Der KuKo im Wandel der Zeit. Feedback und Kritik am Planet:C

börger_K
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Registriert: Di 24. Aug 2021, 21:05

Der KuKo im Wandel der Zeit. Feedback und Kritik am Planet:C

Beitrag von börger_K »

Liebes Fusion-Team und alle Fusionist:innen,

seit 12 Jahren komme ich nun auf das Gelände (erst immer Gast, dann über eine Crew) und freue mich jedes Jahr aufs Neue. Mein Herz hängt an dem Projekt, in jedem Sommer war die Fusion mein Highlight und ihr (als Gäste eingeschloßen) habt mich und viele Leute die ich kenne zutiefst inspiriert, für den Alltag, für die Kreativität, für den Widerstand und auch für die Freiheit. Ich empfinde sehr viel Dankbarkeit für all das und all die Erlebnisse und Menschen auf dem Gelände. Doch wie sich auch in den letzten Jahren die Gesellschaft gewandelt hat, hat sich auch die Fusion gewandelt. Die No-Shirt-No-Service Debatte, die Zaun-Debatte, die Polizei-Debatte und nun auch die Corona-Debatte und viele weitere Unterdebatten und Seitendebatten. Eigentlich war für mich die Fusion auch immer ein Spiegelbild linker (und aber auch gesamtgesellschaftlicher) Debatten: Die Aufsplitterung der Linken konnte auf der Fusion beobachtet werden ebenso wie der Einfluss nicht Linker Gesellschaftspolitik auf die Linke bzw. Fusion als freier, linker Kulturort (siehe Polizei- und Sicherheitsdiskurs). Die politischen Umbrüche, Diskurse und Risse der Gesellschaft haben sich meiner Meinung nach in den letzten Jahren auch immer weiter in den Fusion-Kosmos eingegraben und auch hier für viele Disskussionen gesorgt. Trotz der vielen Kritiker:innen und Enttäuschungen glaube ich, dass sich auch die Fusion mit dem gesellschaftlichen Wandel weiterentwickeln muss - es bleibt ihr garnichts anderes über. Mein Gefühl war aber dennoch über Jahre hinweg, dass der KuKo als Freiraum weiterhin innovativ und anpassungsfähig geblieben ist und die Dinge oft gut gelöst hat ohne in die Deffensive zu gehen. Das Gelände bzw. die Menschen und ihr Tun vor Ort (Also sowohl Gäste als auch Crew) haben sich gegenseitig Lösungen aufgezeigt oder erst im Nachklang nach der Fusion Lösungen angeregt, die ein Jahr später wieder aufgegriffen wurden und weiterentwickelt wurden - und während des Aufbaus und der Fusion in die Welt getragen wurden. Was ist aber, wenn die Freiheit die der KuKo/Fusion mit dieser einmaligen Veranstaltung und Strukturen nicht mehr innovativ ist, sondern sich das gesellschaftliche Blatt so gewandelt hat, dass es nicht mehr darum geht Freiheit & Innovation anzuregen, sondern vielmehr den Status Quo zu verteidigen und damit die Innovationskraft aufzugeben? Was ist wenn Staat, Sicherheit, Rechtsruck, gesellschaftliche Spaltung das ganze Projekt soweit in die Enge treiben, dass Lärz wirklich ein Freiraum wird, der nur noch um des freiraumwillens Freiraum bleibt, aber soviele Kompromisse eingeht, dass der Freiraum nicht mehr Mittel sondern Zweck ist. Nicht mehr Mittel für Ideen, Kreativität, Freude und Politik sondern Zweck für Rückzug, Verteidigung und Selbsterhalt. Natürlich bleibt es wichtig diesen Freiraum zu verteidigen, aber nicht so, wie auf dem Planet:C.

Planet:C Alpha hat mir gezeigt, dass die Kompromisse die man schließen muss um trotz des gewachsenen gesellschaftlichen Drucks auf Freiräume wie den KuKo zu groß werden und zu viel aufgegeben werden muss bzw. wurde. Und ich glaube auch garnicht, dass unbedingt der KuKo daran Schuld ist (in Teilen aber schon, da gehe ich gleich nochmal drauf ein), es ist vielmehr ein gesellschaftliches Problem, dass sich in den 20er Jahren sicherlich noch verschärfen wird und an dessen Ende die Frage stehen wird: Was bringt es angesichts von Rechtsruck, Klimawandel, Flucht etc., Spaltung der Gesellschaft überhaupt noch zu feiern? Bis zum Planet:C habe ich mir gesagt: Ja, ich fahr trotz der ganzen Misere um uns herum zur Fusion, weil es linke Strukturen unterstützt, weil eine Utopie zumindest in Ansätzen entsteht, weil viele Menschen davon nachhaltig in ihrem Denken links-politisiert werden und es ja auch schön ist das Leben zu feiern. Und so war es für mich trotz brennenden Planeten immer Balsam für die Seele zur Fusion zu fahren. Leider ist dieses Gefühl beim Planet:c weg und ich kann gerade noch nicht einschätzen wie nachhaltig das verloren gegangen ist, was mir einst so wichtig erschien. Dies war die Einleitung zu meiner konkreten Kritik. Problem hierbei ist: Am Wandel der Gesellschaft und der Berliner Politik kann die Fusion leider auch wenig ändern. Aber dennoch hat der KuKo sehr viele Dinge so gemacht, dass er selbst ihre eigene Utopie dekonstruiert hat.
Auf dem Planet:C Alpha war ich als Gast und kam mir wirklich als ungeliebter Gast vor. Es fühlte sich an, als sei man dazu da, wie in einer Fabrik getestet, dann durchgeschleust zu werden, dann ohne Rücksicht ballern zu müssen (so wurde es einer/einem suggeriert, ich selbst nehme keine Drogen) und möglichst viel Geld dort zu lassen um am Montag bloß nicht auf die Idee zu kommen länger als Mittag dort zu bleiben.

Das mit dem Testen ist nun mal so, da habe ich keine Kritik dran, dass es so war wie es war (eher im Gegenteil, ich habe mich auf dem Gelände relativ sicher gefühlt). Dennoch hatte ich das Gefühl, dass alles war darauf angelegt, dass der Aufenthalt möglichst kurz, teuer und wenig inspirierend ist. Es ging eher darum den Geist auszuschalten, als anzuschalten. Anders kann ich mir folgende Dinge nicht beschreiben (und man bedenke: Der KuKo ist eigentlich so stolz auf seine Infrastruktur - man denke an das Schild beim ZK „Gott schütze die Infrastruktur“):

- Die Toiletten-Situation auf dem Camping-Bereich war so sparsam angedacht (Geld sparen?), dass natürlich alle überall in die Büsche gepinkelt und gekackt haben, was wirklich eckelig war

- Es gab genau einen Seifenbehälter und eine Desinfektionsflasche bei den Komposttoiletten, die natürlich bei der Frequenz nach 20 Minuten leer waren (bei den Dixiklos waren die die ganze Zeit leer) – in Zeiten einer Pandemie doch eine komische Ansage

- Es vor dem Einlass, wo es die Bändsel gab, genau ein Dixiklo gab (was sich am Freitag Abend wo hunderte Leute gewartet und gesoffen haben und noch NICHT ihr PCR-Ergebnis hatten auch nicht super gut anfühlt). Auch gab es keinerlei Essensversorgung an dem Abend außer ein Waffelstand (!) für die tausenden Menschen, die dort angereist waren

- Dieser Freitag sowas von chaotisch und schlecht geplant war, dass es wirklich sehr große Fragezeichen hinterlassen hat und für Kopfschütteln sorgt. Wie kann man ein paar tausend Leute testen, Zelt aufbauen dann in ihren Freitag Abend starten lassen (die wenigsten waren nüchtern) und dann in einem solchen Chaos mit drei Scangeräten das positiv oder negativ Ergebnis mitteilen? Teilweise standen hunderte in einem Kreis um einen Menschen mit so einem Scangerät, alle dich gedrängt, viele sehr besoffen oder druff und haben hier Hand hingehalten. Das war irgendwie überhaupt kein Fusion-Szenario. Ich möchte mal die Personen gesehen haben, die völlig drauf in der Schlange dicht gedrängt mit hunderten anderen standen und dann erfahren, dass sie positiv sind. Warum nicht einen verpflichtenden Bürger*innentest um überhaupt zum PCR-Test zu kommen um die positiven Fälle rauszufischen?

- Der gesamte Sprech- und Ankündigungstext im Booklet und in den Mails und auf der Webseite darauf aufgelegt war möglichst hart zu ballern und zu feiern – jeglicher politischer Anspruch ist für mich hinten angestellt worden, wenn er überhaupt noch erwähnt wurde. Sogar die Impfung am Ende könnte man sich „ballern“

- Es im Camping-Bereich einen Kaffee/Waffel-Stand und eine Sandwicheria gab, die total langsam richtig mieses Essen anbietet? Etwa damit sich alle möglichst unwohl fühlen und Montag Mittag der Hunger alle vom Gelände runter jagt oder in eine 200 Meter lange Schlange stellt. Gibt es nicht den Bäcker/Bäckerin aus Mirow die dan einfach Brötchen verkauft und supportet wird?

- 3,50 € für ein kleines Bier? Wie bitte? Die Thekenkräfte an der Seebühne wurden verpflichtet ihr Trinkgeld abzudrücken. Wie bitte? Das Handyladen 3 €?

- Mir kam der Kontakt mit Crew in diesem Jahr auch sehr unfreundlich und abweisend vor. Die Nettigkeit, die man sich in der Zeit dort gegenseitig schenkte, war völlig weg.

Diese und noch mehrere Dinge haben bei mir das Gefühl hinterlassen, dass eigentlich nicht mehr darum geht eine Utopie versuchen zu leben oder gemeinsam eine gute Zeit zu haben, sondern eigentlich es nur noch darum geht, den Leuten 3 Tage die Möglichkeit zu geben sich wegzuballern und alles zu verdrängen und das neue Design der Turmbühne zu finanzieren. Für mich war der Planet:c Alpha so wie jedes andere Festival auch nur ohne Werbung überall (wobei auch LKW´s ohne abgedeckte Werbung über das Gelände gefahren sind…noch so ein Ding). Da fallen dann die Abiturenten-Boys mit nacktem Oberkörper und Bierbong auf dem Dancefloor kaum noch auf zwischen all den DHL- und LidlJackenträger*innen. Aber vielleicht ist das auch ein Trend der Jugend, den ich nicht mehr ganz verstehen muss.

Von daher mein Fazit: Wenn es nur noch darum geht, das Ding am Laufen zu halten, dann lieber noch ein Jahr Pause machen. Was anderes machen. Geld sparen anstatt der Turmbühne ein Denkmal zu setzen (auch wenn ich das sehr gelungen finde). Wenn die Fusion und der ganze Kosmos drumherum weiterhin die innovative, kreative und politischen Kraft behalten soll, dann lieber den Fokus neu setzen und sich auf das konzentrieren, was wichtig ist! Und vielleicht bringen die 20er Jahre doch das Ende vieler Festivals, weil der Druck der Krisen einfach zu groß wird und Feiern einfach keinen spaß mehr macht, wenn genau in diesen Tagen Leute in Afghanistan rücksichtslos zurückgelassen werden, anstatt sie zu retten und wenn es in Fluten regnet und die Wälder nicht allzu weitweg in Flammen stehen usw. und so fort. Dennoch ein Punkt der sehr positiv war: endlich wieder Platz auf der Tanzfläche! Seine Leute schnell wieder finden können! Das war richtig toll.

Wie dem auch sei, meine Meinung, meine Gedanken. Was denkt ihr dazu?
jujulapaiette
Beiträge: 10
Registriert: Do 24. Jun 2021, 12:05

Re: Der KuKo im Wandel der Zeit. Feedback und Kritik am Planet:C

Beitrag von jujulapaiette »

Wichtiger Beitrag. Hat mich zu Tränen gerührt. Vielen Dank dafür. Besser hätte man's nicht ausdrücken können.
yngngm
Beiträge: 1
Registriert: Mi 25. Aug 2021, 14:02

Re: Der KuKo im Wandel der Zeit. Feedback und Kritik am Planet:C

Beitrag von yngngm »

Super Beitrag. Hab leider nicht die Zeit, auf die einzelnen Punkte einzugehen, aber eins wollte ich da lassen: I feel you!
b.eule
Beiträge: 2
Registriert: Mi 25. Aug 2021, 14:09

Re: Der KuKo im Wandel der Zeit. Feedback und Kritik am Planet:C

Beitrag von b.eule »

Leider sehr wahr und hoffentlich beim KuKo ein erweiterter und vertiefter TOP im Plenum!
dende
Beiträge: 48
Registriert: Di 24. Aug 2021, 16:15

Re: Der KuKo im Wandel der Zeit. Feedback und Kritik am Planet:C

Beitrag von dende »

100% Zustimmung
Kudrun
Beiträge: 30
Registriert: Mi 25. Aug 2021, 15:24

Re: Der KuKo im Wandel der Zeit. Feedback und Kritik am Planet:C

Beitrag von Kudrun »

Schade zu lesen, ich hatte gehofft, dass es nicht so wird und das Gegenteil eintritt, aber ich warte mal die Beta ab 🙈
Finde das "Konzept" Feiern gegen die Krise(n) aber auch irgendwie merkwürdig und schwierig. Irgendwo gibt es immer Leid aber gefühlt gerade besonders viel und so ganz raus aus dem Kopf kriege ich das nicht. Vllt hilft es das Handy ein Wochenende wegzulegen und sich auf Freunde und Programm zu konzentrieren. Gerade wegen fehlenden Bademeister-Idioten und einem freundlich friedlich gesinnten Publikum habe ich und vermutlich viele andere die fusion ja so zu schätzen gelernt. Für Ballern und Selbstdarstellerei kann ich auch woanders hin. Wobei die fehlenden Alternativen da vllt auch das Publikum beeinflusst haben.
Partybombe
Beiträge: 557
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 17:19

Re: Der KuKo im Wandel der Zeit. Feedback und Kritik am Planet:C

Beitrag von Partybombe »

War nicht an der Alpha. Kann mir aber gut vorstellen, dass die Kritik berechtigt ist.
KuKo mach Dir Gedanken!
kleeblatt21
Beiträge: 2
Registriert: Di 17. Aug 2021, 16:01

Re: Der KuKo im Wandel der Zeit. Feedback und Kritik am Planet:C

Beitrag von kleeblatt21 »

Ich hatte eine sehr gute Zeit auf dem Planet C Alpha und möchte zu den obigen Äußerungen eine andere Sichtweise beitragen.
- Die Toiletten-Situation auf dem Camping-Bereich war so sparsam angedacht (Geld sparen?), dass natürlich alle überall in die Büsche gepinkelt und gekackt haben, was wirklich eckelig war
Kann ich nicht bestätigen
- Es gab genau einen Seifenbehälter und eine Desinfektionsflasche bei den Komposttoiletten, die natürlich bei der Frequenz nach 20 Minuten leer waren (bei den Dixiklos waren die die ganze Zeit leer) – in Zeiten einer Pandemie doch eine komische Ansage
Zwar war ich nicht auf den Komposttoiletten. Wo ich war, gab es ausreichend Desinfektionsstationen, ohne Schlange stehen zu müssen. Seifenbehälter habe ich nicht gesehen, aber Händedesinfektion ging gut.
- Es vor dem Einlass, wo es die Bändsel gab, genau ein Dixiklo gab (was sich am Freitag Abend wo hunderte Leute gewartet und gesoffen haben und noch NICHT ihr PCR-Ergebnis hatten auch nicht super gut anfühlt). Auch gab es keinerlei Essensversorgung an dem Abend außer ein Waffelstand (!) für die tausenden Menschen, die dort angereist waren
Auf dem Campingareal war das Essensangebot für diese Situation zu spärlich, ja. Nur hatte halt niemand damit gerechnet, dass die erwarteten drei Stunden fürs PCR um ein Vielfaches überzogen werden. Gleichzeitig denke ich mir, dass man selbst auch Essen mitbringen kann und nicht alles kaufen muss. Und wenn in diesem Post dann noch auf der Metaebene von vergangenen Zeiten und gesellschaftlichem Wandel gesprochen wird, so muss ich leider sagen, in dem Punkt hat man es selbst in der Hand, ein Stück zu den Wurzeln zurückzukehren und sich selbst mit Essen zu versorgen.
- Dieser Freitag sowas von chaotisch und schlecht geplant war, dass es wirklich sehr große Fragezeichen hinterlassen hat und für Kopfschütteln sorgt. Wie kann man ein paar tausend Leute testen, Zelt aufbauen dann in ihren Freitag Abend starten lassen (die wenigsten waren nüchtern) und dann in einem solchen Chaos mit drei Scangeräten das positiv oder negativ Ergebnis mitteilen? Teilweise standen hunderte in einem Kreis um einen Menschen mit so einem Scangerät, alle dich gedrängt, viele sehr besoffen oder druff und haben hier Hand hingehalten. Das war irgendwie überhaupt kein Fusion-Szenario. Ich möchte mal die Personen gesehen haben, die völlig drauf in der Schlange dicht gedrängt mit hunderten anderen standen und dann erfahren, dass sie positiv sind. Warum nicht einen verpflichtenden Bürger*innentest um überhaupt zum PCR-Test zu kommen um die positiven Fälle rauszufischen?
Szenen wie "hunderte in einem Kreis um einen Menschen mit so einem Scangerät, alle dich gedrängt, viele sehr besoffen oder druff" habe ich nicht beobachtet. Die Schlangen waren lang. Aber ansonsten waren das einfach Menschen, die in der Schlange anstehen.
- Der gesamte Sprech- und Ankündigungstext im Booklet und in den Mails und auf der Webseite darauf aufgelegt war möglichst hart zu ballern und zu feiern – jeglicher politischer Anspruch ist für mich hinten angestellt worden, wenn er überhaupt noch erwähnt wurde. Sogar die Impfung am Ende könnte man sich „ballern“
Das Booklet habe ich nicht auf Stichworte analysiert. Aber mich befremdet diese Ausdrucksweise hier "möglichst hart zu ballern". Und das deckt sich nicht mit meiner Lesart des Booklets; welches ich übrigens sehr gelungen finde :)
- Es im Camping-Bereich einen Kaffee/Waffel-Stand und eine Sandwicheria gab, die total langsam richtig mieses Essen anbietet? Etwa damit sich alle möglichst unwohl fühlen und Montag Mittag der Hunger alle vom Gelände runter jagt oder in eine 200 Meter lange Schlange stellt. Gibt es nicht den Bäcker/Bäckerin aus Mirow die dan einfach Brötchen verkauft und supportet wird?
Subjektiv mit Unterstellung
- 3,50 € für ein kleines Bier? Wie bitte? Die Thekenkräfte an der Seebühne wurden verpflichtet ihr Trinkgeld abzudrücken. Wie bitte? Das Handyladen 3 €?
Das Essen und Trinken fand ich auf dem Festival vor allem lecker, aber auch preiswert. Handyladen kostete übrigens 1 €.
- Mir kam der Kontakt mit Crew in diesem Jahr auch sehr unfreundlich und abweisend vor. Die Nettigkeit, die man sich in der Zeit dort gegenseitig schenkte, war völlig weg.
Ja, keine Ahnung, wie man diesen Gesamteindruck gewinnen konnte. Ich fand die Gäste und die Mitwirkenden sympathisch und freundlich.
jcams
Beiträge: 3
Registriert: Mi 25. Aug 2021, 17:35

Re: Der KuKo im Wandel der Zeit. Feedback und Kritik am Planet:C

Beitrag von jcams »

Ich würde dir auch im großen und ganzen zustimmen.
Ich glaube der Trend war aber auch schon seit einigen Jahren auf der Fusion zu beobachten.
Jetzt auf dem Planet C war es vielleicht noch etwas extremer sichtbar, da die Vielfalt des Programms recht gering war. So gab es zum Beispiel keine politischen Veranstaltungen und auch wenig kulturelle Events, die nicht aufs reine feiern ausgelegt waren.

Die organisatorische Kritik (Essen, Toiletten, Seife,...) kann ich teilweise nachvollziehen. Ich fand das jetzt allerdings nicht übermäßig problematisch und auch nicht wirklich anders als auf der Fusion.
alsoechtjetzt
Beiträge: 6
Registriert: Di 10. Aug 2021, 21:54

Re: Der KuKo im Wandel der Zeit. Feedback und Kritik am Planet:C

Beitrag von alsoechtjetzt »

Ich kann die Kritikpunkte auch nicht vollumfänglich nachvollziehen.

Wie weit der Weg zu den Toiletten ist hängt - wie immer - primär davon ab, wo man campt. Anders als zur Fusion, musste ich nie länger als eine Minute auf eine Toilette warten und am Waschbereich war immer ein Platz frei. Einzig Toilettenpapier war zeitweise Mangelware... aber auch das ist nichts wirklich neues. Ehrlich gesagt habe ich da eher Kaffee aus einer Espressomaschine vermisst.

Zur Aussage "Eigentlich war für mich die Fusion immer"... genau hier liegt auch schon der Knackpunkt. Auch wenn Menschen das immer wiederholen und es sich gerne wünschen, so war das Festival nun mal Plan:et C und keine Fusion.

Ich finde es, bei allen PCR Test Problemen, hochrespektabel, was der KuKo da auf die Beine gestellt hat und welches Risiko eingegangen wurde, trotz lange ausbleibender Genehmigung weiter zu planen. Ich interpretiere die Veranstaltungsreihe so, dass möglichst vielen Menschen die Möglichkeit gegeben werden sollte, wieder zusammen zu feiern. Dass dafür am Programm Abstriche gemacht werden müssen, finde ich nachvollziehbar. Die vielen Veranstaltungen in kurzer Folge bedeuten eine Menge Stress und sind eine große Herausforderung für den Veranstalter.

Auch den "Ballerteil" nehme ich nicht anders wahr als sonst. Offen gesagt finde ich die Aussage / Kritik schon sehr merkwürdig. Es war doch sicher niemand gezwungen, irgendwelche Substanzen zu sich zu nehmen. Vielleicht hatten einige Personen den individuellen Eindruck, aufgrund der Kürze der Zeit (Samstag früh bis Sonntag Nachmittag) besonders Gas geben zu müssen. Das ist dann aber eine persönliche Entscheidung und nicht das Motto des KuKo.

Last but not least der Punkt, den ich am wenigsten nachvollziehen kann: Freundlichkeit. Sowohl fast alle Personen, die mir begegnet sind, als auch ausnahmslos alle (!) Supporter waren freundlich und zuvorkommend. Inklusive Essensverkäufern und Barpersonal.

Mein einziger wirklicher Kritikpunkt ist nicht mal die PCR Testzeit (ich habs locker genommen und bin nach Ankunft um 17 Uhr einfach entspannt um 6 Uhr morgens zum Check und war nach 20 Minuten warten durch), sondern das Verhalten in der Schlange. Alles drängt und 95% der Personen hatten natürlich keine Maske auf. Ich hätte mir hier ein Durchgreifen seitens des KuKo gewünscht, sofern überhaupt möglich. In erster Linie ist es aber ein Problem der Teilnehmer, die offenbar kollektiv entschieden haben, dass es die Maske erst zwei Meter vor dem Eingang zum Testcenter braucht. Wohlwissend, dass nicht jeder zuhause einen Antigentest gemacht haben wird. Schade.

Summa summarum bin ich dem KuKo sehr dankbar für das Event... das Gefühl, nach so langer Zeit mal wieder vor einer fetten Anlage zu stehen war unbeschreiblich. Vielen Dank für eure Mühen und das Ergebnis, welches die die PCR Wartezeit zumindest für mich total egalisiert hat.
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