Kommentar zum KuKo Statement "Problemzone"

25. bis 29. Juni
https://tickets.fusion-festival.de
johnnyenriquee
Beiträge: 1
Registriert: Di 25. Nov 2025, 09:36

Kommentar zum KuKo Statement "Problemzone"

Beitrag von johnnyenriquee »

Mein Kommentar zu dem Statement „Problemzone“: Den zunehmend offenen/verrohten Konsum habe ich nicht mehr als in den Jahren zuvor und auch nicht als störend wahrgenommen. (Meine persönliche Meinung, soll dazu gesagt sein)

Ich identifiziere das Problem eher eine Ebene dahinter: Die initiale Zielgruppe/Besucherschaft der Fusion verwässert immer weiter. Elektronische Musik rückt Jahr für Jahr mehr in den Mainstream, womit einhergeht, dass auch Menschen Festivals besuchen, die mit den Werten der bestehenden „Raving Community“ eigentlich nicht übereinstimmen. Dazu kommt noch, dass speziell die Fusion in den letzten Jahren immer mehr zu „Bucket List Errungenschaft“ mutiert ist und dadurch noch mal mehr „Szenenfremde“ anlockt. Es mag sein, dass eine Korrelation zwischen den beiden Themen besteht und der Konsum genau dieser neuen Besucherschaft unangenehmen auffällt.

Ich finde hier hat der KuKo seine Chance vertan den wirklichen Elefant im Raum klar zu benennen und damit langfristig das größere strategische Risiko zu bearbeiten. Durch diese Verwässerung verliert die Fusion meines Erachtens einen Teil ihrer Identität und mir persönlich ist diese Verrohung der „Werteetikette“ insbesondere dieses Jahr auf manchen Floors negativ aufgefallen.

Wie seht ihr das?
Hatchet
Beiträge: 215
Registriert: Di 5. Jul 2011, 22:22

Re: Kommentar zum KuKo Statement "Problemzone"

Beitrag von Hatchet »

Ich sehe das ähnlich. Die Fusion ist so viel mehr als diese vermeintliche Problemzone. Gerade die Offenheit und der Raum, um zu tun, was man möchte, macht das Festival für mich aus. Restriktionen werden genauso wie außerhalb des Festivals nicht funktionieren. Aufklärung und der Appell an ein rücksichtsvolles Miteinander erscheinen mir wichtiger. Vielleicht soll diese Benennung im Newsletter aber auch dafür sorgen und den Anstoß geben.
rauchhaus
Beiträge: 345
Registriert: Mi 4. Jul 2018, 20:47

Re: Kommentar zum KuKo Statement "Problemzone"

Beitrag von rauchhaus »

Ich bin gespannt was genau man da vor hat. Konsumzonen? Dealende Personen rauswerfen? Oder gar der Polizei übergeben? Steuern erheben?

Aber mal im Ernst, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der hingenommene offene Konsum und Verkauf eine existenzielle Bedrohung für das Festival sein kann. Im Sinne von behördlichem Druck. Gerade in einem Bundesland, in dem derzeit 38% die faschistische sog. Alternative wählen würden.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass da allzu drastische Maßnahmen ergriffen werden, aber komplett unkommentiert können sie es glaube ich auch nicht stehen lassen. Es bleibt wie immer nur abzuwarten und zu vertrauen, dass der KuKo da eine gute Lösung findet.
_fiasco_
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Registriert: Mi 7. Jun 2023, 19:03

Re: Kommentar zum KuKo Statement "Problemzone"

Beitrag von _fiasco_ »

Ich persönlich empfinde den Konsum (den Verkauf lasse ich mal komplett raus aus der Diskussion, denn dass das schwierig ist und nicht sein muss, ist glaube ich klar), ebenfalls weder als unangenehm und schon gar nicht als verschlimmert verglichen mit den letzten Jahren und bin ehrlicherweise negativ überrascht, das ausgerechnet dieses Topic im Rahmen der Betrachtung eines rücksichtsvollen (oder eben -losen) Miteinanders so in den Fokus gerückt wird.

Anstatt einen globalen Appell und Reminder an die auch von johnnyenriquee angesprochene Feier- oder "Werteetikette" zu formulieren, der in meiner Wahrnehmung mehr als notwendig gewesen wäre, stürzt man sich ausgerechnet darauf und arbeitet sich an einem Einzelaspekt ab?!
Denn was mir tatsächlich aufgefallen ist, dass sich viele Leute vermehrt einfach grundsätzlich nicht mehr benehmen können, da hat sich definitiv etwas verändert, aber nicht (nur) im Punkt Substanzen. Schade KuKo.....
dinobino
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Registriert: Sa 28. Jun 2025, 16:06

Re: Kommentar zum KuKo Statement "Problemzone"

Beitrag von dinobino »

Verstehe nicht was das Problem ist ausser eben möglicherweise der rechtlichen Sache. Aber der offene Konsum ist ja mittlerweile bei sehr vielen Festivals so wie er eben ist...
Alkohol saufen ist akzeptiert, wozu also für Konsum anderer Mittel verstecken. Und wie durchsetzen? Zudem fand ich es jetzt nicht SOOOO schlimm offen. Und warum sich jemand am Konsum anderer stören sollte ist mir auch nicht ganz klar.
Wenn die AfD Spackos an die Macht kommen gibts ganz andere Probleme als das.

Hab ehrlich gesagt auch wenig Leute bemerkt die daneben drauf waren. Die meisten waren sehr respektvoll, zurückhaltend nicht übermässig verrückt auf irgendwas und freundlich. Insofern...keine Ahnung was da für Erfahrungen zusammen kamen.
clownsarmy
Beiträge: 125
Registriert: Di 28. Jun 2011, 19:30

Re: Kommentar zum KuKo Statement "Problemzone"

Beitrag von clownsarmy »

Wird ja spannend. Frage mich auch, warum dieses Fass jetzt aufgemacht wurde. Ich war dieses Jahr nicht dabei, kann mir aber auch nur schwer vorstellen, dass da alle mit Röhrchen in der Nase rumgeiert sind. Dealer konnten auch schon davor des Geländes verwiesen werden. Ein Hinweis, beim Konsum die Grenzen anderer zu respektieren, hätte die Realität eventuell auch schon verändert. Wie soll hier denn eine Lösung aussehen? Eine offizielle kann es ja kaum geben, daher läuft es viellicht auf einen Konsumknigge hinaus...
JustDread
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Registriert: So 21. Apr 2024, 12:45

Re: Kommentar zum KuKo Statement "Problemzone"

Beitrag von JustDread »

Zu einem gewissen Maß bin ich ja froh dass es sie gibt, aber wir haben irgendwann Schilder aufgehangen, weil es wirklich anstrengend wurde am laufenden band leute im camp stehen zu haben die ihren stuff noch loswerden wollen
TheRealLife93
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Registriert: Di 22. Feb 2022, 11:03

Re: Kommentar zum KuKo Statement "Problemzone"

Beitrag von TheRealLife93 »

Ich finde der Newsletter hat diesmal insgesamt mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet.

Ich denke das wird wie mit der FSZ - im Forum heiß diskutiert und viele Worte, Meinungen und Panikmache um nix. Dafür auf der Fusion dann ein funktionierendes System.

Kann mir gut vorstellen, dass sie neben den floors wie bei anderen Festivals etwas Blick geschütztere Konsumecken aufbauen. Turmbühne, Tanzwüste etc, da gibts nix wo die Leute mal kurz verschwinden könnten. Also wird verständlicherweise neben oder aufm Floor offensichtlich konsumiert. Stört mich persönlich nicht aber landet natürlich in den Nachrichten usw.

Da sind andere Festivals schon seit gefühlt immer besser aufgestellt, überall kleine versteckte Orte die witzig gemacht sind. Entsprechend wird dort auch viel weniger öffentlich konsumiert.

Denke es wurde angesprochen, da durch die drogentote in den letzten Jahren, da leider die öffentliche Aufmerksamkeit hingerutscht ist.
Das reine Koks dieses Jahr hat glaube ich einiges an Krankenhaus Aufenthalten gefordert.
Kleines entspanntes Festival <200 Leute gesucht?

https://www.instagram.com/goldeneraver?
Tilmans90
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Registriert: Di 13. Jun 2023, 16:44
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Re: Kommentar zum KuKo Statement "Problemzone"

Beitrag von Tilmans90 »

JustDread hat geschrieben: Di 25. Nov 2025, 23:32 Zu einem gewissen Maß bin ich ja froh dass es sie gibt, aber wir haben irgendwann Schilder aufgehangen, weil es wirklich anstrengend wurde am laufenden band leute im camp stehen zu haben die ihren stuff noch loswerden wollen
Das haben wir auch so wahrgenommen. Eine Person hat uns auch berichtet, dass es in diesem Jahr viel schwieriger war zu verkaufen, da die Konkurenz stark zugenommen hat.
Wutziiiiii
Beiträge: 32
Registriert: Fr 21. Jan 2022, 12:43

Re: Kommentar zum KuKo Statement "Problemzone"

Beitrag von Wutziiiiii »

johnnyenriquee hat geschrieben: Di 25. Nov 2025, 09:41
Ich identifiziere das Problem eher eine Ebene dahinter: Die initiale Zielgruppe/Besucherschaft der Fusion verwässert immer weiter. Elektronische Musik rückt Jahr für Jahr mehr in den Mainstream, womit einhergeht, dass auch Menschen Festivals besuchen, die mit den Werten der bestehenden „Raving Community“ eigentlich nicht übereinstimmen. Dazu kommt noch, dass speziell die Fusion in den letzten Jahren immer mehr zu „Bucket List Errungenschaft“ mutiert ist und dadurch noch mal mehr „Szenenfremde“ anlockt. Es mag sein, dass eine Korrelation zwischen den beiden Themen besteht und der Konsum genau dieser neuen Besucherschaft unangenehmen auffällt.
Ja, das kann natürlich damit zusammenhängen. Aber lässt sich das aufhalten? Elektronische Musik wird weiter in den Mainstream rücken mit Social Media usw.. Das ist ein unaufhaltsamer Prozess meiner Meinung nach... Und die Fusion ist längst kein Geheimtipp mehr, was bei der Größe und somit einhergehenden medialen Berichterstattung nicht aufzuhalten ist. Ich finde das eigentlich an sich nicht "schlimm", man kann es sowieso nicht ändern und es ist ja auch schön, wenn mehr Leute aus anderen Kreisen diese Parallelwelt erfahren dürfen und daraus im besten Falle ein prägendes Erlebnis ziehen, was evtl. etwas an ihrem Weltbild verändert. Und der Kuko kann ja sowieso nicht kontrollieren, wer ein Ticket gewinnt, ob das jetzt eine langjährige Raverin ist oder jmd, der bisher nur auf Mainstreamevents war.
Mir persönlich ist der Konsum auch nicht mehr als sonst aufgefallen, aber ich weiß, dass es ihn gibt und dass er öffentlich gelebt wird auf der Fusion, vielleicht fällt es einem einfach nicht mehr so doll auf, wenn man schon öfters da war bzw. generell die Berliner Clubszene bisschen kennt.

Dennoch kann ich nachvollziehen, dass es für andere Menschen störend empfunden werden kann - und damit meine ich nicht unbedingt Leute, die das sonst nicht so kennen. Ich sehe auch Menschen, die suchtkrank sind, jetzt clean geworden sind und nüchtern auf die Fusion fahren (weil die Fusion eben viel mehr als nur Party und Ballern ist) und sich evtl. durch den offenen und manchmal auch sehr dollen Konsum getriggert fühlen können. Klar, da könnte man argumentieren, dass die dann eben nicht auf ein solches Festival fahren sollten aber das ist bisschen zu einfach gedacht finde ich, denn die Fusion soll ja ein Ort für alle sein und das Thema Abhängigkeit bekommt (zum Glück) auch mehr und mehr Aufmerksamkeit.
Leute, die ballern wollen, können das ja auch einfach in ihren Camps machen oder in den zahlreichen kleinen Ecken, die es auf der Fusion ja durchaus auch gibt und sich eben nicht mitten aufm Dancefloor ein fettes Brett legen.

Bin auf jeden Fall auch gespannt, was sich der Kuko einfallen lassen wird diesbzgl. nächstes Jahr. Und freu mich allgemein schon soooo hihi :D
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