No Shirt - No Problem!

Koalafish
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Re: No Shirt - No Problem!

Beitrag von Koalafish »

Took hat geschrieben: Do 4. Jul 2019, 12:30
Koalafish hat geschrieben: Do 4. Jul 2019, 12:18 Kann mir jemand mal dieses Gesetz zeigen? Meines Wissens gibt es das nicht.
https://www.vice.com/de/article/594mwn/ ... er-aufhort
Danke für den Artikel. Ich wohne direkt an dem im Artikel benannten Flughafengelände und habe dort auch schon 2x Hausverbot, kann mir das also sehr gut vorstellen ;)
Gut, wenn das wirklich so gehandhabt wird, ist das schon ziemlich lächerlich. Dachte das wäre nur in den USA so.
maceee
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Re: No Shirt - No Problem!

Beitrag von maceee »

Ich bin auch erst letztes Jahr auf die ganze Debatte gestoßen und war wie viele hier erstmal mindestens verwirrt und auch etwas verunsichert, weil ich auch gerne mal mein Shirt ausgezogen haben, wenn es mir zu warm war und ich mir auch mehr Aufklärung zu dem Thema gewünscht hätte, weil ich einfach den Kausalzusammenhang nicht gesehen habe.

Wir haben dann sehr viel darüber diskutiert und ich lasse mein Shirt inzwischen einfach an.
Die Einschränkung ist für mich nicht annähernd so groß wie für manche Menschen die empfunde Belästigung.
Ich finde als weißer hetero CIS-Mann ist man grundsätzlich erstmal in einer ungünstigen Position seine priviliegien zu verteidigen, deswegen finde ich übrigens auch diese hier teilweise geschriebenen Argumente des Sexismus am Mann oder Rassismus am weißen Mann mehr als problematisch und unangebracht.

Wenn ich eine Gleichstellung aller Menschen ungeachtet des Genders der Sexualität und der Herkunft fordere, muss ich als weißer CIS-Mann lernen, dass das für mich auch viel bedeutet mich zurückzunehmen, in Debatten in die ich mich nicht 100%ig reinversetzen kann, weil ich z.B. keine Frau bin einfach auch mal die Schnauze zu halten und meine Privilegien zu reflektieren.
Took
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Re: No Shirt - No Problem!

Beitrag von Took »

maceee hat geschrieben: Do 4. Jul 2019, 13:12 Wenn ich eine Gleichstellung aller Menschen ungeachtet des Genders der Sexualität und der Herkunft fordere, muss ich als weißer CIS-Mann lernen, dass das für mich auch viel bedeutet mich zurückzunehmen, in Debatten in die ich mich nicht 100%ig reinversetzen kann, weil ich z.B. keine Frau bin einfach auch mal die Schnauze zu halten und meine Privilegien zu reflektieren.
Word! Ich hab mir inzwischen so ein weit ausgeschnittenes Shirt gekauft (der zerrisener Kartoffelsack-Style :lol: ). Damit ist mein Oberkörper mehr oder weniger bedeckt, aber ich schwitze nicht wie in einem normal Shirt. Ich denke das ist ein guter Kompromiss. :)
kakay
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Re: No Shirt - No Problem!

Beitrag von kakay »

maceee: Wenn ich eine Gleichstellung aller Menschen ungeachtet des Genders der Sexualität und der Herkunft fordere, muss ich als weißer CIS-Mann lernen, dass das für mich auch viel bedeutet mich zurückzunehmen, in Debatten in die ich mich nicht 100%ig reinversetzen kann, weil ich z.B. keine Frau bin einfach auch mal die Schnauze zu halten und meine Privilegien zu reflektieren.
Ich denke das Gegenteil sollte auf der Fusion der Fall sein: Nicht Privilegien abgeben um sie abzuschaffen sondern mehr Privilegien für alle! Sonst landen wir in eine sehr repressiven Gesellschaft mit vielen überflüssigen Verboten und Verhaltensregeln die für einen Großteil nicht nachvollziehbar sind. Sind wirklich die Menschen das Problem die ihren Oberkörper nicht bedecken oder haben die Menschen ein Problem die sich davon belästigt fühlen? Kann sein, dass ich ein ganz anderes Mindset habe.. bin quasi in einer Kommune am FKK Strand aufgewachsen und vlt kann ich deswegen die Pro-Argumente hier absolut nicht nachvollziehen.
maceee
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Re: No Shirt - No Problem!

Beitrag von maceee »

Das Ziel sollte sein: Gleiche Privilegien für alle, klar.
Dafür müssen mMn die überpriveligierten ein paar ihrer Privilegien (vorerst) abgeben.

Edit: Bzw da Privileg ja sowas bedeutet wie Vorrecht, sollte das Ziel wohl eher sein jeder Mensch ist gleich und kein Mensch hat mehr Privilegien anderen Menschen gegenüber?
Koalafish
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Re: No Shirt - No Problem!

Beitrag von Koalafish »

maceee hat geschrieben: Do 4. Jul 2019, 13:45 Das Ziel sollte sein: Gleiche Privilegien für alle, klar.
Dafür müssen mMn die überpriveligierten ein paar ihrer Privilegien (vorerst) abgeben.
Und wie gehts dann weiter? Was ist der nächste Schritt?
Wenn in Zukunft alle Ihr Shirt (vorerst) anbehalten, wie kommt man von dort zum Ziel, dass alle Ihr Shirt ausziehen können, ohne dass sich jemand unwohl fühlen muss?
Und wie weit treibt man das Spiel? Müssen alle überall Ihre Privilegien (vorerst) abgeben, bis alle nur noch gleich wenig dürfen und von diesem kleinsten gemeinsamen Nenner startet man dann neu?
Ich habe meine Zweifel, dass das funktioniert.
Took
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Re: No Shirt - No Problem!

Beitrag von Took »

kakay hat geschrieben: Do 4. Jul 2019, 13:37 Kann sein, dass ich ein ganz anderes Mindset habe.. bin quasi in einer Kommune am FKK Strand aufgewachsen und vlt kann ich deswegen die Pro-Argumente hier absolut nicht nachvollziehen.
Ich glaube hier liegt ein wichtiger Faktor, warum einige das Thema erstmal gar nicht nachvollziehen können. Auf der einen Seite Menschen wie du, die seit sie Kinder sind daran gewöhnt wurden, dass es normal ist sich z.B. beim Baden komplett nackt auszuziehen und auf der anderen Seite Menschen, die zum Teil traumatisierende Erfahrungen im Zusammenhang mit Nacktheit gemacht haben. Beide Seiten haben einen legitimen Punkt, mit dem Unterschied, dass es bei der einen Seite unangenehme Erinnerungen hervor ruft und bei der anderen nur Unverständnis.
LilaPetiteherbe
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Re: No Shirt - No Problem!

Beitrag von LilaPetiteherbe »

kakay hat geschrieben: Do 4. Jul 2019, 13:37
maceee: Wenn ich eine Gleichstellung aller Menschen ungeachtet des Genders der Sexualität und der Herkunft fordere, muss ich als weißer CIS-Mann lernen, dass das für mich auch viel bedeutet mich zurückzunehmen, in Debatten in die ich mich nicht 100%ig reinversetzen kann, weil ich z.B. keine Frau bin einfach auch mal die Schnauze zu halten und meine Privilegien zu reflektieren.
Ich denke das Gegenteil sollte auf der Fusion der Fall sein: Nicht Privilegien abgeben um sie abzuschaffen sondern mehr Privilegien für alle! Sonst landen wir in eine sehr repressiven Gesellschaft mit vielen überflüssigen Verboten und Verhaltensregeln die für einen Großteil nicht nachvollziehbar sind. Sind wirklich die Menschen das Problem die ihren Oberkörper nicht bedecken oder haben die Menschen ein Problem die sich davon belästigt fühlen? Kann sein, dass ich ein ganz anderes Mindset habe.. bin quasi in einer Kommune am FKK Strand aufgewachsen und vlt kann ich deswegen die Pro-Argumente hier absolut nicht nachvollziehen.
Ich kann sie auch nicht nachvollziehen. Ich bin eine Frau und ICH WILL AUCH mein Shirt ausziehen!!! Das bringt mir doch absolut gar nichts, wenn es dafür Männern auch verboten wird. Was hab ich davon? Mehr Rechte für alle und nicht mehr Verbote!
maceee
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Re: No Shirt - No Problem!

Beitrag von maceee »

Koalafish hat geschrieben: Do 4. Jul 2019, 13:55
maceee hat geschrieben: Do 4. Jul 2019, 13:45 Das Ziel sollte sein: Gleiche Privilegien für alle, klar.
Dafür müssen mMn die überpriveligierten ein paar ihrer Privilegien (vorerst) abgeben.
Und wie gehts dann weiter? Was ist der nächste Schritt?
Wenn in Zukunft alle Ihr Shirt (vorerst) anbehalten, wie kommt man von dort zum Ziel, dass alle Ihr Shirt ausziehen können, ohne dass sich jemand unwohl fühlen muss?
Und wie weit treibt man das Spiel? Müssen alle überall Ihre Privilegien (vorerst) abgeben, bis alle nur noch gleich wenig dürfen und von diesem kleinsten gemeinsamen Nenner startet man dann neu?
Ich habe meine Zweifel, dass das funktioniert.
Ich denke das der Punkt mit dem Shirt nur als Symptom für eine strukturelle Unterpriviligiertheit anzusehen ist. Durch das anbehalten meines T-Shirts erreiche ich natürlich nicht , dass irgendwann alle Menschen welchem Geschlecht auch immer sie sich zugehörig fühlen, frei ihr T-Shirt ausziehen können, das ist aber auch nicht meine Intention. Ich lasse es an solange es nicht alle frei ausziehen können, aus Solidarität und Rücksicht. die Gleichberechtigung muss natürlich an anderer Stelle passieren. Überwindung des Gender Pay Gap, Metoo-Debatte, Frauenquote u.s.w sind Beispiele die die Debatte zumindest in eine richtige Richtung lenken.
Koalafish
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Re: No Shirt - No Problem?

Beitrag von Koalafish »

Arr hat geschrieben: Mi 3. Jul 2019, 11:57
"weißer deutscher michel" ... Rassismus hat viele Gesichter, das hier ist eines davon.
:? bei dem kommentar geht ein ganz neues feld auf, da müsste mensch mal drüber diskutieren, ob es rassismus gegen Weiße geben kann. ich denke nicht. aber das sprengt hier wohl den rahmen.
Selbstverständlich gibts den und zwar überall dort, wo Weiße in der Minderheit sind. Rassismus ist meiner Meinung nach tief im menschlichen Verhalten verwurzelt. Im Grunde geht es gar nicht um Rasse oder Hautfarbe, sondern um Gruppenzugehörigkeit. Menschen suchen sich fast immer eine oder mehrere Gruppen, der sie angehören und damit sind sie dann automatisch nicht in den anderen Gruppen. Sollte man irgendwann Hautfaben-Rassismus beigelegt haben, wird man andere Unterscheidungsmerkmale finden. Hauptsache man hat einen "Gegner"
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