Re: Newsletter Israel / Palästina
Verfasst: Di 9. Jul 2024, 14:46
Kann mich an einen besonderen Moment erinnern. Ich steh mit Palituch am Anfang des Cloud Cookoo Zelts und jemand meint zu mir, "oh, cooles Tuch", war dann aber auch irgendwie nur ne Ausrede um darauf folgen zu lassen "aber denke bitte daran, die auf der anderen sind auch Faschos". Bin mal davon ausgegangen, dass er damit die Hamas meinte. Hab dieser Person dann nicht ganz ernst gemeint dafür gedankt, dass sie solche Offensichtlichkeiten aussprechen möchte (ich weiß jetzt kommt wahrscheilnlich wieder irgendwer umher und meint behaupten zu müssen, das ja unglaublich viele die Hamas verteidigen und ihre Taten als angemessen betrachten,.....nein, das sagt nur eine unglaublich kleine Minderheit und wie bei allen Bewegungen ist auch die Bewegung, die sich für Palästinenser einsetzen nicht absolut homogen, es gibt immer ein paar Knallerbsen.).
War mal wieder ein bezeichneter Moment, wo man sich denkt, wo geht denn eigentlich die Energie hin...
Man wird halt irgendwie nicht das Gefühl los, das sich im deutschen Raum Leute eher darauf konzentrieren propalästinensche Solidarität/Engagement zu diskreditieren, Dinge falsch zu interpretieren oder sich halt irgendwie die wenigen Knallerbsenbeispiele rauszupicken, die es ja zweifelsohne gibt.
Und ja, diese Attitude ist vor allem im deutschen Raum so, und es hängt wohl mit der deutschen Geschichte zusammen. Aber wenn man das mit der historischen Verantwortung ernst nimmt, dann muss man doch eigentlich gerade von der deutschen Gesellschaft erwarten, dass sie sich für die Palästinenser engagiert. Das Leid und die Vertreibung der Palästinenser seit der Nakba ist ja ganz eng mit der Shoah verbunden und deswegen müsste sich gerade Deutschland auch für die Palästinenser einsetzen statt immer wieder ganz dumm das Staatsräsonmantra zu wiederholen. Und schließlich kann diese Situation ja auch unmöglich für die israelische Bevölkerung tragbar sein (weiß allerdings von progressiven israelischen Freunden und dem Film Israelism, dass dort die Propagandamaschine mit dafür sorgt,dass das Gewissen nicht so sehr belastet wird). Niemand kann ernsthaft glücklich werden, wenn er zu einem guten Teil für das Leid seiner Nachbarn verantwortlich ist (empfehle das Buch mirror world von Namoie Klein, welches auf diese Spiegelungen eingeht).
Und was macht Deutschland stattdessen?, es ist nach den USA der größte Waffenlieferant an Israel und springt ihm auch noch vorm ICJ zur Seite.
Ich dachte immer gute Freunde sagen sich, wenn der eine Scheiße baut?
Und ich seh auch kaum Deutsche die Israelsolidarität zeigen, geschweige denn auf Demos gehen. Wieso schafft man es nicht historische Verantwortung Ernst zu nehmen, sich mit denen zu solidariseren die unterdrückt werden und versucht stattdessen dieses ekelhafte Spiel der Diskreditierung weiterzuspielen, wo man diejenigen die Solidarität zeigen doch Unterstützung entgegebnbringen sollte.
Die Medien, die Politik, die Wahlergebnisse, es zeigt sich zunehmend Deutschland ist mehr und mehr im Verfallsprozess, am Arsch.
Und deshalb ist Gaza so ein wichtiges Thema, wenn wir es da nicht hinbekommen uns zu engagieren, dann sagt das so viel.
Ich hoffe wir schaffen es trotzdem den Kahn irgendwie umzudrehen, und dass diejenigen. die an universelle Menschenrechte glauben und Empathie besitzen sich mobilisieren können und viele Leute mitziehen und für ne bessere Welt einstehen.
War mal wieder ein bezeichneter Moment, wo man sich denkt, wo geht denn eigentlich die Energie hin...
Man wird halt irgendwie nicht das Gefühl los, das sich im deutschen Raum Leute eher darauf konzentrieren propalästinensche Solidarität/Engagement zu diskreditieren, Dinge falsch zu interpretieren oder sich halt irgendwie die wenigen Knallerbsenbeispiele rauszupicken, die es ja zweifelsohne gibt.
Und ja, diese Attitude ist vor allem im deutschen Raum so, und es hängt wohl mit der deutschen Geschichte zusammen. Aber wenn man das mit der historischen Verantwortung ernst nimmt, dann muss man doch eigentlich gerade von der deutschen Gesellschaft erwarten, dass sie sich für die Palästinenser engagiert. Das Leid und die Vertreibung der Palästinenser seit der Nakba ist ja ganz eng mit der Shoah verbunden und deswegen müsste sich gerade Deutschland auch für die Palästinenser einsetzen statt immer wieder ganz dumm das Staatsräsonmantra zu wiederholen. Und schließlich kann diese Situation ja auch unmöglich für die israelische Bevölkerung tragbar sein (weiß allerdings von progressiven israelischen Freunden und dem Film Israelism, dass dort die Propagandamaschine mit dafür sorgt,dass das Gewissen nicht so sehr belastet wird). Niemand kann ernsthaft glücklich werden, wenn er zu einem guten Teil für das Leid seiner Nachbarn verantwortlich ist (empfehle das Buch mirror world von Namoie Klein, welches auf diese Spiegelungen eingeht).
Und was macht Deutschland stattdessen?, es ist nach den USA der größte Waffenlieferant an Israel und springt ihm auch noch vorm ICJ zur Seite.
Ich dachte immer gute Freunde sagen sich, wenn der eine Scheiße baut?
Und ich seh auch kaum Deutsche die Israelsolidarität zeigen, geschweige denn auf Demos gehen. Wieso schafft man es nicht historische Verantwortung Ernst zu nehmen, sich mit denen zu solidariseren die unterdrückt werden und versucht stattdessen dieses ekelhafte Spiel der Diskreditierung weiterzuspielen, wo man diejenigen die Solidarität zeigen doch Unterstützung entgegebnbringen sollte.
Die Medien, die Politik, die Wahlergebnisse, es zeigt sich zunehmend Deutschland ist mehr und mehr im Verfallsprozess, am Arsch.
Und deshalb ist Gaza so ein wichtiges Thema, wenn wir es da nicht hinbekommen uns zu engagieren, dann sagt das so viel.
Ich hoffe wir schaffen es trotzdem den Kahn irgendwie umzudrehen, und dass diejenigen. die an universelle Menschenrechte glauben und Empathie besitzen sich mobilisieren können und viele Leute mitziehen und für ne bessere Welt einstehen.