Fusion - Wie könnte die Zukunft aussehen?

[Jambalaya]

Es gibt ein sehr großes Festival, das praktisch ohne Absperrungen auskommt: Haltestelle Woodstock in Polen. Es findet übrigens diese Woche statt.
Zur Info: Es gibt in Polen ein Kinderhilfswerk, das so erfolgreich Geld sammelt, dass als Dankeschön-Veranstaltung seit vielen Jahren dieses Festival organisiert wird. Die Besucherzahl übersteigt in den letzten Jahren jedes mal deutlich die Million. Eintritt ist kostenlos. 3 Tage findet auf den Bühnen Musikprogramm statt (1 große Festivalbühne, 1 Folkbühne und 1 Bühne im Hare Krishna Zelt). Auf der Hauptbühne spielen jeden Tag 2-3 bekannte bis sehr bekannte Acts. Ansonsten setzt sich das Programm aus weniger bekannten Bands und DJs zusammen. In der Woche vor dem eigentlichen Festival gibt es ein umfangreiches Programm an Diskussionsrunden, Projektgruppen bis hin zu Yogatreffen, usw.

Aber wie schon gesagt, das ganze ist in Polen, also andere Jugendschutzbestimmungen, Brandschutzverordnungen, usw...
Die Gesamtzahl der Besucher verteilt sich über die ganze Woche, manche fahren auch nur für 1 Band hin. Insofern klappt das ganze wohl bisher ohne größere Probleme. Allerdings kommen Diebstähle, kleinere Schlägereien und Vandalismus schon deutlich häufiger vor. Kann auch mal sein, dass sich ein paar Rechte unter die Leute mischen und Ärger machen.

Aus verständlichen Gründen lässt sich das Konzept nicht auf die Fusion übertragen. Wollte nur zeigen, dass auch diese Idee nicht total abwegig ist, nur eben nicht in Lärz und nicht für die Fusion umsetzbar.
Aber es geht ja auch nicht darum das Rad neu zu erfinden....

Zu den Zaunkontrollen: Ich denke auch, dass wohl (leider) eine gewisse Zahl von Profis eingesetzt werden müssen. Aber die könnten ja unterstützt werden durch Arbeitsamthelfer. Wenn praktisch alle Zaunabschnitte (vielleicht zwischen 50-100m) jemand aufpasst, dann kann vielleicht auf eine Verstärkung des Zauns verzichtet werden.
Auch wenn eine Art Natozaun sicherlich nicht zur Diskussion steht, alleine den Gedanken daran finde ich gruselig...


Zum aktuellen finanziellen Problem: Ich weiss nicht ob irgendwo schon der Gedanke an ein Benefizkonzert genannt wurde...Hier in Berlin wurde auf diese Weise zum Beispiel das SO36 gerettet.

[vox42]

Was für mich einer der wichtigsten Punkte ist: Der Kulturkosmos sollte aufhören mit dem Versuch, dass die Fusion JEDEM gefallen sollte.
Sie sollte sich wieder deutlich mehr spezialisieren, sich wieder ein deutlicheres Profil zulegen.

Wer versucht jedem zu gefallen gefällt am Ende niemandem mehr.

[superschlomo]

Ich finde die Grundidee, die Besucher mehr in die Pflicht zu nehmen und ihnen durchaus etwas mehr aufzuzwingen schon ganz gut.
Kann man ja in ganz vielen Gesellschaftsbereichen sehen. Sobald die Leute irgendwie involviert sind denken sie ganz anders über alles nach.

Das könnte ganz klein mit mehr Regeln bzw. Hinweisen anfangen:
Wegen mir könnten viel mehr Schilder rumstehen (gerne auch ironisch/nett geschrieben)
"Wirf deine Zigarettenkippen nur auf den Boden! In spätestens 100 Jahren verrotten die eh" "Glasflaschen bitte vor dem wegwerfen kaputtschlagen und fein säuberlich verteilen. Auch Mediziner brauchen Arbeit" oder einfach nur ein Riesen Schild mit Blinke Pfeil "MÜLL -->"



Bei der Nation vor 1 1/2 Wochen stand auf dem Lineup (zumindest bei der kleinen Bühne) "Aufräumen" im Plan.
Der Pappenpaule hat die Sache dann gleich mal Ernst genommen und angekündigt, dass er die nächsten 4 Stunden seine "indische Rythmusmaschine" laufen lässt, wenn jetzt nicht jeder mal nen Müllsack nimmt und ein paar Sachen aufräumt. 1/3 der Leute ist daraufhin in einen richtigen Aufräumflash gekommen und hatte viel Spass dabei den Floor saueberzumachen.

2/3 haben sich in den Schatten verzogen und haben zugeschaut. Als wir sie zum mitmachen aufgefordert haben kam nur ein "ich hab Eintritt gezahlt, warum sollt ich jetzt Müll sammeln". Wir haben sie dann mit (leeren) Müllsäcken beworfen und der Pappenpaule hat gute 20 Minuten seine Bingbong-Klänge laufen lassen. Würde man diese Hänger noch ne Zeitlang länger nerven/oder wie vom OP vorgeschlagen mit pekuniären Argumenten in die Pflicht nehmen könnt ich mir gut vorstellen, dass diese entweder irgendwann mithelfen oder es ihnen zu blöd wird.

Alles in allem finde ich also den Vorschlag, JEDEN in irgendeiner Art in die Pflicht zu nehmen gut! Auch wenn es dann immer noch ne Menge schleimige Fische gibt, die durchs Netz schlüpfen und sich nicht beteiligen, hilft man immerhin nem großen Teil mehr Bezug zu diesem wunderbaren Festival zu bekommen.

[Jambalaya]

@superschlomo: Genau! Es soll nicht primär darum gehen Arbeitskräfte zu generieren. Wenn alle in irgendeiner Form involviert werden, dann wird das Festival aber automatisch wieder mehr Leute anziehen, die sich mit der Fusion-Idee identifizieren. Das wäre zumindest meine Hoffnung und ein Schritt weg vom Mainstream.

Als ich einmal am Karl Kutter vorbeigekommen bin wurde vom DJ zum Aufräumen aufgerufen und wohl auch Müllsäcke verteilt. Durch die Menschentraube konnte ich aber nicht wirklich erkennen wie erfolgreich das ganze war. Vielleicht hat das ja jemand von euch besser beobachten können.
Solche Pausen für Aufräumaktionen finde ich gut. Wer sich wirklich drückt, der outet sich dann ganz schnell selbst. Und wenn jemand gerade nicht fit genug ist soll er natürlich auch zuschauen dürfen

Den Erfolg von Schildern sehe ich skeptisch, aber es wäre ein einfach umzusetzendes Mittel.
Am Zaun könnte man ja Bilder von abgetrennten Fingern aufhängen....

Könnte nur passieren, dass dann einige Besucher solche Schilder eher als Souvenirs sehen. Was ist eigentlich mit dem Mond, der über der Oase hing passiert? Wurde der nicht auch mal geklaut?

[mirror]

Fand den Schilderwald, am See vor der Seebühne, dieses Jahr, nicht sehr prickelnd

[Sibel]

mir hat der schilderwald am see gefallen.
hab mich köstlich drüber amüsiert.

auch bei der neuen area war so ein nettes schild, wo man drauf hingewiesen wurde, das man nich aufs zelt klettern sollte. sowas kann ungemein helfen. die idioten treiben sich schließlich überall rum.

[Mannauseisen]

Fand den Schilderwald, am See vor der Seebühne, dieses Jahr, nicht sehr prickelnd

Mirror, Bitte! Konstruktiv bleiben!

[Jambalaya]

Ich möchte mal einen ganz anderen Weg in den Raum werfen (ist allerdings eher langfristig machbar):
Ein Verein ist der Kulturkosmos ja schon.
Nun stelle man sich vor alle Interessierten können Vereinsmitglied werden.
Jahresbeitrag vielleicht 100 Euro. Jedes Mitglied kann seinen Vereinsbeitrag durch Mithilfe (1 Arbeitstag), Zeitpunkt muss mit dem Arbeitsamt vereinbart werden, auslösen oder das Geld bleibt dem Kulturkosmos als Spende.(Das ermöglicht auch Leuten mit wenig Geld den Zugang)
Alle Vereinsmitglieder (mit mind. 1 Jahr Mitgliedschaft) haben automatisch Anrecht auf ein Ticket. Man muss natürlich rechtzeitig vor dem Festival seinen Anspruch bestätigen.
Vermutlich wird der Verein keine 60.000 Mitglieder haben, also können die restlichen Plätze plus nicht in Anspruch genommene Tickets wie gewohnt versteigert werden.
Solange die Mitgliederzahl niedrig genug ist könnte man pro Mitglied das Recht auf 1-2 Freundschafts-Tickets (die natürlich bezahlt werden müssen)geben.

Zugegeben, das Spontane geht etwas verloren. Einen Run auf die Resttickets würde es wahrscheinlich trotzdem geben. Das könnte man aber vielleicht duch einen deutlich höheren Preis eindämmen.

War nur mal so ne Idee......also bitte nicht gleich total zerhacken!

[mirror]

Sonst tu ich gleich wieder dekonstruieren

[Realitätsfern]

Könnte nur passieren, dass dann einige Besucher solche Schilder eher als Souvenirs sehen. Was ist eigentlich mit dem Mond, der über der Oase hing passiert? Wurde der nicht auch mal geklaut?

Musste leider auch beobachten, wie irgendwelche Idioten die schönen Straßenschilder auf dem Zeltplatz demontierten. Mein Hinweis, dass das asozial sei wurde mit irgendwelchem Gestammel erstickt. Traurig sowas...