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Re: No Shirt - No Problem!

Verfasst: Do 4. Jul 2019, 23:21
von followtheV
Techmac hat geschrieben: Do 4. Jul 2019, 20:47 im umkehrschluss könnte man zb auch fragen ob es ok ist wenn frauen in extrem sexy oufits umher laufen? gerade um die turmbühne sind tagsüber oft frauen in tangas und mit gepushten brüsten(oder sogar oben ohne) rumgelaufen. klar kann man annehmen das sie dies machen weil es ultra bequem ist, aber ich wage mal zu behaupten bei den meisten geht es schon irgendwie darum sexuell aufzufallen. davon könnten sich ja auch andere frauen oder schwule männer belästigt fühlen. außerdem machen sie sich ja, wenn auch bewusst, zum sexobjekt. dies würde aber niemals jemand hinterfragen- ist ja emanzipation- alles super!

versteht mich nicht falsch- für mich ist das auch voll ok. ich will damit nur zeigen wie überflüssig die diskussion ist. mit irgend etwas tritt man immer jemandem auf die füße. ich wette die "no shirt" nummer kommt wahrscheinlich nicht mal von einer frau und am ende ist es für min 90% der anwesenden frauen auch völlig unbedeutend!
word!

Re: No Shirt - No Problem!

Verfasst: Fr 5. Jul 2019, 00:01
von Scheinregen
colarocker hat geschrieben: Do 4. Jul 2019, 20:00 Ich fand es ein bischen befremdlich, dass z.B. genau an den Kompoletten, bei denen Schilder wie "no shirt - no shit" hangen, dort auch Arbeitende ziemlich fordernd eine Spende als Eintritt verlangten, obwohl es ja eigentlich keine wirkliche Pflicht dafür gab. Hab sonst immer nach dem Klogang gespendet und mich bedankt, aber das war wirklich nervig. Überall dann noch alles mit den Texten wieso weshalb warum man Spenden soll aber dann einfach als Eintritt verlangen.. So kommt mir das auch mit dem no shirt - no irgendwas allgemein vor. Man hat jetzt halt die Überzeugung und alle anderen müssen sie nun auch haben sonst dürfen Sie nicht kacken oder ein Bier bekommen. :X Da fühlt man sich wie ein dummes Schulkind, das ja noch viel zu lernen hat.

Das ist mir woanders auch aufgefallen. Spenden nachdrücklich zu fordern ist einfach nur widersprüchlich und bewirkt bei mir das Gegenteil ...

Re: No Shirt - No Problem!

Verfasst: Fr 5. Jul 2019, 01:17
von s_p
vorweg: dies war meine erste fusion und ich habe viele positive erfahrungen gemacht! ich haenge meine positiven erfahrungen gerne unten dran, damit das nicht so aussieht, als wuerde ich nur kommen, um rumzunoelen.

vor der fusion habe ich die diskussion um "no shirt - no service" im forum verfolgt. ich stimme den anderen zu, dass der slogan ungluecklich ist, und ich selbst habe genau diesen wortlaut noch so gesehen. andere formulierungen sind/waeren besser.

aber zur sache selbst: vor der fusion dachte ich wie folgt: ja, maenner haben diesbezueglich mehr freiheiten wie frauen. ja, wir wollen gleichberechtigung. aber, um gleichberechtigung zu erreichen, was ist der bessere weg?: a) freiheiten der priviligierten gruppe einzuschraenken, so dass niemand extra freiheiten hat? oder b) freiheiten der unterpriviligierten gruppe auszuweiten, so dass alle die extra freiheiten geniesst?

und vor der fusion war die antwort fuer mich klar: (b). aber als ich dann vor ort war, hatte ich zweifel bekommen, ob (b) klappen wuerde. meine persoenliche wahrnehmung war: es liefen schon einpaar typen rum, die ziemlich fit waren, oben ohne -- und sich leider auch fuer die coolsten hielten. also, dass es eine korrelation gab zwischen oben-ohne und poser. mich, als cis-mann, hat das schon was eingeschuechtert. und ich weiss, dass es den maedels in unserer gruppe noch erger ging.

und dahingehend finde ich die massnahme gut: sie irritiert am meisten die poser/"tomorrowlander". im idealfall regt die massnahme alle, und insb. die tomorrowlander, zum denken an. oder, wenn man nicht darauf klarkommt, irritiert sie diejenigen am meisten, fuer die die fusion vllt. nicht die richtige veranstaltung ist.

somit dachte ich mir, dass ich gerne auf die freiheit, oben ohne zu sein, verzichten kann, so lange die massnahme als filter dient, den etwas unangenehmere typen die fusion deutlich weniger attraktiv zu machen.



### anhang positver erfahrungen ###

die fusion war fuer mich eine auszeit von unserer gesellschaft. und die hatte ich noetig, denn die fusion hat mir eindringlich veranschaulicht, wie kaputt unser system tatsaechlich ist. dies gilt mE in vielerlei hinsicht, aber insb. der ueberwachung durch staat und grosskonzernen, der art, wie wir miteinander umgehen, wie wir mit tieren umgehen, und wie wir den planeten zerstoeren.

und so hat mir die fusion zeigen koennen, dass es anders geht. 70k menschen koennen ueberaus friedlich zusammenkommen. selten hatte ich in nur so ein paar tagen so viele positive interaktionen mit mitmenschen. und das vegane essen hat mich wirklich beeindruckt: leckeres veganes essen ist flaechendeckend moeglich. eine vegane gesellschaft ist problemlos moeglich! das wuerde das ende von der unterirdischen art und weise, wie wir mit zuchttieren umgehen, sein. und so ist auch einer meiner vorhaben, von vegetarisch nach zunehmend vegan zu wechseln.

ein anderes vorhaben ist, vom smartphone loszukommen. ich fande toll, wie wenig man leute am handy gesehen hat. da ich keinen empfang auf dem gelaende hatte, war das thema handy auf der fusion fuer mich sowieso durch. -- und es hat mir gezeigt, wie smartphone suechtig ich geworden bin. mein post-fusion vorhaben ist, wieder ein altes nokia handy als primaertelefon zu gebrauchen, und das smartphone nur noch zu gebrauchen, wenn es denn sein muss.

und nicht zu vergessen, die musik war natuerlich auch fantastisch (:

Re: No Shirt - No Problem!

Verfasst: Fr 5. Jul 2019, 09:54
von followtheV
Scheinregen hat geschrieben: Fr 5. Jul 2019, 00:01 Das ist mir woanders auch aufgefallen. Spenden nachdrücklich zu fordern ist einfach nur widersprüchlich und bewirkt bei mir das Gegenteil ...
woanders gab es sogar "spendenempfehlung 15-25€" ;)

sorry. dann bitte einfach nen festen preis drauf, das ganze gebühr nennen und fertig.

Re: No Shirt - No Problem!

Verfasst: Fr 5. Jul 2019, 11:23
von Cosmo030
followtheV hat geschrieben: Do 4. Jul 2019, 23:21
Techmac hat geschrieben: Do 4. Jul 2019, 20:47 im umkehrschluss könnte man zb auch fragen ob es ok ist wenn frauen in extrem sexy oufits umher laufen? gerade um die turmbühne sind tagsüber oft frauen in tangas und mit gepushten brüsten(oder sogar oben ohne) rumgelaufen. klar kann man annehmen das sie dies machen weil es ultra bequem ist, aber ich wage mal zu behaupten bei den meisten geht es schon irgendwie darum sexuell aufzufallen. davon könnten sich ja auch andere frauen oder schwule männer belästigt fühlen. außerdem machen sie sich ja, wenn auch bewusst, zum sexobjekt. dies würde aber niemals jemand hinterfragen- ist ja emanzipation- alles super!

versteht mich nicht falsch- für mich ist das auch voll ok. ich will damit nur zeigen wie überflüssig die diskussion ist. mit irgend etwas tritt man immer jemandem auf die füße. ich wette die "no shirt" nummer kommt wahrscheinlich nicht mal von einer frau und am ende ist es für min 90% der anwesenden frauen auch völlig unbedeutend!
word!

Nee, eben nicht Word. Alter. Du und einige andere haben es immer noch nicht verstanden. Es geht um Privilegien und von denen haben Männer nun Mal um einige mehr auch in dieser Gesellschaft! Da kannst du dir noch so einreden das für dich alle gleich sind. Noch ist es aber nicht so und der zitierte Post ist quatsch. Für Frauen* kann es eher befreiend sein sich so zu zeigen. Männer können das aber seit eh und je und das ist der unterschied.
Hier wurde über 9 Seiten schon viel schlaues geschrieben aber du versuchst nicht Mal von deinem Standpunkt los zu kommen!

Re: No Shirt - No Problem!

Verfasst: Fr 5. Jul 2019, 11:57
von kakay
s_p hat geschrieben: Fr 5. Jul 2019, 01:17 [...] meine persoenliche wahrnehmung war: es liefen schon einpaar typen rum, die ziemlich fit waren, oben ohne -- und sich leider auch fuer die coolsten hielten. also, dass es eine korrelation gab zwischen oben-ohne und poser. mich, als cis-mann, hat das schon was eingeschuechtert. und ich weiss, dass es den maedels in unserer gruppe noch erger ging. [...]
Es tut mir leid, dass du dich von manchen freien Oberkörpern eingeschüchtert gefühlt hast, aber daher von anderen Menschen zu verlangen sich zu bedecken bei 40°C kann doch nicht die Antwort sein. Wäre die nächste Stufe dann enge Kleidung zu verbieten oder Menschen die einem gesellschaftlichen Schönheitsideal entsprechen von der Fusion auszuschließen um niemanden einzuschüchtern, oder lieber Körper-verhüllende Einheitsgewänder zu verteilen? Gehe doch lieber mit gutem Beispiel voran und zeige deinen Prachtkörper und sei stolz auf ihn auch wenn es im erstem Moment bestimmt schwer ist. Du wirst sehen die Fusion ist der beste Ort um seine irrationalen Ängste abzubauen. Du bist nicht der Mittelpunkt und du wirst von niemanden verurteilt (außer vlt. von der No Shirt - No Shit Bewegung).

----
Unabhängig vom Zitat:
Meine Meinung ist: lasst uns Privilegien an alle geben um sie ad absurdum zu führen anstatt sie zu nehmen.

Von manchen Menschen hier im Forum wurde allerdings noch ein anderes Pro Argument neben der Scham genannt: Was ist mit Menschen die traumatische Erlebnisse in Verbindung mit "Nacktheit" hatten? Meine Meinung: Ganz ehrlich, diese Menschen brauchen professionelle psychiatrische Hilfe und keine No Shirt No Shit Solidaritätsbekundungen... und vlt. ist es für diese Menschen auch wichtig zu sehen, dass Nacktheit nicht unbedingt sexuell sein muss und etwas ganz normales sein kann. Rhetorische Gegenfrage: was ist mit Menschen die andere traumatische Erlebnisse haben z.B. mit Autos, Hunden, angezogenen Menschen etc.? Welche restriktiven Solidaritätsbekundungen wollen wir uns für diese Menschen überlegen?

Re: No Shirt - No Problem!

Verfasst: Fr 5. Jul 2019, 12:19
von Cosmo030
kakay hat geschrieben: Fr 5. Jul 2019, 11:57
s_p hat geschrieben: Fr 5. Jul 2019, 01:17 [...] meine persoenliche wahrnehmung war: es liefen schon einpaar typen rum, die ziemlich fit waren, oben ohne -- und sich leider auch fuer die coolsten hielten. also, dass es eine korrelation gab zwischen oben-ohne und poser. mich, als cis-mann, hat das schon was eingeschuechtert. und ich weiss, dass es den maedels in unserer gruppe noch erger ging. [...]
Es tut mir leid, dass du dich von manchen freien Oberkörpern eingeschüchtert gefühlt hast, aber daher von anderen Menschen zu verlangen sich zu bedecken bei 40°C kann doch nicht die Antwort sein. Wäre die nächste Stufe dann enge Kleidung zu verbieten oder Menschen die einem gesellschaftlichen Schönheitsideal entsprechen von der Fusion auszuschließen um niemanden einzuschüchtern, oder lieber Körper-verhüllende Einheitsgewänder zu verteilen? Gehe doch lieber mit gutem Beispiel voran und zeige deinen Prachtkörper und sei stolz auf ihn auch wenn es im erstem Moment bestimmt schwer ist. Du wirst sehen die Fusion ist der beste Ort um seine irrationalen Ängste abzubauen. Du bist nicht der Mittelpunkt und du wirst von niemanden verurteilt (außer vlt. von der No Shirt - No Shit Bewegung).

----
Unabhängig vom Zitat:
Meine Meinung ist: lasst uns Privilegien an alle geben um sie ad absurdum zu führen anstatt sie zu nehmen.

Von manchen Menschen hier im Forum wurde allerdings noch ein anderes Pro Argument neben der Scham genannt: Was ist mit Menschen die traumatische Erlebnisse in Verbindung mit "Nacktheit" hatten? Meine Meinung: Ganz ehrlich, diese Menschen brauchen professionelle psychiatrische Hilfe und keine No Shirt No Shit Solidaritätsbekundungen... und vlt. ist es für diese Menschen auch wichtig zu sehen, dass Nacktheit nicht unbedingt sexuell sein muss und etwas ganz normales sein kann. Rhetorische Gegenfrage: was ist mit Menschen die andere traumatische Erlebnisse haben z.B. mit Autos, Hunden, angezogenen Menschen etc.? Welche restriktiven Solidaritätsbekundungen wollen wir uns für diese Menschen überlegen?
Ich krieg mich nicht mehr ein. Laufen wir wirklich auf dem gleichen Festival rum? Traurig.
Du vergleichst Vergewaltigung (in schlimmsten Falle) mit Hundebissen? Checkst du noch was?
Einfach kurz bedecken wenn ihr zur Bar geht. Um mehr geht es nicht! Das Verlangen die Menschen die sich da für euren Spass den Arsch aufreißen. Beim Laufen und tanzen kannst du machen was du willst.

Re: No Shirt - No Problem!

Verfasst: Fr 5. Jul 2019, 12:28
von sternenrock
Öhm mal von der Seitenlinie: den Vergleich den du anführst habe ich gar nicht gesehen im Post...?

Was den Respekt betrifft stimme ich dir zu, auch wenn ich selbst eher aus der "FKK-Fraktion" bin.

Re: No Shirt - No Problem!

Verfasst: Fr 5. Jul 2019, 12:31
von Cosmo030
sternenrock hat geschrieben: Fr 5. Jul 2019, 12:28 Öhm mal von der Seitenlinie: den Vergleich den du anführst habe ich gar nicht gesehen im Post...?

Was den Respekt betrifft stimme ich dir zu, auch wenn ich selbst eher aus der "FKK-Fraktion" bin.
Ich zitiere:
Rhetorische Gegenfrage: was ist mit Menschen die andere traumatische Erlebnisse haben z.B. mit Autos, Hunden, angezogenen Menschen etc.? Welche restriktiven Solidaritätsbekundungen wollen wir uns für diese Menschen überlegen?

Re: No Shirt - No Problem!

Verfasst: Fr 5. Jul 2019, 12:58
von kakay
Cosmo030 hat geschrieben: Fr 5. Jul 2019, 12:19 Ich krieg mich nicht mehr ein. Laufen wir wirklich auf dem gleichen Festival rum? Traurig.
Du vergleichst Vergewaltigung (in schlimmsten Falle) mit Hundebissen? Checkst du noch was?
Einfach kurz bedecken wenn ihr zur Bar geht. Um mehr geht es nicht! Das Verlangen die Menschen die sich da für euren Spass den Arsch aufreißen. Beim Laufen und tanzen kannst du machen was du willst.
Kannst du bitte mal den Ball flach halten? Traumatische Erlebnisse solltest du nicht gegeneinander aufwiegen! Jedes Erlebnis ist individuell und kann sehr schlimm sein. Es gibt Eltern die ihre Kinder durch Hunde verloren haben, es gibt Menschen die ihre Familie als einzige Überlebende in einem Autounfall verloren haben, es gibt Vergewaltigungen etc. Es geht einfach darum, dass diese Leute professionelle Hilfe benötigen.

NAchtrag BTW: Habe ich die Worte "Vergewaltigung " und "Hundebisse" in meinem Post nicht verwendet ;)