Eindruck und Vibe auf der Fusion ohne chemischen Drogen

[Wutziiiiii]

Ich war das 1.Mal 2016 da und habe dort nur gekifft und Alkohol (Wein und Bier) getrunken, keine chemische Drogen genommen und war komplett geflasht und schockverliebt von dem Erlebnis.
Erst nach der Fusion (ich war das 1.Mal auch "erst" 20) bin ich in Berührung mit MDMA und anderen Drogen gekommen, sodass ich das 2.Mal dort, 2018, auch das konsumiert habe (aber auch moderat) und ich habe tatsächlich eine völlig neue Seite der Fusion kennengelernt und erst dadurch auch gecheckt, wie viel dort an chemischen Drogen konsumiert wird.

Die Jahre danach muss ich sagen, vor allem 22 und 23 habe ich viel (für meine Verhältnisse) an chemischen Drogen konsumiert und auch 5 bis 6 verschiedene Substanzen im Wechsel und ich muss sagen, es waren 2 sehr "stressige" Fusions (gab aber auch andere Faktoren, die es stressig gemacht haben.)
Dieses Jahr habe ich bewusst nur an 2 Abenden 2-3 Substanzen genommen und was war? Es war mal wieder eine grandiose Fusion!!!! ❤ ich war weniger als sonst tanzen, sondern auch mal wieder im Kino, beim Yoga und anderen Workshops, war mehrmals im See und im Fluss baden, habe im Zauberwald und an Feuerstellen verweilt und Schlaf priorisiert, so gut es ging trotz 2 Nachtschichten als Supporterin.
Kurz und gut: Ich habe einfach nach den Bedürfnissen meines Körpers gehandelt und natürlich hat es einen Einfluss auf das Gehirn, wenn man Substanzen konsumiert, doch ich denke es macht einen Unterschied, ob es eben "nur" 3 sind halt 6. weshalb ich auch denke dass das die Wanhrnehmung auch krass beeinflusst. Der Körper ist ja ständig im Entgiftungsmodus und das Gehirn am Verarbeiten der Eindrücke UND der Substanzen.

Ich kann nur für mich sprechen aber ich denke, dass natürlich Substanzkonsum ein Aspekt ist auf Technoparties und auch auf der Fusion, aber die Fusion ist so viel als mehr das in meiner Erfahrung.
Wenn man die Musik liebt, dann kickt sie auch ohne Drogen. Ansonsten gibt es so viel mehr, was man dort machen kann und was die Fusion ausmacht.

[Breathe369]

Tatsächlich gibt es für mich nichts schöneres, als komplett nüchtern auf die Tanzfläche zu gehen, zu tanzen und komplett glücklich und zufrieden an der Bar mich mit ner Limo zu erfrischen.
Auf Substanzen habe ich früher auch gerne gefeiert, aber mein Dopaminhaushalt hat sich dann im Keller irgendwie beschwert und wollte auch mal stabil im Wohnzimmer sitzen- voll verständlich und seitdem geht’s mir gesundheitlich auf allen Ebenen besser.
Fusion geht nüchtern- ich kenne einige, die sich mit ihren Sinnen und Eindrücken berauschen und nicht‘s verpassen.

[Sommernacht]

Was ich noch anfügen wollte: nirgendwo fühle ich mich sonst so in Ruhe gelassen, keiner flirtet mit mir, kein Catcalling, kein unangenehmes auf mich zu kommen, keine sexualisierten Sprüche. Keiner der sagt ach komm jetzt trink doch noch einen. Insgesamt ist die Technokultur viel besser mit Nüchternheit zu kombinieren als andere würde ich sagen.

Hat mich irgendein nicht-nüchternen Freund mal enthusiastisch über nicht unbedingt total relevante Dinge zugelabert? Bestimmt aber nicht in einem Maß, wo ich es unangenehm gefunden hätte.

[TheRealLife93]

Du bist einer der Gründe, warum ich keine Drogen nehme.

Feiere nun seit 15 Jahren in der Techno Szene, bei vielen meiner Freunden habe ich das gesehen was du beschreibst, nüchtern haben sie keinen Spaß mehr.

Das hat mich immer extremst abgeschreckt. Da geht man nicht mehr feiern fürs Tanzen und die Musik, sondern für die Drogen.

Ich hab Do&Fr bssl Alkohol getrunken, danach war ich nur noch nüchtern.
Gab für mich keinen unterschied, klar mit Alkohol kann ich mein Umfeld mehr ausblenden und besser loslassen. Aber das ist ja mehr mein Problem als ein Problem der Fusion.

[sternenrock]

Wir / ich sind seit 10 Jahren auf der Fusion. Immer mal wechselhaft wie gefeiert wird. Aber immer (!) Highlight ist früh aufstehen und Tanzwüste/Turmbühne den Morgen tanzen. Zugegebenermaßen mit bisschen bis gut Sekt-Doping, aber darum gings hier nicht glaub ich. Da strömt das Glück, einfach so....

Nix gegen mal gut mit support abrocken, auch sehr geil, Highlight in Glück und auch connecten mit Blicken und Lächeln is morgens für mich nur mit Sektchen...

[rosephantom]

Ich nehme generell keine Substanzen, weil ich einfach nichts vertrage. Ich habe die Fusion also abgesehen von 1-2 Gläser Sekt nüchtern erlebt.


Ich war Schwerst begeistert. Die Musik, die Installationen, die Klänge, die Leute... man kann sehr gut auch ohne Substanzen die Fusion erleben und genießen. Besonders die Workshops oder Vorträge. Allein der Besuch beim KZ Denkmal war absolut beeindruckend!

Meine Kollegen haben alle immer wieder was genommen, das fand ich auch okay. Wenn sie Spaß daran haben....

Merkwürdig fand ich es erst ab Sonntag abend/Nacht wo die Tagesgäste drunter waren. Wer was nimmt war irgendwie Thema Nr. 1... fand ich schade...

Und ja wenn der Dealer alle 15 min ins Camp schaut um seinen Stoff an die Person zu bringen, kann das anstrengend sein.

Ich komme gerne wieder und bin unfassbar dankbar dass es die Fusion gibt.

[ifindoubtlove]

Bei uns ist von Mittwoch bis Sonntag morgen Konsum angesagt. Der Sonntag ist dann komplett sober, damit wir am Montag mit gutem Gewissen abfahren können. Wir finden beides schön. Die Verpeiltheit der ersten Tage und die Klarheit des Sonntag. Gerade der Gegensatz macht den Reiz aus. Probleme am Sonntag wie auch die Tage davor zu connecten hatten wir noch nie.

[quchen]

Ich hab auf der Fusion schon einiges erlebt, und viele der Erlebnisse sind gerade wegen der Nüchternheit so besonders.

Die Discokugel im dunklen Zauberwald zum Beispiel war überwältigend. Bisschen Licht, plötzlich strahlen drei Himmelsfluter drauf, der Wald ist taghell voller Punkte. Wäre das im Rausch passiert würde ich da glaube ich nicht mehr so drüber nachdenken, würde anzweifeln, ob das wirklich so toll war. Ich weiß: ja, das war so. Und es ist 7 Jahre her.

Die Zirkusvorstellungen waren immer eins meiner Fusion-Highlights. Danke Theater, La Ballena, Grand Palais (RIP).

Dieses Jahr war ich das erste mal unter der lodernden, umgedrehten Feuerschale links der Tanzwüste. Das ist so psychedelisch wie es nüchtern nur sein kann. Da einen drauf zu setzen würde nur das Erlebnis verwässern.

Substanzen erlauben eine gewisse Fokussteuerung. Empathie und Leichtfüßigkeit; ein Blick ins Unterbewusstsein; starke Gefühlswelten; kindlich-witzige Überforderung. Das können alles tolle Erlebnisse sein, aber wenn der Fokus wo liegt, dann ist er eben woanders nicht.

[chris.fid]

Das können alles tolle Erlebnisse sein, aber wenn der Fokus wo liegt, dann ist er eben woanders nicht.

Wenn das jetzt noch etwas schöner formuliert wäre, würde ich das so unterschreiben

[gammeldoener]

Ich denke es kommt auf die Person an!
Ich bin tendenziell eher introvertiert, obwohl ich eigentlich gerne mehr von mir zeigen möchte, was meine Diagnosen aber nicht unbedingt begünstigen. Dazu reagiere ich sehr sensibel auf sämtliche Substanzen und auch auf meine Umwelt, meine Wahrnehmung ist einfach sehr sehr fein.
Und was ich an der Fusion, aber auch an anderen Festivals so toll finde: ich ziehe die druffis magisch an, dafür muss ich nichtmal was genommen haben

Wenn man jetzt so wie ich eher introvertiert ist und nicht konsumiert, könnt ich mir vorstellen dass man sich nicht unbedingt zugehörig fühlt. Kommt aber auch auf den Floor an, erfahrungsgemäß sind die verstrahltesten Leute in der Nähe vom Trancefloor.
Auf der rootsbase war ich dieses Jahr auch viel ohne Chemische Substanzen und hab mich dort auch sehr wohl und mit den anderen Menschen connected gefühlt

Und alle Leute die nüchtern auf die Fusion gehen haben meinen größten Respekt!
Ist auch mein Ziel dass nächste Mal nüchtern dort zu sein, denn es geht mir psychisch zwar gut, sogar deutlich besser als vor der Fusion aber nur weil man psychedelische Drogen super verträgt muss man sie ja nicht 5 Tage durchgehend nehmen ^^