Klassismus im Kulturkosmos

Was sonst nicht passt aber geschrieben werden muss
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Habibi-it
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Klassismus im Kulturkosmos

Beitrag von Habibi-it »

Angesichts der Debatte über Klassismus im Kulturbetrieb, möchte ich als einer von dutzenden betroffener von Klassismus im Kulturkosmos die aktuellen
Verantwortlichen bitten, Stellung dazu zu nehmen, was Konkret unternommen wird um die Fehler der Vergangenheit und Gegenwart zu beheben, um von Klassismus betroffenen in Zukunft mehr Teilhabe zu ermöglichen. Wann werden Honorar Verträge und andere Arten der Prekarisierung von Mitarbeitenden abgeschafft, und wie gedenkt der Kulturkosmos seine Mitarbeiter in Zukunft sozial abzusichern?

Vielen Dank

Ein ehemaliger Mitarbeiter.

https://diversity-arts-culture.berlin/m ... pital?s=09
Müllpfandmarke
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Re: Klassismus im Kulturkosmos

Beitrag von Müllpfandmarke »

angenommen, klassismus ist die diskriminierung aufgrund des sozialen status. was hätte das mit "Honorar Verträge und andere Arten der Prekarisierung von Mitarbeitenden" zu tun? seit wann sind selbständige und freiberuflige per se prekarisiert?
Wer hat's gewusst? Wieder keiner. War ja klar!
Habibi-it
Beiträge: 16
Registriert: Mo 31. Jan 2022, 18:24

Re: Klassismus im Kulturkosmos

Beitrag von Habibi-it »

Es geht nicht um jemanden der 4 Barschichten macht und ein schönes Festival hat, hier wird es schwer eine soziale Absicherung herzustellen. Sondern um Menschen die permanent an der Produktion mitarbeiten. Diese sind gegenüber Angestellten selbstverständlich schlechter gestellt. Keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, keine Sozialversicherung, keine Arbeitslosenversicherung, kein Kündigungsschutz, kein Kurzarbeitergeld, keine Rentenansprüche. Hier stiehlt sich der Kulturkosmos aus seiner Verantwortung und sozialisiert die Risiken der Mitarbeitenden auf die Gesellschaft. Das wurde in der Pandemie mehr als deutlich. Um zu verstehen warum Menschen aus der unteren Klasse davon besonders betroffen sind, empfehle ich die Lektüre des angehängten Links im Ausgangspost.
Wigoo
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Re: Klassismus im Kulturkosmos

Beitrag von Wigoo »

Wenn du mit dem KuKo in Verbindung treten willst, schreib ihm direkt. Auf einen wütenden Post im Forum wird niemand offizielles antworten.
Wenn du etwas öffentlich anprangern willst, nur zu, aber dann berichte uns bitte konkret, was dir widerfahren ist und wie du dich dabei gefühlt hast. Hier mit ein paar abstrakten Begriffen um sich werfen und einen Link hinterlassen ist nicht.
Soldaten sind Mörder
Habibi-it
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Re: Klassismus im Kulturkosmos

Beitrag von Habibi-it »

Wigoo hat geschrieben: Di 1. Feb 2022, 08:58 Wenn du mit dem KuKo in Verbindung treten willst, schreib ihm direkt. Auf einen wütenden Post im Forum wird niemand offizielles antworten.
Wenn du etwas öffentlich anprangern willst, nur zu, aber dann berichte uns bitte konkret, was dir widerfahren ist und wie du dich dabei gefühlt hast. Hier mit ein paar abstrakten Begriffen um sich werfen und einen Link hinterlassen ist nicht.
Mit Verlaub, ich glaube nicht das du in der Position bist, mir vorzuschreiben, wie ich mich artikuliere und ob ich mein persönliches Schicksal und meine Gefühlswelt hier offen legen muss. Das werde ich tun, wenn ich es für angebracht halte. Darum geht es hier auch nicht, es geht um strukturellen Klassismus im Kulturbetrieb im allgemeinen und im Kulturkosmos im speziellen. Nur soviel, ich weiß sehr wohl wovon ich rede und die Verantwortlichen wissen es auch. Ich habe über 10 Jahre Hauptberuflich und in Vollzeit in diesem Verein gearbeitet. Meine Vorwürfe sind weder abstrakt noch ist mein Post wütend.
Wigoo
Beiträge: 163
Registriert: Mo 16. Apr 2018, 16:19

Re: Klassismus im Kulturkosmos

Beitrag von Wigoo »

Niemand zwingt dich, dein persönliches Schicksal oder deine Gefühlswelt offen zu legen. Ich frage mich nur, was für eine Art von Antwort du auf diesen Post erwartest und von wem. Dein Post beginnt mit den Worten "Angesichts der Debatte über Klassismus im Kulturbetrieb". Damit setzt du glaube ich deutlich mehr Wissen voraus, als der gemeine Lesende haben wird.

Gib uns doch erstmal ein wenig Kontext, was es mit dem verlinkten Artikel auf sich hat. Der KuKo kommt darin nämlich nicht vor. Es ist eine recht abstrakte Abhandlung über Klassismus im Kulturbetrieb, für die ich mit Verlaub einen zweiten Kaffee brauche.
Warst du in irgendeiner Form an diesem Artikel beteiligt? Findest du, dass der Artikel deine Situation oder deine Sichtweise gut widerspiegelt? Bietet der Artikel Lösungen zu Problemen, denen du begegnet bist?

Du möchtest, dass der KuKo Stellung zu "Fehler[n] der Vergangenheit und Gegenwart" beziehst, nennst sie aber nicht. Du möchtest für Mitarbeiter:innen mehr Teilhabe und soziale Absicherung, aber es ist unklar, was du damit genau meinst. Der einzig konkrete Punkt ist die Abschaffung von Honorar Verträgen. Aber auch hier muss ich nach Kontext fragen: Was ist das? Wo liegt das Problem? Was schlägst du als Alternative vor?
Soldaten sind Mörder
divergenz
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Re: Klassismus im Kulturkosmos

Beitrag von divergenz »

Der verlinkte Artikel bezieht sich auf einen einen Dossier. Habe das nur überflogen und das ganze scheint so in die Thematik Freelancer (Honoraverträge) zu fallen.
Das ganze wird in Deutschland ja erschwert dadurch, dass man als Freischaffender/Freiberufler die Krankenkasse frei wählen kann und nicht immer sozialversicherungspflichtig ist. Alles easy in jungen Jahren, aber bist du 50+ und in irgendeiner PKV, bezahlst du auf einmal 800 EUR Krankenversicherung mindestens im Monat. Is halt Scheisse, dass man als Freischaffender/Künstler gezwungen ist in Deutschland nen Plan von diesem ganzen Versicherungskack zu haben.
Hat man als Künstler aber nen Titel kann man in die KSK (Künstlersozialkasse), die sichern einnen da wohl besser ab. Aber is halt alles nen Riesendjungel.

Ein Tipp der mir da gerade noch einfällt für euch sozial unabgesicherte, in einer PKV feststeckenden, alternden Kulturszenemenschen: Ihr könnt in die GKV zurückwechseln, selbst mit 60 jahren noch. (Geht sogar mit 64). Vorraussetztung ist, dass ihr 12 Monate lang in einer gesetzlichen Krankenversicherung seid. Die Niederlande und Schweden sind EU Länder die ein Kranken/Sozialversicherungssystem für alle haben, egal ob Künstler, selbständig, angestellt. Also Einkommen ein Jahr lang über Niederlande oder Schweden versteuern und ihr könnt danach wieder zurück in die GKV in Deutschland.
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