Uiuiui ulix, da läuft aber einiges schief bei dir. Macht ja nix, vielleicht fängst du auch mal an dich nicht nur einseitig zu informieren.
ulix hat geschrieben: ↑Fr 24. Mai 2024, 11:21
Und nein, Staaten haben kein Existenzrecht. Eine Tatsache, die in linksradikalen Kreisen mit durchaus starker anarchistischer Tradition eigentlich vollkommen selbstverständlich sein sollte. Und umso beschissener reaktionär so ein Staat ist, umso weniger Existenzrecht hat er.
In welcher Welt lebst du eigentlich? Natürlich haben Staaten kein Existenzrecht. Aber in einer durch und durch kapitalistischen Gesellschaft, die immer weiter nach rechts rückt und eben nationalstaatlich organisiert ist, kommst du damit einem einzigen Staat das Existenzrecht abzusprechen. Und natürlich genau dem Staat, deren Einwohner*innen den größten Schutz benötigen. Ja, viele haben den Wunsch nach einer staatenlosen Gesellschaft und trotzdem solltest du dich vielleicht mal etwas an der Realität orientieren.
Deswegen gibt es zurecht in vielen Zusammenhängen das Credo: "Israel lebt am Längsten" (solange bis keine Nationalstaaten mehr notwendig sind). In der aktuellen Situation eine Auflösung des zionistischen Projektes zu fordern, ist einfach nur Identität und hat nicht im Ansatz etwas mit politischer Analyse zu tun.
ulix hat geschrieben: ↑Fr 24. Mai 2024, 11:21
Mein Ziel ist (im Rahmen des vorstellbaren) ein demokratischer Staat vom Fluss bis zum Meer, mit gleichen Rechten für alle Bewohner (Juden, Muslimen, Christen, etc.).
Was denn jetzt? Haben Staaten kein Existenzrecht oder wünscht du dir in der Region einen Staat? Du musst dich schon entscheiden.
Aber unabhängig davon, solltest du auch hier in der Realität ankommen. So schön wie dein Hippie-Traum eines gemeinsamen Staates auch sein mag, so naiv ist er auch. Ein gemeinsamer Staat bei der aktuellen Bevölkerungsentwicklung und Demographie bedeutet, dass es in 30 - 50 Jahren keinen gemeinsamen Staat mehr, sondern den nächsten islamischen Staat gibt. Und du glaubst doch nicht ernsthaft, dass eine jüdische Minderheit in einem islamischen Staat total entspannt leben kann? Wie kann man ein Problem mit einem einzelnen jüdischen Staat, umringt von dutzenden islamischen Ländern, haben? Und dabei geht es nicht um die Regierung, darüber kann man von mir aus auch noch diskutieren, sondern du bist offensichtlich Antizionist, unabhängig von der aktuellen Regierung. Und da hört jede gemeinsame Diskussions-Grundlage auf.
ulix hat geschrieben: ↑Fr 24. Mai 2024, 11:21
...das ethno-nationalistische Apartheidsregime in Israel.
Was für ein Bullshit! Israel ist eine Einwanderungsgesellschaft mit Menschen die aus diversen Ländern dorthin migriert sind. Natürlich gibt es dort auch Rassismus. Oh wow, was eine Überraschung, ein kapitalistischer Staat reproduziert Rassismus. Und trotzdem ist die Gesellschaft dort erheblich diverser, als im Iran, Ägypten, etc. Wie viele Menschen aus "Palästina" verdienen ihren Lebensunterhalt in Israel?
Voll der krasse Ethno-Nationalismus, Dude!
ulix hat geschrieben: ↑Fr 24. Mai 2024, 11:55
Die Hamas ist weniger faschistisch als Bezalel Smotrich, aka "Ich bin ein Faschist, aber keine Angst, die Schwulen werde ich trotzdem nicht steinigen."
Die Hamas ist eine radikal-islamistische Miliz, und damit mit jedem fortschrittlichen Weltbild unvereinbar, eine komplett reaktionäre Truppe von Idioten. Meinetwegen ist ihre Ideologie sogar schlimmer, als die in Teilen (den weniger faschistischen) der israelischen Regierung.
Nur: Sie hat keine wirkliche Möglichkeit, ihre Vorstellungen durchzusetzen. Die israelischen Faschisten schon, und sie tun es gerade, in der schlimmsten ethnischen Säuberungsaktion der israelischen Geschichte.
Achsooooo, na dann. Ist es ja nicht so schlimm. Dann lassen wir die NPD (bzw. Heimat) jetzt auch in Ruhe, die haben ja auch keine Chance irgendwas zu erreichen. Oder die Yuppie-Faschos von Sylt: Waren ja nur 20, völlig belanglos.
Manchmal wünsche ich mir auch so eine naive Sichtweise, macht die ganze Welt schon etwas einfacher, oder?
Größtenteils versuche ich mich aber trotzdem weiter an einer materialistischen Kritik und die bedeutet was anderes. Nämlich wenn Israel nicht so ein gutes Raketen-Abwehrsystem hätte, wäre es schon längst von der Landkarte verschwunden. Es werden täglich hunderte Raketen auf Israel abgefeuert und das nicht erst in der aktuellen Situation, sondern seit Jahren. Aber hey, klar, Netanjahu Faschist und so.
Ich bleibe da bei Golda Meir:
Wenn die Araber ihre Waffen niederlegen würden, gäbe es keine Gewalt mehr.
Wenn die Juden ihre Waffen niederlegen würden, gäbe es kein Israel mehr.
(Stimmt natürlich nicht mehr 100%ig, weil einige arabische Staaten ja mittlerweile diplomatische Beziehungen zu Israel aufgebaut haben, aber die Grundtendenz ist auch heute noch noch richtig.)