Kritik an Absage-Text
Verfasst: Do 9. Apr 2020, 20:51
Folgender Text erreichte mich mit der Erlaubnis, ihn hier zu veröffentlichen. Einerseits in der Hoffnung, die Fusion-Crew liest hier mit und andererseits, um allgemein auf die Problematik aufmerksam zu machen und eine Debatte anzuregen:
Bitte keinen ableistischen Zynismus gegenüber Risikogruppe!
Entschuldigung, liebe Fusion,
ich mag Euch wirklich sehr, aber wollt Ihr mich verarschen? Ihr wollt mir den Hinweis geben, dass ich mich mal langsam mit dem Gedanken anfreunden muss, dass auch ich mal ins Gras beißen muss? Danke für den Tipp - hier schreibt Euch ein Mitglied der sog. Risikogruppe, die sich seit 4 Wochen isolieren muss und heilfroh ist, wenn sich dieses Virus nicht durch Parties, Festivals etc weiter verbreiten kann. Sowohl wegen Lindners und anderen Neoliberalen, die den Kapitalismus wieder ankurbeln wollen, als auch wegen des "Selbstbestimmungsrechts auf Party", dass Ihr in Eurem Text beansprucht, muss ich sehr wahrscheinlich nach Ende Eures Lockdowns für noch viele weitere Monate isoliert leben, denn würde ich mich anstecken würde ich sehr wahrscheinlich hopps gehen. Das ich sterben könnte ist mir also durchaus schon vor Eurer Email aufgefallen.
Also bitte spart Euch Eure ableistischen Seitenhiebe Richtung Risikogruppe sondern denkt beim Thema Solidarität sowohl an Geflüchtete und alle Gruppen, die Ihr aufzählt, ALS AUCH auch an Leute wie mich, die keine Altnazis über 90 sind, sondern linke Fusionistas mit Behinderung oder chronischen Krankheiten, die gerne noch ein paar Jährchen weiter mit Euch feiern würden.
Manchmal ist dummerweise dass, was Staaten vorgeben, zufällig genau das, was man auch in einer vernünftigen, solidarischen Gesellschaft tun sollte - so krass es sich vielleicht auch anfühlt und so unpartytauglich. Damit meine ich nicht alle Maßnahmen, (die ihr bereits als Anfang eines autoritären Faschismus seht) - aber immerhin grundlegende Dinge wie Abstandhalten und Zuhausebleiben. Dass das (also "flattenthecurve") wirkt, stellt Ihr in Frage, es gibt aber mittlerweile ganz klare Belege dafür. Ihr könnt mir das glauben, denn leider muss ich mich aufgrund existentieller Notwendigkeit gerade viel mit Virologie beschäftigen; ich habe leider nicht das Privileg, diese ganzen langweiligen Details von mir fernhalten zu können.
Ein paar ähnliche Argumente dazu hat Margarete Stockowski für Euch aufgeschrieben:
https://www.spiegel.de/kultur/corona-kr ... fdb1c2a41f
Viele Grüße und hoffentlich feiern wir dann 2021 wieder zusammen,
Rebecca
Bitte keinen ableistischen Zynismus gegenüber Risikogruppe!
Entschuldigung, liebe Fusion,
ich mag Euch wirklich sehr, aber wollt Ihr mich verarschen? Ihr wollt mir den Hinweis geben, dass ich mich mal langsam mit dem Gedanken anfreunden muss, dass auch ich mal ins Gras beißen muss? Danke für den Tipp - hier schreibt Euch ein Mitglied der sog. Risikogruppe, die sich seit 4 Wochen isolieren muss und heilfroh ist, wenn sich dieses Virus nicht durch Parties, Festivals etc weiter verbreiten kann. Sowohl wegen Lindners und anderen Neoliberalen, die den Kapitalismus wieder ankurbeln wollen, als auch wegen des "Selbstbestimmungsrechts auf Party", dass Ihr in Eurem Text beansprucht, muss ich sehr wahrscheinlich nach Ende Eures Lockdowns für noch viele weitere Monate isoliert leben, denn würde ich mich anstecken würde ich sehr wahrscheinlich hopps gehen. Das ich sterben könnte ist mir also durchaus schon vor Eurer Email aufgefallen.
Also bitte spart Euch Eure ableistischen Seitenhiebe Richtung Risikogruppe sondern denkt beim Thema Solidarität sowohl an Geflüchtete und alle Gruppen, die Ihr aufzählt, ALS AUCH auch an Leute wie mich, die keine Altnazis über 90 sind, sondern linke Fusionistas mit Behinderung oder chronischen Krankheiten, die gerne noch ein paar Jährchen weiter mit Euch feiern würden.
Manchmal ist dummerweise dass, was Staaten vorgeben, zufällig genau das, was man auch in einer vernünftigen, solidarischen Gesellschaft tun sollte - so krass es sich vielleicht auch anfühlt und so unpartytauglich. Damit meine ich nicht alle Maßnahmen, (die ihr bereits als Anfang eines autoritären Faschismus seht) - aber immerhin grundlegende Dinge wie Abstandhalten und Zuhausebleiben. Dass das (also "flattenthecurve") wirkt, stellt Ihr in Frage, es gibt aber mittlerweile ganz klare Belege dafür. Ihr könnt mir das glauben, denn leider muss ich mich aufgrund existentieller Notwendigkeit gerade viel mit Virologie beschäftigen; ich habe leider nicht das Privileg, diese ganzen langweiligen Details von mir fernhalten zu können.
Ein paar ähnliche Argumente dazu hat Margarete Stockowski für Euch aufgeschrieben:
https://www.spiegel.de/kultur/corona-kr ... fdb1c2a41f
Viele Grüße und hoffentlich feiern wir dann 2021 wieder zusammen,
Rebecca