Fusion Forum

word!

@traveflo:

Ach egal, so wie es läuft, treffen wir uns alle am 26.06. ab 19:45 Uhr zum Autocorso über den Zeltplatz im Deutschen Dorf.

travelflo hat geschrieben:also ich bin gegen ein 1-staaten-monopol... ich bin froh dass es länder und längergrenzen gibt, für mich ist das eine gesunde vielfalt an staats-ideen, ich bin froh öfter mal aus deutschland fliehen zu können, und ich bin auch froh das kriegsflüchtlinge in anderen ländern wie deutschland asyl bekommen. ich finds gut die wahl zu haben, und nicht der einen grenzen- und staatslosen organisation alternativlos ausgesetzt zu sein (was ja das ergebnis wäre, wenn es keine grenzen und abgrenzung gibt)

Versteh ich nicht. Du bist froh dass es Staaten gibt, um mal aus "Deutschland fliehen" zu können. Aber das kannst du doch immer noch, wenn es keine Staaten mehr gibt, außer dass dann der Name anders ist. Warum fliehst du denn gerne aus Deutschland? Garantiert nicht weil irgendwo ein anderer Staat so toll ist. Sondern weil du ne andere Landschaft sehen willst, andere Leute, etc. Niemand fährt irgendwo gerne in den Urlaub, weil der Staat irgendwo anders funktioniert. Das fällt einem doch gar nicht auf, wenn überhaupt in Restriktionen und Beschränkungen. Du scheinst hier Staat mit Gesellschaft zu verwechseln. Oder fährst du wirklich gerne nach Spanien, weil es da noch nen König gibt? Das hat doch überhaupt keine Auswirkungen für Urlauber...

Außerdem solltest du mal versuchen, von deinem eurozentristischen Blick wegzukommen. Natürlich ist es toll, dass du (und ich und viele andere) einfach in den Urlaub fahren können, wenn sie wollen. Aber frag mal Leute in Afrika, Nordkorea, etc. Für die sind Staatsgrenzen beschränkend und die haben nicht die selben Möglichkeiten wie du. Und das nicht nur aus ökonomischer Sicht.
Natürlich ist so alles gut, wenn man ein (vermutlich) weißer, heterosexueller Mann mit europäischem Pass ist. Den Großteil der Menschheit gehts aber beschissen und das liegt auch an den Konstrukten von Staaten.

Und was heißt für dich eigentlich eine "gesunde Vielfalt an Staats-Ideen"? Findest du es wirklich toll, dass neben Demokratien noch Monarchien, Diktaturen, Feudalstaaten und andere Unterdrückungsregime gibt?

Salut hwm
Nun gut ich glaube jetzt driften wir definitiv ab vom Fussball...
Irgendwo kann ich Deiner Argumentation folgen - nur - ich habe enorm Freude an diesem spiel - aber egal.
Lies mal
Farhad Afshar, Der Kampf mit dem Drachen, eine Entführung aus der Sozilogie - nicht das Teil vom Schiller - hochinteressant.
Bringt eine neue Sichtweise bezüglich Eurozentrismus und bspw. dfer Friedens- und Konfliktforschung. Diskutiere gerne bei einem Bierchen darüber (meinetwegen ohne Fussball...)
UND - ich habe nicht gesagt, dass ein Anarcho einem Nazi entspricht. Bezüglich Radikalität sind verschiedene Formen des Anarchismus auf einer ähnlichen Ebene. Der geneigte Leser hat meine Klammer glaub ich schon verstanden...
Fusion: Deren "Mütter und Väter" sind wohl eher dem Sozialistisches (von aussen betrachtet) Gedankengut verhaftet und nicht dem eines "Anarchisten" mit "Bomben-Absichten". Abgesehen ist Anarchismus natürlich wie viele andere begrifflichen Sammelbehälter ein sehr weites Feld. Ich selber komm übrigens auch aus der linken (reallo) Ecke...

travelflo hat geschrieben: ich habe noch keine studie gesehen, dass flagge schwenken für ein land rassistisch macht, wo kann man das nachlesen?

Hier kannst du das nachlesen:

http://www.uni-bielefeld.de/ikg/gmf/pdf ... e_2006.pdf

Murks hat geschrieben:

travelflo hat geschrieben: ich habe noch keine studie gesehen, dass flagge schwenken für ein land rassistisch macht, wo kann man das nachlesen?

Hier kannst du das nachlesen:

http://www.uni-bielefeld.de/ikg/gmf/pdf ... e_2006.pdf

Bielefeld, na klar...wer´s glaubt...
http://www.bielefeldverschwoerung.de/

Bringt jmd. nen Ball mit, dann spielen wir halt unser eigenes Turnier, ohne Scheiß Fifa und Schlandfahnen...

Und dann spiel A3 gegen C7 und schon wieder heulen Leute rum, die wegen ihrer Herkunft im schlechteren Team spielen müssen

Auch wenn die Diskussion nicht mehr ganz dem Thema entspricht, so finde ich sie doch sehr interessant. Ich wohnte bis vor kurzem für eine längere Zeit in Südamerika. und natürlich ist ein deutscher Pass ein wahrer Türöffner, egal wo in der Welt. Es gibt kaum ein Land in das man mit einem deutschen Pass nicht einreisen dürfte, bei einem afrikanischen Pass (sofern überhaupt ausgestellt) ist es andersrum, das ist sehr ungerecht.

Natürlich wäre es toll, wenn die Welt ein homogener Staat wäre, überall Basis-Demokratie, Humanität, gleiches Einkommen, Weltfrieden und keiner ist mehr Ausländer. Ich für meinen Teil denke nur, dass dies ein großes Risiko darstellt, dass Gleichheit ins Negative kippen kann und es dann keine Alternative mehr gibt. Die Geschichte zeigte, gerade unter den größten "Gleichheits-Systemen" gab es die größten Menschenfresser. (zB Grenzenauflösung Sowjetunion)

Und ja, ich bin froh dass es neben den ganzen Diktaturen, Feudalstaaten und sonstigen menschenverachtenden Systemen noch einigermaßen humane Demokratien gibt die Flüchtlinge aus diesen Staaten aufnehmen können umd müssen. Ich möchte nicht das Pech haben in einem einzelnen Weltstaat zu leben, der diktatorisch gelenkt wird.

Ich denke, es ist ein Irrglaube davon auszugehen, dass ein einzelener Weltstaat in jedem Fall gut, gerecht und demokratisch ist. Auch denke ich nicht, dass die Auflösung der Grenzen all diese Probleme lösen kann. Es ist vllt eher die Hoffnung, dass sich Probleme wie Armut, Krieg und Rassismus von selbst lösen, in dem man die Grenzen abschafft. Ich wüsste nicht, warum dies so sein sollte.

Hoffe etwas zum Nachdenken anzuregen, darum gehts.