Seite 3 von 5

Re: Viel zu wenig Antikapitalismus auf der Fusion

Verfasst: Do 5. Jul 2018, 14:32
von 00laerz
Ach an der Turmbühne gibt es ja auch ne Handvoll Metro TK Pommes für 3€. Viele Preise sind echt fair und auch aufgrund der Zutaten aber teilweise heftig überteuert.

Re: Viel zu wenig Antikapitalismus auf der Fusion

Verfasst: Do 5. Jul 2018, 16:57
von plissk3n

Re: Viel zu wenig Antikapitalismus auf der Fusion

Verfasst: Do 5. Jul 2018, 21:16
von aven
Complex hat geschrieben: Do 5. Jul 2018, 01:08
aven hat geschrieben: Do 5. Jul 2018, 00:21 Aber ich muss doch nicht mit einer Kleinen-Koks-Pimmel Karre auf die Fusion fahren. Selbst wenn die von meinem Vater ist.
Dabei geht es doch um die Zuschaustellung von Reichtum (in der Bibel ja sogar ne Todsünde, ebenso wie bei Gaucho Marx).
Übrigens so ne FunktionOne ist auch ne Zurschaustellung von Reichtum. Kannst dir für das was da auch nur an einer Bühne hängt locker nen schnieke Sportwagen leisten. Also wenn schon dann bitte nur selbst gezimmertes wie auf der Roots-stage!
Respect an den Erbauer übrigens - das Soundsystem da war ja mal ganz große Handwerkskunst!
Was soll denn dieser "Whataboutism"? Es geht um das Thema "zu wenig Antikapitalismus auf der Fusion" und mein Argument ist, dass das u.a. an Statussymbolen wie bestimmte Wagen sichtbar war. Ob das nun ein R6 oder R8 oder R100 war, ist mir relativ egal. Und sicher gibt es tausend andere Themen, die davon ablenken. Funktion One - Bombensache. Künstler - Bezahlen. Appel - Verweigern, da aktive Unterdrückung der Meinungsfreiheit in China durch fehlende VPN Funktion in China-Iphones.

Was nützt ein liberales, queeres, hedonistisches System, wenn wir immer noch im Klassenkampf stecken? Wir lassen uns abschmecken mit kleinen Zugeständnissen des Neoliberalismus und verlieren die Frage der Gleichheit aller Menschen aus den Augen. Stattdessen fokussieren wir uns auf Individualisierung und meinen damit den Konsum zur individuellen Werbesäule. Fande den Ardono Text sehr passend, natürlich leben wir in einer ständigen Kognitiven Dissonanz - nur leider hat sich der Kapitalismus seit 1969 deutlich weiterentwickelt. Wieviele Menschen gibt es noch, die ein anderes System als den Kapitalismus für denkbar halten? Wer kann eigentlich noch erklären was die Grundtheorie von Kapitalismus ist und in was für einer Form wir davon leben? Das Wirtschaftswachstum ist leider nicht unendlich.

Da die wenigsten von uns noch mündige Bürger sondern vorerst Konsumenten sind, kommt gerade dem eigenen Konsumverhalten ein hoher Stellenwert zu. 90% der BMW Fahrer, die ich kenne, kaufen den BMW nicht wegen seiner guten Bauweise, sondern aufgrund von Begierden geweckt durch Werbung. Stark, Freude am Fahren, ein echter Mann. Warum definiert mich den Konsum? D.h. der bewusste Nicht-Konsum bzw. Konsum von Produkten und Services mit Humanistischen Ansätzen hat einen Einfluss auf den Status Quo. Wenn wir ein System der Gleichheit erreichen wollen, ist der erste Schritt der bewusste Verzicht auf Status durch die Eliten.

Re: Viel zu wenig Antikapitalismus auf der Fusion

Verfasst: Do 5. Jul 2018, 22:05
von Karakter
fu5sionista hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 15:16
ilitsch hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 15:05 Meiner Meinung nach - und das fand ich sehr schade - hat es sehr wenig, bis gar keine explizit antikapitalistische Botschaften gegeben ( Ich habe eigentlich nur 1. gesehen, bei der Toilette hinter der Seebühne, da stand drauf: " Die Klassengesellschaft sprengen ....).

Es gab an allen Ecken und Enden antirassistische, antisexistische, antimilitaristische, antiherrschaftsritische, antirepressions, antinationale, prokurdische etc. Botschaften, aber eben so gut wie keine explizit antikapitalistischen Botschaften.

Das find ich scheiße, und hier besteht in jedem Fall noch Nachholbedarf, wenn das mit der roten Flagge auf den Hangars ernst gemeint ist !
Gute Punkt!

Dann bring doch nächstes mal was mit und häng es auf :roll:.

Und Sehr gut gesagt!
Direkt Aktion ☝️

Re: Viel zu wenig Antikapitalismus auf der Fusion

Verfasst: Do 5. Jul 2018, 23:35
von tanztanztanz
Verstehe garnicht wozu man den Kapitalismus überwinden muss. Wem geht es heute schlechter als vor 100 Jahren?
Ich brauche auf der anderen Seite keinen ungezähmten Kapitalismus. Soziale Marktwirtschaft wäre mir lieber, aber im Zuge der Globalisierung ist auch diese eher zum Kapitalismus geworden.

In meinen Augen ist es eine Erfolgsgeschichte die wie jede Erfolgsgeschichte nicht nur geil ist. Aber unter dem Strich...jap!

Ich glaube viele der Erwartungen die man an ein anderes System als den Kapitalismus stellt sind unrealistisch. Es hat seinen Grund warum der Sozialismus immer krachend gescheitert ist und die eigenen Leute einsperren musste.

Vielleicht sollte man sich über ein neues System gedanken machen und nicht dauernd im Kopf im letzten Jahrhundert feststecken!

Re: Viel zu wenig Antikapitalismus auf der Fusion

Verfasst: Do 5. Jul 2018, 23:51
von Complex
aven hat geschrieben: Do 5. Jul 2018, 21:16
Complex hat geschrieben: Do 5. Jul 2018, 01:08
aven hat geschrieben: Do 5. Jul 2018, 00:21 Aber ich muss doch nicht mit einer Kleinen-Koks-Pimmel Karre auf die Fusion fahren. Selbst wenn die von meinem Vater ist.
Dabei geht es doch um die Zuschaustellung von Reichtum (in der Bibel ja sogar ne Todsünde, ebenso wie bei Gaucho Marx).
Übrigens so ne FunktionOne ist auch ne Zurschaustellung von Reichtum. Kannst dir für das was da auch nur an einer Bühne hängt locker nen schnieke Sportwagen leisten. Also wenn schon dann bitte nur selbst gezimmertes wie auf der Roots-stage!
Respect an den Erbauer übrigens - das Soundsystem da war ja mal ganz große Handwerkskunst!
Was soll denn dieser "Whataboutism"? Es geht um das Thema "zu wenig Antikapitalismus auf der Fusion" und mein Argument ist, dass das u.a. an Statussymbolen wie bestimmte Wagen sichtbar war. Ob das nun ein R6 oder R8 oder R100 war, ist mir relativ egal. Und sicher gibt es tausend andere Themen, die davon ablenken. Funktion One - Bombensache. Künstler - Bezahlen. Appel - Verweigern, da aktive Unterdrückung der Meinungsfreiheit in China durch fehlende VPN Funktion in China-Iphones.
Ich verstehs halt nicht:
  • Wiso darf ich fürs musikhören musikhören das Statussymbol schlechthin nutzen, fürs fahren aber nicht?
  • Was ist jetzt Kapitalistischer? Der korrekte alte VW-Bus für 20 zettel - heute hochbezahltes Statussymbol der hipster die sich etwas hippy-Flair einkaufen wollen, der eiskalt kosten-nutzen kalkulierte alte Benz für 5 zettel - längst verschmätes statussymbol der Bonzen oder doch der mit keiner marktwirtschaftlichen theorie zu rechtfertigenden und auf reinen fahrspass getrimmte Sportwagen?
  • Welcher asiaten-missbrauchender Elektronikherstller darf denn vom Antikapitalistischen aufgeschlossenen Fusion-Besucher verwendet werden? Es ist ohne asia-ausbeuter-Elektronik ja nicht möglich Zutritt zu bekommen (e-ticket muss ja irgendwo empfangen werden).
Das währe nett wenn du mir das mal genauer darlegen kannst. Momentan bin ich nämlich höhst verwirrt: Wo höhrt denn Doppelmoral auf und wo fängt wirklich Antikapitalismus an?

Re: Viel zu wenig Antikapitalismus auf der Fusion

Verfasst: Fr 6. Jul 2018, 00:04
von ilitsch
"Wo fängt wirkliche Kapitalismuskritik an?"

Genau das hätte auf der Fusion mal vermittelt werden können und sollen.

Sonst, wenn du dich näher damit befassen willst, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als dich einzulesen.

Re: Viel zu wenig Antikapitalismus auf der Fusion

Verfasst: Fr 6. Jul 2018, 00:22
von aven
tanztanztanz hat geschrieben: Do 5. Jul 2018, 23:35 Verstehe garnicht wozu man den Kapitalismus überwinden muss. Wem geht es heute schlechter als vor 100 Jahren?
Ich brauche auf der anderen Seite keinen ungezähmten Kapitalismus. Soziale Marktwirtschaft wäre mir lieber, aber im Zuge der Globalisierung ist auch diese eher zum Kapitalismus geworden.

In meinen Augen ist es eine Erfolgsgeschichte die wie jede Erfolgsgeschichte nicht nur geil ist. Aber unter dem Strich...jap!

Ich glaube viele der Erwartungen die man an ein anderes System als den Kapitalismus stellt sind unrealistisch. Es hat seinen Grund warum der Sozialismus immer krachend gescheitert ist und die eigenen Leute einsperren musste.

Vielleicht sollte man sich über ein neues System gedanken machen und nicht dauernd im Kopf im letzten Jahrhundert feststecken!
Ja. Eine (demokratische, humanistische, liberale,?) Neugestaltung des Systems zum Wohle aller Systemteilnehmenden mit einer Gleichberechtigung zwischen allen. Vielleicht sogar dezentral ;)

Ich sehe ja auch ein, dass das System keine Vision oder Wunschzustand einer Person oder dunklen Hand ist, sondern das Resultat der Spezies Mensch, die überleben will. Wird sind alle Teil des Systems - können daher aber auch Wandel anstoßen.

Aber ich glaube das wir häufig auch das System bzw. die Mechanism und Kombination von Marktdynamiken und menschlichen Bedürfnissen unterschätzen. Das Internet ist ungefähr so wie die Tabakindustrie in den 40ern - Gib him! Klar haben wir als Spezies was auf dem Weg gelernt, Magna Carta usw., aber wir sollten uns auch nicht auf den Lorbeeren von Aufklärung und Co. ausruhen. Vielleicht gibt es noch genügend andere Probleme gemeinsam zu überwinden. Wie tritt man dann am Besten in Aktion?

Re: Viel zu wenig Antikapitalismus auf der Fusion

Verfasst: Fr 6. Jul 2018, 09:18
von El.
Dinodörte hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 16:22 Das Bier an der Bars war nicht etikettiert... und das in einem vorschriftsliebenden Land wie Deutschland. Das fand' ich diesbezüglich ein starkes Statement seitens der Fusion, zumal ich mich nicht entsinnen kann, dass das die Jahre zuvor schonmal so gewesen sei...
Das ist kein antikapitalistisches Statement der Fusion sondern ein Marketing Ding von Veltins und Porsche - also alles andere als antikapitalistisch.
Die Flaschen kannst Du auch ganz normal kaufen und die gab es auch schon vor 2016 an den Bars.

Edit: Sorry, sehe gerade, dass da oben ein Link zu Erklärung steht. Hatte ich nicht gesehen.

Re: Viel zu wenig Antikapitalismus auf der Fusion

Verfasst: Fr 6. Jul 2018, 10:28
von tanztanztanz
El. hat geschrieben: Fr 6. Jul 2018, 09:18
Dinodörte hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 16:22 Das Bier an der Bars war nicht etikettiert... und das in einem vorschriftsliebenden Land wie Deutschland. Das fand' ich diesbezüglich ein starkes Statement seitens der Fusion, zumal ich mich nicht entsinnen kann, dass das die Jahre zuvor schonmal so gewesen sei...
Das ist kein antikapitalistisches Statement der Fusion sondern ein Marketing Ding von Veltins und Porsche - also alles andere als antikapitalistisch.
Die Flaschen kannst Du auch ganz normal kaufen und die gab es auch schon vor 2016 an den Bars.

Edit: Sorry, sehe gerade, dass da oben ein Link zu Erklärung steht. Hatte ich nicht gesehen.
Porsche? Bauen die Flaschenabfüllmaschinen oder hatten die auch ungelabelte 911er herum stehen?