aufdringlich sind geht es noch in Ordnung finde ich. Wobei im Programmheft sogar stand, wer dealt fliegt. Und ein Typ der bei uns vorbei kam wollte auch nicht offen im Camp verkaufen bzw zeigen was er hat.

Ich denke mal es kommt halt drauf an wo man sich befindet :)
Took
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Re: Fusion und die Drogen

Beitrag von Took »

RoofDamage hat geschrieben: Mo 2. Jul 2018, 18:23 Bei 90.000 (ich weiß nicht ob diese Zahl stimmt, sie wurde mir nur von jemand anderem gesagt) Besuchern
Es werden 60.000 Tickets verkauft, dazu kommen noch Helfer, Artists usw.. Man kann also von ca. 65.000 Menschen ausgehen.
zolaaar
Beiträge: 132
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Re: Fusion und die Drogen

Beitrag von zolaaar »

das täuscht. geh mal in die angesagtesten Techno Clubs Berlins, wie Sisy, 'Hain oder Katze, oder auf andere Elektro Festivals wie Melt, SMS, Nature One, Nation, etc da wird ebenso heftig "geballert" wie auch auf der Fusion, wo einfach nur mehr konsumierende Menschen sind, die dort zusammenkommen.
patrick123
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Re: Fusion und die Drogen

Beitrag von patrick123 »

ich konsumiere sehr gerne drogen und habe das umfeld auf der fusion dafuer auch als sehr angenehm empfunden. bitte weiter so! :)
zolaaar
Beiträge: 132
Registriert: Di 3. Jul 2012, 15:41

Re: Fusion und die Drogen

Beitrag von zolaaar »

außerdem fand ich viele der volltrunkenen Sauftour Proleten auf dem Gelände und Camping Area viel viel unangenehmer als die Drogies, muss ich sagen, denn die waren die, die sich dort am untolerantesten und aufdringlichsten den anderen gegenüber benahmen.. Frauen bedrängten, sich über die Trippenden lustig machten und rumgrölten. dieser ungezügelte Alkoholkonsum dort ist mMn noch viel problematischer als der Drogenkonsum. die "Druffis" sind da viel toleranter und aufgeschlossener und verhalten sich zum Großteil auch nach dem Motto "leben und leben lassen". und ja, ich bin auch einer von denen.
Pladde1312
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Re: Fusion und die Drogen

Beitrag von Pladde1312 »

zolaaar hat geschrieben: Mo 2. Jul 2018, 20:36 außerdem fand ich viele der volltrunkenen Sauftour Proleten auf dem Gelände und Camping Area viel viel unangenehmer als die Drogies, muss ich sagen, denn die waren die, die sich dort am untolerantesten und aufdringlichsten den anderen gegenüber benahmen.. Frauen bedrängten, sich über die Trippenden lustig machten und rumgrölten. dieser ungezügelte Alkoholkonsum dort ist mMn noch viel problematischer als der Drogenkonsum. die "Druffis" sind da viel toleranter und aufgeschlossener und verhalten sich zum Großteil auch nach dem Motto "leben und leben lassen". und ja, ich bin auch einer von denen.
Danke!♡ das sehe ich auch so...
divergenz
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Registriert: Fr 15. Dez 2017, 11:03

Re: Fusion und die Drogen

Beitrag von divergenz »

Pladde1312 hat geschrieben: Mo 2. Jul 2018, 20:38 Danke!♡ das sehe ich auch so...
+1

Ich glaub wenn man fehler sucht, findet man die auch.
Mir ist jetzt nicht sonderlich viel drogenkonsum aufgefallen. Habe aber mal wieder ne menge superliebe erfahrungen mit ähnlich verstrahlten wie mir gemacht.
schön wars <3
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