Re: Newsletter
Verfasst: Do 12. Mai 2022, 07:07
Hmm, schwieriges Thema ... wo fängt man an, wo hört man auf.
Ich habe den Newsletter nicht für Fake gehalten, sondern für ein zu erwartentes Statement des KK ... und ich bin dankbar dafür.
"Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit." Deshalb erstaunt es mich schon ein wenig, wie hier diskutiert wird. In keinem Krieg wird ehrlich berichtet, von keiner Seite. Deshalb empfinde ich persönlich es als sehr schwer, sich da ein klares Bild von zu machen. Und natürlich hat die Ukraine ein Recht auf Verteidigung ... aber spielt das Spiel doch mal gedanklich weiter. Wieviel Waffen sind nötig, um Russland zu besiegen? Wieviel Menschen sind noch übrig, wenn Russland sein Waffenarsenal "aufgebraucht" hat? Ich vermute, dass das auch in der Ukraine gesehen wird, ansonsten würden sie nicht immer wieder den diplomatischen Weg suchen.
Ja, Pazifist*in zu sein, ist oft hart, insbesondere wenn das Gegenüber einen gewaltätigen Weg sucht. Aber zu sehen, wie unser Bundestag aufsteht und klatscht, als der Beschluss zu 100 Milliarden für Aufrüstung gefallen ist, fand ich sehr schwierig. Eine schweigende Gedenkminute angesichts der tausenden von Toten, die diese Aufrüstung bewirkt, hätte ich passender gefunden. Spontan musste ich an die Bewilligung der Kriegskredite im August 1914 denken. Jede Entscheidung für einen Krieg bzw. seine Finanzierung, ist auch eine Entscheidung den Tod von unzähligen Menschen in Kauf zu nehmen. Und das alles nur, weil man keinen diplomatischen Weg sieht, Konflikte zu lösen. Und es gibt Tage, da frage ich mich, ob eine Welt, die von Frauen regiert wird, nicht viel friedlicher wäre (mal ein wenig den Machismo-Reflex kitzeln ). In den wenigen Matriacharten, die es auf dieser Welt gibt, spielt Gewalt kaum eine Rolle. Ich empfehle hier eine kurze Auseinandersetzung mit dem Volk der Mosou.
Mal kurz zu dem "Lösungs-Reflex". Nur weil man etwas kritisiert, muss man keine perfekte Lösung dafür haben. Als Mensch mit Migrations- und Menstruationshintergrund gehen mir oft Menschen/Verhaltensweisen auf die Nerven. Oft äußere ich das, aber eine Lösung dafür habe ich nicht. Und wenn ich die hätte (soziologische Bildung bereits in der Schule, gerechte Rechtsprechung, ...), wäre ich nicht diejenige, die es um- oder durchsetzen könnte. Ich denke so geht es vielen im Leben. Daher greift für mich die Argumentation, wenn du keine Lösung hast, darfst du auch keine Kritik äußern, ins Leere.
Der Kulturkosmos kümmert sich um Kultur. Die sind gar kein Verein zur Lösung von internationalen Konflikten. Dafür gibt es andere und ich hoffe sehr, dass die gerade so viel arbeiten und diplomatische Wege suchen, wie möglich, um dieses Desaster schnellstmöglich zu beenden. Sicherlich kein einfacher Job, wenn man bedenkt, dass es aktuell mehr Autokratien als Demokratien auf dieser Welt gibt. Da findet sich immer irgendwo ein Wahnsinniger, der einen Krieg anzettelt.
Das, was der KK für eine bessere Gesellschaft tun kann, tut er meines Erachtens nach. Einerseits mit der Förderung von linken Projekten und andererseits indem er für mich und 70.000 andere Menschen einen Ort schafft, der sonst nicht existiert. Einen Ort an dem ich immer wieder Kraft und Freude tanken kann, weil die Dinge, die mich sonst nerven, da nicht vorkommen. Im Gegenteil, da habe ich die Gesellschaft, die ich mir wünsche, die sich gegenseitig hilft, nicht vorverurteilt und auch mal divers diskutiert, ohne dabei beleidigend zu sein, da man jede*n in seiner/ihrer Persönlichkeit respektiert. Deshalb freue ich mich schon sehr auf die Fusion.
Und mal hin zum Festival ... ich bin gespannt, ob das neue Nicht-Pfand-Konzept greift. Ein wenig Einsatz für ein großes gemeinsames Ergebnis. Das sollte doch ein Klacks sein und sagt mal wieder viel über das Menschenbild der Organisator*innen aus. Allein dafür liebe ich sie schon. Nach dem Planet C letztes Jahr, bin ich schon gespannt auf das große Gewusel dieses Jahr. Das ganze Gelände wieder erforschen zu können, so viel Neues zu entdecken und so viel Klänge aus allen Richtungen ... ich krieg Lärzklopfen. Ich freue mich schon auf euch alle!
Ich habe den Newsletter nicht für Fake gehalten, sondern für ein zu erwartentes Statement des KK ... und ich bin dankbar dafür.
"Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit." Deshalb erstaunt es mich schon ein wenig, wie hier diskutiert wird. In keinem Krieg wird ehrlich berichtet, von keiner Seite. Deshalb empfinde ich persönlich es als sehr schwer, sich da ein klares Bild von zu machen. Und natürlich hat die Ukraine ein Recht auf Verteidigung ... aber spielt das Spiel doch mal gedanklich weiter. Wieviel Waffen sind nötig, um Russland zu besiegen? Wieviel Menschen sind noch übrig, wenn Russland sein Waffenarsenal "aufgebraucht" hat? Ich vermute, dass das auch in der Ukraine gesehen wird, ansonsten würden sie nicht immer wieder den diplomatischen Weg suchen.
Ja, Pazifist*in zu sein, ist oft hart, insbesondere wenn das Gegenüber einen gewaltätigen Weg sucht. Aber zu sehen, wie unser Bundestag aufsteht und klatscht, als der Beschluss zu 100 Milliarden für Aufrüstung gefallen ist, fand ich sehr schwierig. Eine schweigende Gedenkminute angesichts der tausenden von Toten, die diese Aufrüstung bewirkt, hätte ich passender gefunden. Spontan musste ich an die Bewilligung der Kriegskredite im August 1914 denken. Jede Entscheidung für einen Krieg bzw. seine Finanzierung, ist auch eine Entscheidung den Tod von unzähligen Menschen in Kauf zu nehmen. Und das alles nur, weil man keinen diplomatischen Weg sieht, Konflikte zu lösen. Und es gibt Tage, da frage ich mich, ob eine Welt, die von Frauen regiert wird, nicht viel friedlicher wäre (mal ein wenig den Machismo-Reflex kitzeln ). In den wenigen Matriacharten, die es auf dieser Welt gibt, spielt Gewalt kaum eine Rolle. Ich empfehle hier eine kurze Auseinandersetzung mit dem Volk der Mosou.
Mal kurz zu dem "Lösungs-Reflex". Nur weil man etwas kritisiert, muss man keine perfekte Lösung dafür haben. Als Mensch mit Migrations- und Menstruationshintergrund gehen mir oft Menschen/Verhaltensweisen auf die Nerven. Oft äußere ich das, aber eine Lösung dafür habe ich nicht. Und wenn ich die hätte (soziologische Bildung bereits in der Schule, gerechte Rechtsprechung, ...), wäre ich nicht diejenige, die es um- oder durchsetzen könnte. Ich denke so geht es vielen im Leben. Daher greift für mich die Argumentation, wenn du keine Lösung hast, darfst du auch keine Kritik äußern, ins Leere.
Der Kulturkosmos kümmert sich um Kultur. Die sind gar kein Verein zur Lösung von internationalen Konflikten. Dafür gibt es andere und ich hoffe sehr, dass die gerade so viel arbeiten und diplomatische Wege suchen, wie möglich, um dieses Desaster schnellstmöglich zu beenden. Sicherlich kein einfacher Job, wenn man bedenkt, dass es aktuell mehr Autokratien als Demokratien auf dieser Welt gibt. Da findet sich immer irgendwo ein Wahnsinniger, der einen Krieg anzettelt.
Das, was der KK für eine bessere Gesellschaft tun kann, tut er meines Erachtens nach. Einerseits mit der Förderung von linken Projekten und andererseits indem er für mich und 70.000 andere Menschen einen Ort schafft, der sonst nicht existiert. Einen Ort an dem ich immer wieder Kraft und Freude tanken kann, weil die Dinge, die mich sonst nerven, da nicht vorkommen. Im Gegenteil, da habe ich die Gesellschaft, die ich mir wünsche, die sich gegenseitig hilft, nicht vorverurteilt und auch mal divers diskutiert, ohne dabei beleidigend zu sein, da man jede*n in seiner/ihrer Persönlichkeit respektiert. Deshalb freue ich mich schon sehr auf die Fusion.
Und mal hin zum Festival ... ich bin gespannt, ob das neue Nicht-Pfand-Konzept greift. Ein wenig Einsatz für ein großes gemeinsames Ergebnis. Das sollte doch ein Klacks sein und sagt mal wieder viel über das Menschenbild der Organisator*innen aus. Allein dafür liebe ich sie schon. Nach dem Planet C letztes Jahr, bin ich schon gespannt auf das große Gewusel dieses Jahr. Das ganze Gelände wieder erforschen zu können, so viel Neues zu entdecken und so viel Klänge aus allen Richtungen ... ich krieg Lärzklopfen. Ich freue mich schon auf euch alle!