eljuliano hat geschrieben:Leute, dieses Thema ist doch ein absoluter Witz. Wenn jemand strikt gegen Deutschland ist, ist das genau so ein Schwarz- Weiß- Denken, wie von jemanden, der rechts radikal eingestellt ist. Schwarz- Weiß- Denken zeugt meiner Meinung nach immer von Mitläufertum, Hinausposaunen von unreflektierten Stereotypen und Wichtigtuerei. Also, bleibt auf dem Teppich. In diesem Land läuft gewiss nicht alles gut. Aber vieles läuft auch verdammt gut ! Ersteres ist heutzutage leider schwer zu beeinflussen, weil so viele globalisierte Markt- und Sozialmechanismen greifen. Was nicht heißt, dass man nicht für bestimmte Ideale einstehen sollte. Sich aber seitenlang darüber auszulassen, wie scheiße es ist, dass auf der Fusion (ein paar vereinzelte) Leute mit schwarz-rot-goldenen Bierdosen rumgelaufen sind und/oder teilweise diese Symbolik andersweitig gezeigt haben ist einfach nur haarspalterisch und zeugt von links- extremen Spießertum.
Irgendwer schrieb vorher: In anderen Ländern wäre die Fusion so gar nicht möglich. Ganz richtig ! Es geht hier vorrangig immer noch um Musik und Unterhaltung. Also entspannt euch.
Ich würde mich selbst übrigens auch als links gesinnt einordnen. Aber jegliches extremistische, kleinkarierte Denken ist mir zutiefst zuwider *Punkt*
Und nun lasst uns auf die nächste Fusion freuen !!!
ich möchte dich nicht angreifen, aber wer links und rechts über einen kamm schert, zeigt schwarz-weiß-sichtweisen. ich selbst verstehe mich als anti-national (nicht anti-deutsch - hier muss differenziert werden) und zähle somit folglich für dich in die kategorie der linksextremen.
mit deiner äußerung gießt du öl ins feuer der extremismustheorie. Ich erkläre das kurz für menschen, die sich darüber (noch)nicht informiert haben: die verfechter der extremismustheroie versuchen linke und emanzipatorische bewegungen, utopien, handlungsweisen und aktionsformen mit den rechten und menschenverachtenden vorstellungen in eine kiste zu werfen, um folglich linke strukturen zu kriminalisieren und zu schwächen. dass es jedoch nicht möglich ist rechts und links gleichzusetzen, zeigen viele (inner)linke diskurse. jedoch lehnt nicht nur das linke spektrum die extremismustheorie ab. arbeite in der jugendhilfe und lese daher gelegentlich fachzeitschriften. in "Unsere Jugend" vom Ernst Reinhardt Verlag
Heft 03/12 setzen sich die Autor_innen mit jugendlichen aus der linksautonomen szene auseinander. darin arbeiten sie außerdem heraus, dass die genannte extremismustheorie absolut nicht zutreffend sei. vielleicht hilft eine nicht-linke quelle euch, dass zu glauben.
zum thema "gegen deutschland". ich persönlich finde jedwede nationalisitsche symbolik falsch. mir vollkommen egal ob es deutschlandflaggen sind, oder flaggen von israel, der udssr oder auch der ddr (ja realsozialismus ist moppelkotze). doch ist es leider so, dass vorwiegend die deutsche flagge zu sehen ist. folglich stellt der deutsche nationalismus in deutschland das größere problem, als ein nordkoreanischer nationalismus in deutschland dar. daher ist eine auseinandersetzung wichtig und notwendig. leider muss ich feststellen, dass diese auseinandersetzung hier nicht sachlich verläuft. ich kann auch die wut jedes emanzipatorisch-denkenden menschen verstehen, aber so regt ihr sicher keine denkprozesse an.
nun zur frage warum (mancher) mensch gegen nationalismus ist: von einigen anderen schreiberlingen vor mir viele aspekte genannt. beispielsweise das jedes nationalgefüge zur ausgrenzung anderer menschen führt (wir deutschen vs. die ausländer). dabei ist es vollkommen irrelevant ob es völkischer nationalismus oder ein fußball-nationalismus ist. der einhergehende "stolz" auf das "eigene" land ist ein instrument des nationalgefüges um zu funktionieren. es wird ein künstliches "WIR" geschaffen. aber wir haben kein "WIR". was juckt es den "üblichen" fußballfan, dass sein nachbar probleme hat und diese nicht alleine bewältigen kann? existiert dieses "WIR"? wenn es dieses "WIR" geben würde, würde es keine soziale ungerechtigkeit geben. Doch auch diese ungleichheit benötigt ein nationalgefüge um weiter zu bestehen. jede nation braucht ein "Oben" und ein "Unten". somit findet nicht nur eine ausgrenzung gegenüber menschen anderer nationen, sondern ebenfalls innerhalb des "eigenen" systems statt.
das tragen oder verbreiten von nationalen symbolen trägt aktiv zur aufrechterhaltung der bestehenden verhältnisse bei und ist daher abzulehnen. auch wenn es scheinbar "nur" um fußball geht.
Welche Perspektiven und Möglichkeiten es für ein Leben ohne Staaten gibt, möchte ich an dieser Stelle nicht erläutern. Dies würde den Rahmen sprengen. Aber wie vor mir schon erwähnt gibt es in teilen mexikos menschen, die autark und losgelöst von staatlicher einflussnahme leben. Es ist nicht nur Utopie!
abschließend mein fazit: ich gehe gerne zur fusion. sie bietet mir und vielen anderen menschen die möglichkeit den alltag und diese abstruse gesellschaft hinter uns zu lassen. es ist ein ort der mir energie gibt. es ist ein bunter haufen von menschen. es ist ein weitestgehend gesetzfreier raum.
doch diese deutschlandsymbolik an jeder ecke nimmt diesem ort ein stück seiner besonderheit.
das fusion ist ein festival, dass eine klare ausrichtung hat. hier geht es nicht nur um drogen und tanzen. bitte akzeptiert das und lasst euern nationalstolz zuhause. ich habe kein problem mit unpolitischen menschen auf der fusion. jedoch sollten diese den spirit der fusion nicht verwässern.
die fusion ist und bleibt links
eine angleichung an "normale" festivals muss verhindert werden
bleibt sachlich