Für ein Ende der Sowjet-Glorifizierung!

Mr. Oiseau
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Re: Für ein Ende der Sowjet-Glorifizierung!

Beitrag von Mr. Oiseau »

Sozialismus? Sowjetunion und DDR waren in erster Linie stalinistische Autokratien.

Also, die Leninallee und Leo-Trotzki-Allee könnten auf dem Fusiongelände imho auch umbenannt werden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kronst%C3 ... enaufstand
Zuletzt geändert von Mr. Oiseau am Fr 8. Jul 2022, 16:13, insgesamt 2-mal geändert.
MichaMN
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Re: Für ein Ende der Sowjet-Glorifizierung!

Beitrag von MichaMN »

zähnchen hat geschrieben: Do 21. Apr 2022, 21:58 Aber warum wird ein Festival, welches für Freiheit und Vielfalt gilt als Ferien Kommunismus dargestellt wird, das verstehe ich nicht.
Der Kommunismus war nicht freiheitlich und vielfältig... Es gab keine Meinungsfreiheit, es war eine Diktatur ..
DEN Kommunismus im Sinne von Marx und Engels (die herrschafts- und klassenlose Gesellschaft) gab es noch nie. Nicht in der DDR, nicht in der Sowjetunion, nicht bei den Roten Khmer und garantiert auch nicht im heutigen China. Dass das Wort ideologisch verbrannt wurde, ist nicht das Problem des Begriffs, sondern unser eigenes.
vetterling
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Re: Für ein Ende der Sowjet-Glorifizierung!

Beitrag von vetterling »

Müllpfandmarke hat geschrieben: Mi 4. Mai 2022, 17:57
simmis hat geschrieben: Di 3. Mai 2022, 20:39 Das Russland von heute ist ein faschistisches Regime rund um Putin. Er hat 2000, in seiner ersten Amtszeit, die sowjetische Hymne zur russischen Staatshymne gemacht. Gibt es eine deutlichere Huldigung?
In den russisch besetzten Gebieten der Ukraine und auch auf einigen der Russland-Autokorsos dieser Tage, sieht man auch Sowjetfahnen. Die Geschichte ist voll von Symbolen, die schon lange existierten, bevor sie durch eine Bewegung ganz andere, dunklere Bedeutung bekamen und die ursprüngliche komplett überlagern.
worauf willst du hinaus, abgesehen von geschichtsverfälschung, ähnlich wie es russische arschlöcher auch tun?
ich werde nicht aufhören, der roten armee dafür zu danken, dass sie europa vom deutschen nationalsozialismus befreit haben. wer nicht fähig ist die welt als komplexes gebilde zu verstehen und alles in einem kontext zu betrachten, kann das anders sehen. das hat dann nur nicht viel mit emanzipatorischem denken oder überhaupt denken zu tun.
Ehm, bis Juni 1941 (also z.B. während Dunkirk, usw.) war die Sowjetunion faktisch ein Verbündeter der Nazis, erst als das dann nach hinten los ging, hat man die Seiten gewechselt.

Bei der Parade von Brest-Litowsk hat die Rote Armee Seite an Seite mit den Nazis die Eroberung Polens (siehe dazu auch Katyn) abgefeiert. (https://libmod.de/militaerparade-in-bre ... iktatoren/)

Ganz zu schweigen was Stalin nach dem 2. Weltkrieg so abgezogen hat (u.A. das hier https://www.deutschlandfunkkultur.de/an ... n-100.html) und, und, und...

"Glorie" kann ich da nirgendwo finden..
Zuletzt geändert von vetterling am Sa 9. Jul 2022, 00:28, insgesamt 2-mal geändert.
klosterfrau
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Re: Für ein Ende der Sowjet-Glorifizierung!

Beitrag von klosterfrau »

Danke für das Thema.
Ich habe viele Jahre die Sowjet Symbolik extrem gefeiert und bedauere es. Fusion gehört designmäßig generalüberholt
MeterPaffay
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Re: Für ein Ende der Sowjet-Glorifizierung!

Beitrag von MeterPaffay »

klosterfrau hat geschrieben: So 21. Aug 2022, 18:03 Danke für das Thema.
Ich habe viele Jahre die Sowjet Symbolik extrem gefeiert und bedauere es. Fusion gehört designmäßig generalüberholt
warum ist es so schwer dinge voneinander getrennt zu betrachten?
surfer d.sandwurms
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Re: Für ein Ende der Sowjet-Glorifizierung!

Beitrag von surfer d.sandwurms »

Ich kann da beim besten Willen keine Glorifizierung erkennen.
Aus meiner Sicht haben wir in den 90 ern auf der Asche des Kalten Krieges getanzt,und urbane Plätze neu erobert.Es fühlte sich gut an diese Plätze mit anderen Intentionen zu füllen . Feierkultur neu erfinden u. Techno vs.Abschreckung und Herzlosigkeit.
40 Jahre lang war genau dieses Sozialismusdesign iin diesen Breitengraden in einem komplett anderen Kontext verwendet worden(Auf ,auf zur Sonne-Held der Arbeit...)-Diese Pappnase ,welche sich da der Kulturkosmos aufgezogen hatte bringt mich heute noch zum lächeln...2012 war dann auch noch auf der Eintrittskarte Lenin mit nem Brett vorm Kopf zu sehen-für die Freunde der weniger subtilen Bildersprache...
Wer aus meiner Sicht offenen Auges über das Gelände geht erkennt die Anerkennung ,das alles unterschiedlich gesehen werden kann und darf.
Es gibt kein richtiges Leben im falschen,so: Dance .
ilitsch
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Re: Für ein Ende der Sowjet-Glorifizierung!

Beitrag von ilitsch »

"Ehm, bis Juni 1941 (also z.B. während Dunkirk, usw.) war die Sowjetunion faktisch ein Verbündeter der Nazis, erst als das dann nach hinten los ging, hat man die Seiten gewechselt. "

Sowas kann man nur behaupten, wenn man nicht versteht was die Sowjetunion war bzw. behauptet hat was sie war- ein kommunistischer Staat der gegen den Kapitalismus kämpfte und diesen überwinden wollte, sicherlich mit den den falschen Mitteln. Aus der Perspektive Großbritaniens, Frankreichs, Polens stellte sich die Sache so dar wie du geschrieben hast, aus der Perspektive der Sowjetunion gänzlich anders, und zwar so. Die sowjetunion hat auch keine Seiten gewechselt.

Für die Sowjetunion waren Nazideutschland, Frankreich, Italien, usa und Großbritanien kapitalistische Staaten, die in einen Krieg um die Herrschaft der Welt rutschten. Dabei machten Frankreich, Großbritanien und die USA erhebliche Zugeständnisse an Nazideutschland, die sog. appesamentpolitik, besetzung des rheinlandes, anschluss österreichs, olympische spiele trotz nürnberger rassegesetze, anschluss des sudentenlandes, um nazideutschland von einem Krieg gegen frankreich, großbritanien abzubringen, was aber bekanntlich scheiterte. Komischerweise sagt du nicht, das diese Politik Frankreich, GB zu Verbündeten der nazis macht, warum auch immer.

Die sowjetunion hat formell politisch gar nichts zu melden in Europa, da alle regierungen in europa ihnen feindlich gesinnt waren, alle waren antikommunistisch, weil die Sowjetunion eben alle anderen staaten für kapitalistisch hielt, und den Kapitalismus überwinden wollte. Spätestens 1938 sah die Sowjetunion wegen der aufrüstung deutschlands das ein krieg unvermeidlich wurde, und das Frankreich und großbritanien diesen mit nazideutschland führen würden, weil dieses Polen angreifen würde, mit denen beide eine Beistandsverpflichtung hatten, ab diesem Moment war die Grundlinie sollen sich die kapitalistischen staaten gegenseitig die Köpfe einhauen, wir sind dann die gewinner. aus diesem grund hat die Sowjetunion auch Gb und Frankreich nicht geholfen - die beide im übrigen auch nicht der sowjetunion geholfen hätten, wenn diese zuerst angegriffen wurden wäre -, als diese angegriffen wurden bzw. sich wegen polen mit deutschland im krieg befanden. aus diesem grund hatten sie einen nichtangriffspakt mit Nazideutschland geschlossen, und halb polen annektiert. Der Nichtangriffspakt macht sie überhaupt nicht zu verbündten, sondern er wurde geschlossen, weil man die sowjetunion aus diesem krieg raushalten wollte, den kapitalistische staaten untereinander führen, um den kommunismus nach europa zu bringen, nachdem sich die kapitalistischen staaten gegenseitig geschwächt haben. Dumm wie stalin war hat er natürlich auch geglaubt das nazideutschland die sowjetunion nicht angreifen würde.
ilitsch
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Re: Für ein Ende der Sowjet-Glorifizierung!

Beitrag von ilitsch »

Für mich gibt es nichts schöneres auf der fusion als bei guter Musik mit meinen Freund:innen abzuhängen, in den himmel zu schauen, und dort eine rote fahne wähen zu sehen. Es zeugt einfach von unglaublich viel verstand und gutem geschmack das man die rote Fahne nicht einfach auf den "Müllhaufen der geschichte " wirft, sondern weiß das man sich mit dieser symbolik in eine über 200 Jährige geschichte emanzipativer, anarchistischer und kommunistischer Bewegungen stellt, und sich diese ironisch kritisch aneignet Das freut mich immer ungemein, und rühert mir das Herz.

Symbole - wie hier z.b. die rote fahne - werden durch bewegungen angeeignet, und dann wieder enteignet, z.B. durch repräsentant_innen die meinen für diese bewegung zu sprechen, wie z.B. allerlei sozialistische und kommunistische parteien oder staaten bspw. , und wenn die bewegungen merken, die symbole werden einem anderen Bedeutungungsgehalt von den enteignern zugeführt, oder die zeiten haben sich verändert, werden sie wieder von Bewegungen angeeignet, und einem neuen manchmal sogar diametral entgegensetzten Inhalt zugeführt, die aber trotzdem noch mit der ursprünglichen Bedeutung in einer beziehung steht, wie z. B. auf der Fusion, während die rote fahne zu realsozialistischen Zeiten Emanzipation durch Arbeit sah - was die ursprungsbewegung, zumindest die radikal marxistische nie gemeint hat, den bekanntlich schrieb marx am ende des kapital Band 3 " Das das Reich der Freiheit als selbstzweck dort aufblüht, wo der arbeitstag abnimmt" - , steht wohl eher die Emanzipation von der arbeit im Mittelpunkt, die durch eine andere Organisation der arbeit erreicht wird.

Anyway, warum soll man diese symbole nicht durch andere Symbole ersetzen, sagen wir mal ne regenbogenfahne. Zunächst mal sind diese symbole relativ jungen datums vielleicht seit max. 20 jahren werden sie von Bewegungen verwandt, um auf emanzipative inhalte aufmerksam zu machen. Aber schon nach 20 Jahren kann man sehen, das Bspw. die regenbogenfahne das oben beschriebene schicksal trifft. Allerlei repräsentanten tretten auf den Plan, die jahrhunderte damit verbracht haben, eben diese emanzipativen Inhalte zu unterdrücken, enteignen der Bewegung ihre Symbolik und schreiben sie sich selber zu, womit sie natürlich auch deren bedeutung bestimmen bzw. die bewegung kontrollieren - z.b. die deutsche bank, der deutsche staat, allerlei fussballclubs, und irgendwelche Unternehmen wie lidl oder aldi hängen sich jetzt die regenbogenfahne um - vielleicht kommt auch noch ein deutsches rüstungsunternehmen dazu .

Das heißt hier steht man vor demselben Problem wie mit dem der roten Fahne - wobei die rote Fahne derzeit den Vorteil hat, das sie von der übergroßen mehrheit der Regierungen und Unternehmen als kommunistische symbolik abgelehnt wird, während sie emanzipative bewegungen auf der ganzen erde seit 200 jahren verwenden, und die an- und enteignung der symbolik " rote fahne" durch emanzipative bewegungen eben offensichtlich seit 200 Jahren funktioniert. Ach so, das macht für mich schon etwas aus, das ich mich mit verstorbenen menschen real verbinden kann, die ebenfalls in dieser symbolik etwas emanzipatives sahen - wie z.B. durch einen blick in den himmel bzw. den hangar auf der fusion.
Deleted User 26423

Re: Für ein Ende der Sowjet-Glorifizierung!

Beitrag von Deleted User 26423 »

Nur weils ichs grade gelesen habe...

Zitat:

"Nazis
National gesinntes Gesindel und ewig Gestrige jeglicher Couleur haben keinen Zutritt und müssen draußen bleiben. Damit dies auch durchgesetzt wird, fordern wir euch auf, die Augen und Ohren offen zu halten und gemeinsam dafür zu sorgen, dass alle, die eindeutig! als solche erkannt werden, nicht weiter unerkannt mitfeiern können, sondern kompromisslos raus fliegen. Dafür haben wir eine durchsetzungsfähige Security, an die ihr euch bei Bedarf wenden könnt."

Interessant...scheinbar sind auch ewig gestrige Kommies und Fans des Sozialismus Nazis. Finde ich gut. Der Kulturkosmos stimmt also der Hufeisentheorie zu. Kann ich also Menschen mit Hammer und Sichel Symbolen etc. melden damit die rausfliegen? Ich meine...das verharmlost ja wohl die 3 Millionen Toten des Holomodor oder anderer Stalinverbrechen die unter diesem Symbol begangen wurden.

In dem Sinne. Schöne liberal-demokratische Party! Und Nazis aufs Maul. Habt euch lieb.
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