Also ich bin poly und eher pansexuell und fühle mich selbst auch queer und würde schon sagen, dass mir Feminismus ein wichtiges Thema ist. Ich könnte zwar auch als Cis-Mann durchgehen, aber fühle mich sehr unwohl in so eine Rolle gesteckt zu werden. An sich möchte ich einfach nicht Menschen über ihr Geschlecht bewerten oder definieren und möchte auch nicht, das man das mit mir macht. Genderrollenbilder die einem aufgezwungen werden find ich doof.
Bisher hatte ich eigentlich immer den Eindruck, dass die Fusion ein guter Raum ist man selbst zu sein. Ich habe immer viele nette Leute getroffen, mit denen ich Spaß hatte und die mich so mochten wie ich bin. Habe viel mit Menschen gesprochen und viel über Leute erfahren, die mir einzigartig erschienen. Ich hatte das Gefühl, dass ich auf der Fusion etwas freier bin und weniger in Rollen gesteckt werde. Es gibt viele Menschen die sehr offen sind. Viele sind auch in anderen Sphären unterwegs. Da empfinden nicht wenige Heten das erste mal Gefühle für's gleiche Geschlecht

Ich glaube auf der Fusion kann man sich auch äußerlich queer zeigen. Ich denke auch als Drag oder Crossdresser kann man dort rumlaufen, Nudisten habe ich auch schon gesehen (Nacktbaden am See ist ja iwie üblich) und Fetisch-Outfits gehen vllt auch nachts.
Ich erinnere mich auf jedem Fall daran, dass es letztes Jahr eine Drag-Rollschuhbahn gab. Aber es gibt ja auch Shows/Theater/Kino/Worksshops mit queerem Inhalt oder auch zum Thema Sexualität. Ich finde super, dass es das gibt. Viele Festivalbesucher interessieren sich für diesen Teil des Festivals leider nicht.
Mit dem Bekannterwerden des Festivals, kommen aber natürlich auch andere Menschen zur Fusion, die weniger in der linken oder Technoszene verwurzelt sind. Viele Menschen haben also vllt keine Erfahrung mit einer queeren "Lebensweise" und sind womöglich auch unsensibel. Abweisung kann es also vllt auch auf der Fusion geben (auch wenn das sicher nicht die Tendenz ist).
Aber was für mich auch wichtig ist, wie ich oben schon erwähnt habe, dass ich mich frei fühlen will und ich selbst sein will. Das heißt ich möchte eigentlich nicht unbedingt polyamor, pansexuell, queer, cis-mann, vegan, deutsch, student, 25-jährig, usw. sein. Also nicht Leute in Schubladen einteilen. Ich streife gerne einfach umher und lasse das was passiert auf mich einwirken und lasse mein Gefühl und den Zufall oder Schicksal entscheiden , wem ich begegne
