Impf-Antagonismus und Corona-Moralisierung

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Testbild
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Registriert: Mi 22. Sep 2021, 22:14

Impf-Antagonismus und Corona-Moralisierung

Beitrag von Testbild »

Ich freue mich ja schon so richtig auf die diesjährige Fusion und ich muss sagen, nach einem ersten Blick hier ins Forum wirkt es so als ob ich so ziemlich der einzige bin, weil sehr viele sich entweder über Impfgegner aufregen, oder ungeimpft sind/bleiben wollen und sich über "Corona-konforme" Menschen aufregen.

Die letzten zwei Jahre waren echt nicht so prickelnd. Wenn auch jeder die Gründe woanders sieht und davon unterschiedlich betroffen war/ist, ich glaube damit sind sich alle einig. Es bringt nichts das Thema so krass zu moralisieren und jedem der nicht die eigene Meinung teilt Hass an den Kopf zu werfen, das haben wir jetzt bereits zwei Jahre gemacht und es hat auch nichts geändert. Und das meine ich ich beide Richtungen:

Ja ihr Impfgegner habt recht, die Pharmaindustrie hat zu viel Macht und Freiheit wurde von staatlicher Seite in den letzten zwei Jahren teilweise ohne Strategie und Wirkung wahllos eingeschränkt. Ihr wollt euch auf der fusion endlich mal wieder frei fühlen durfen und habt keinen Bock selbst am freisten Fleckchen Deutschlands den Überwachungsstaat zu spüren. Aber zeigt doch bitte genug Empathie um zu verstehen dass andere Leute um ihre Gesundheit und ihr Leben bangen und nicht einfach so tun wollen/können als ob Türklinken abschlecken noch genau so ein spaßiger Zeitvertreib ist wie vor 2 Jahren.

Ja ihr Corona-Konformen habt recht, Immunisierung und Masken sind offensichtlich der beste Weg Leben zu schützen und trotz ewigem Hin und her die beste Hoffnung, irgendwie aus der Pandemie rauszukommen. Durch Distanz/Testen/Impfen seinen Beitrag zu leisten war und ist immer noch die soziale/solidarische Entscheidung. Aber gebt zu dass alle Anstrengung in den letzten zwei Jahren nicht gereicht hat, oft mehr virtue signaling und Moralisierung als die wirkliche Wirksamkeit der Maßnahmen die Politik bestimmt haben, und dass das Virus grad so krass umgeht dass die Wahrscheinlichkeit einer infektionsfreien Fusion wirklich hart gegen Null tendiert, persönliches Verhalten der Teilnehmer und Testkonzept hin oder her.

Ich persönlich bin dreifach geimpft und fand das Testkonzept letztes Jahr super, da es geholfen hat dass alle genug Sicherheitsgefühl hatten um das Thema einfach drei Tage kollektiv ignorieren zu können.
Ich glaube aber auch dass die Situation nun anders ist und dass man sich mit "ja geht halt um" abfinden muss. Ich würde begrüßen wenn der KuKo eine Testregelung hat oder 2G macht, aber ich hab genug Vertrauen dass sie die Lage schon richtig einschätzen werden. Ich hab Bock mit euch allen zu feiern weil das Thema uns schon viel zu lang spaltet. Also hier mein Appell: die Rakete hebt ab. Wenn euch etwas am Ablauf und an den Entscheidungen des Kukos nicht passt, ist ok. Findet euch damit ab oder kommt halt nicht, aber Leuten im Internet dumme Sprüche an den Kopf zu werfen hilft auch niemandem weiter.
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So hatemail bitte unter diesen post und danke, dass ihr zu meinem Ted-Talk gekommen seid

PS: besonders in einer situation wie jetzt, wo Maßnahmen generell fallen gelassen wurden und alle als Gesellschaft irgendwie kollektiv entschieden haben, dass eine gewisse Ansteckungsgefshr einfach normal ist, kann ich diese Frontenverhärtung nicht nachvollziehen
Sass
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Registriert: Mo 19. Jan 2015, 13:29

Re: Impf-Antagonismus und Corona-Moralisierung

Beitrag von Sass »

Danke!
ifindoubtlove
Beiträge: 155
Registriert: Do 2. Jul 2015, 14:54

Re: Impf-Antagonismus und Corona-Moralisierung

Beitrag von ifindoubtlove »

Sehr schön geschrieben :!: Lasst uns wenigstens in diesen paar Tagen auf der Fusion einfach als Menschen zusammenkommen, die auch mal unterschiedlicher Meinung sein können. Das ging doch früher auch ;)
wildkatzi
Beiträge: 38
Registriert: Fr 5. Nov 2021, 11:33

Re: Impf-Antagonismus und Corona-Moralisierung

Beitrag von wildkatzi »

Danke für deinen Talk! Ich hab so Bock! :-)
y0va
Beiträge: 12
Registriert: Mo 4. Apr 2022, 10:35

Re: Impf-Antagonismus und Corona-Moralisierung

Beitrag von y0va »

Määäähhhhh!!!
amplify667
Beiträge: 4
Registriert: Do 25. Mär 2021, 18:21

Re: Impf-Antagonismus und Corona-Moralisierung

Beitrag von amplify667 »

"Aber zeigt doch bitte genug Empathie um zu verstehen dass andere Leute um ihre Gesundheit und ihr Leben bangen..."

Wenn ich um mein Leben bangen, eine äußerst heimtückische und tödliche, sehr leicht übertragbare Krankheit potentiell bei jedem anderen Menschen vermuten würde, dann würde ich ganz sicher nicht auf ein Festival mit zehntausenden Leuten fahren, um dann zu verlangen, dass sich diese alle mehrmals ein Stäbchen in ihren Körper einführen lassen oder gar mehrere Dosen eines Impfstoffes injizieren.

Wenn ihr Angst habt und diese Krankheit so besonders schlimm für euch ist, dann bleibt zuhause.
Aber verlangt nicht von mir, die Selbstbestimmung über meinen Körper abzugeben, damit IHR euch sicherer fühlt.

Ich habe mich während dieser Zeit nicht ein einziges Mal testen lassen, impfen schon gar nicht.
Und, wow, ich habe es überlebt.
Es gibt keine Gesetze mehr, die eine 2G/3G Regelung ermöglichen.

WENN ihr weiterhin wollt, dass Menschen anlasslos ihre "Gesundheitszertifikate" ohne gesetzliche Grundlage vorzeigen sollen, weil man ja das Hausrecht habe, dann regt euch bitte nicht auf, wenn eine andere private Firma plötzlich alle Muslime auf Sprengstoffgürtel und Waffen untersucht, weil es in den vergangenen 20 Jahren leider ab und zu gewisse Vorkommnisse in Europa gab. Sicherheit geht ja vor. Ist ja Hausrecht.
Ach, das wäre Diskriminierung? Aha.
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