hier wollte ich mal meine Gedanken zur Fusion 2015 niederschreiben. Zum einen um sie mit euch zu teilen, zum anderen aber auch einfach als Teil meines persönlichen Verarbeitungsprozesses.

Das erste mal war ich mit meinen liebsten Jungs auf diesem einzigartigen Festival. Vorerfahrung gab es bei uns allen. Schlaflose Nächte begannen die letzten 14 Tage davor. Die Vorfreude erreichte auf der Hinfahrt das Maximum, Konzentration auf Konversationen war schließlich kaum noch möglich.
Während dem in-der-Schlange-stehen am Mittwoch Abend schien für mich noch alles (ich sag mal) "gewohnt": Lockere Stimmung, Vorfreude auch bei den anderen spürbar und langsam lauter werdende Bässe. Dann war es soweit.
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Gegen Samstagmittag auf dem Zeltplatz traf mich dann plötzlich der Schlag. WAS ZUR HÖLLE GEHT EIGENTLICH AB? fragte ich mich plötzlich und mich umhüllte ein Gefühl des Realisierens. Ich fühlte mich angekommen.
Ich hab viel erwartet von der Fusion. Legenden hatte ich seit 3 Jahren gehört. Im Laufe dieser Zeit hatten mir Menschen die schon mal dort waren immer wieder klar gemacht, dass du das was und wie es dort ist nicht in Worte fassen kannst. Verstehen konnte ich das nie. Jetzt ist mir alles klar.
Für mich ist die Fusion nicht einfach nur ein Wochenende. Sie ist nicht einfach nur eine Party.
Ich habe es seit langem schon geliebt, mich immer wieder in Wunschvorstellungen zu verlieren. Sich die wesentlichen systembedingten Probleme der menschlichen Existenz vor Augen zu führen und die Allüren des deutschen aber auch des weltweiten Schafdaseins zu kritisieren und zu hassen. Ich war immer schon ein Gegner von Intoleranz bedingt durch Konservatismus und beschränkten Horizont. Geträumt habe ich von einer Welt der Rücksicht, des Reflektierens und der Liebe.
Völlig erbärmlich wäre es zu behaupten, dass es auf der Fusion ausschließlich von Menschen wimmelt die dieser grundsätzlichen Utopie entsprechen, ich finde das würde es nicht treffen, es ginge mir nicht weit genug.
Nein, es ist die Fusion selbst die (abgesehen von der Existenz von Geld) dieser Wunschvorstellung gerecht wird.
Es herrscht ein Konsens bezüglich der Art und Weise miteinander umzugehen. Diese Art und Weise des Handelns versuchte ich in der Außenwelt schon länger bei mir durchzusetzen.
Doch diese Menschlichkeit als genereller Konsens dieser Masse von Individuen.... das hat mich einfach nur berührt. So sehr berühert, dass ich am Tag des Aufbruchs vorm Einsteigen in Tränen ausgebrochen bin.
Seit über einem Jahr hatte ich nicht mehr so richtig geweint. Ich hielt es in Anbetracht meiner Lebenssituation für nicht normal, nahezu ungesund und hatte Angst, ich wäre emotional abgestumpft.
Die Tatsache, dass das für mich der Abschluss der Fusion war, spricht Bände und lässt mich dieses ganze Projekt aus einem nie dagewesenen Blickwinkel sehen.
An dieser Stelle bedanke ich mich bei jedem/jeder einzelnen von euch.
DANKE dass ihr da wart.
DANKE für eure Großzügigkeit.
DANKE dass ihr mich zum heulen gerührt habt.
WOW! Was für ein Ding....
Meine (wie es ein anderer User hier genannt hat) postfusionalen Depressionen sind zwar noch nicht ganz verheilt. Die realitätswechselbedingten Selbstmordgedanken sind inzwischen zum Glück aber vorüber.
Die Fusion ist Gold, ihr seid es auch!
In Liebe
A
"Let Love Rule"