Gaza / AfD: Stimmt der Fokus?
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Gaza / AfD: Stimmt der Fokus?
Ihr Lieben,
erst mal Riesendank an Euch alle für diese magische Fusion wieder!! Der von Höflichkeitsfloskeln triefende Gaza/Israel/Palästina-Thread ist nun bei fast 50 Seiten. Dabei beschleicht mich ein mulmiges Gefühl. Hier konkret in unserem Umfeld kommen die Faschisten-Einschläge richtig gut näher; AfD am gewinnen in ganzen Landstrichen, der RN in Frankreich gewonnen. Hier bei uns ist ggf. etwas in Gange von dem wir uns bald wünschen und vielleicht sehr lange wünschen wir hätten härter reagiert (siehe auch Eingangsstatement im Festivalheft).
Das absolute Top-Thema der Linken aber ist derzeit Gaza. Bitte nicht falsch verstehen, es geht nicht darum was "Wichtiger" ist. Es geht mir um die Frage, wo die Linke am meisten erreichen kann. Das ist nun mal eher dort wo man sich aufhält so in der Gegend. Hier könnten wir Impact erzeugen. Kleines Beispiel? Nächste Wahl in MeckPom, AfD Innenminister, Cops auf der Fusion hart durchdrücken, Fusion und somit die Finanzierung sehr vieler progressiver Projekte und Crews im Eimer. Das ist nicht nur möglich sondern äußerst wahrscheinlich. Hier droht Eiszeit für alles nicht Bio- und Leitkulturdeutsche!!
Bei eurer Gaza-Diskussion beschleicht mich das Gefühl, das ihr es euch einfach macht auch. Ist es einfacher mit Opa/Mutti/Nachbarin über Gaza zu diskutieren, als ihnen ins Gesicht zu sagen, dass sie Faschisten wählen (und somit schlicht sind?). Habe kurz dran gedacht mal Anzahl der Wörter "Gaza" vs. "AfD" dieses Jahr im Forum zu zählen. Hab ich nicht, aber ich glaub jeder kann sich das Ergebnis denken.
Es macht mich traurig, dass sich die Linke seit Jahrzehnten über Israel/Palästina zerlegt (ganz ehrlich, die Diskussion war in den 90igern auch schon genau da, nix neues seit dem). Die Relevanz für Gaza? Ich tippe auf mal so richtig marginal. Während hier rundherum die Faschisten wachsen.
Möchte trotzdem enden mit: War das eine herrliche Auszeit mit euch...
erst mal Riesendank an Euch alle für diese magische Fusion wieder!! Der von Höflichkeitsfloskeln triefende Gaza/Israel/Palästina-Thread ist nun bei fast 50 Seiten. Dabei beschleicht mich ein mulmiges Gefühl. Hier konkret in unserem Umfeld kommen die Faschisten-Einschläge richtig gut näher; AfD am gewinnen in ganzen Landstrichen, der RN in Frankreich gewonnen. Hier bei uns ist ggf. etwas in Gange von dem wir uns bald wünschen und vielleicht sehr lange wünschen wir hätten härter reagiert (siehe auch Eingangsstatement im Festivalheft).
Das absolute Top-Thema der Linken aber ist derzeit Gaza. Bitte nicht falsch verstehen, es geht nicht darum was "Wichtiger" ist. Es geht mir um die Frage, wo die Linke am meisten erreichen kann. Das ist nun mal eher dort wo man sich aufhält so in der Gegend. Hier könnten wir Impact erzeugen. Kleines Beispiel? Nächste Wahl in MeckPom, AfD Innenminister, Cops auf der Fusion hart durchdrücken, Fusion und somit die Finanzierung sehr vieler progressiver Projekte und Crews im Eimer. Das ist nicht nur möglich sondern äußerst wahrscheinlich. Hier droht Eiszeit für alles nicht Bio- und Leitkulturdeutsche!!
Bei eurer Gaza-Diskussion beschleicht mich das Gefühl, das ihr es euch einfach macht auch. Ist es einfacher mit Opa/Mutti/Nachbarin über Gaza zu diskutieren, als ihnen ins Gesicht zu sagen, dass sie Faschisten wählen (und somit schlicht sind?). Habe kurz dran gedacht mal Anzahl der Wörter "Gaza" vs. "AfD" dieses Jahr im Forum zu zählen. Hab ich nicht, aber ich glaub jeder kann sich das Ergebnis denken.
Es macht mich traurig, dass sich die Linke seit Jahrzehnten über Israel/Palästina zerlegt (ganz ehrlich, die Diskussion war in den 90igern auch schon genau da, nix neues seit dem). Die Relevanz für Gaza? Ich tippe auf mal so richtig marginal. Während hier rundherum die Faschisten wachsen.
Möchte trotzdem enden mit: War das eine herrliche Auszeit mit euch...
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Re: Gaza / AfD: Stimmt der Fokus?
Fühl ich.
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- Beiträge: 28
- Registriert: Sa 22. Jun 2024, 13:38
Re: Gaza / AfD: Stimmt der Fokus?
Das mulmige Gefühl teile ich.
Andererseits wurde auch das Erstarken der Rechten mehrfach (vom KK oder im Forum) erwähnt. Als Erklärungsversuch: Der Nahostkonflikt betrifft einige Menschen direkt persönlich und für andere ist es zumindest eine anregende und inhaltlich nicht endende, sehr emotionale, intellektuelle Diskussion - für 50 Seiten Thread müssen nur 10 Leute intensiv genug diskutieren (siehe z.B. immer neue Threads zu "No Shirt, No Service"). Für manchen mag auch ein ferner Konflikt mit großem eigenen (Un)Gerechtigkeitsgefühl (und realen Toten) befriedigender zu bearbeiten sein als lokale Probleme, gegen die man sich vielleicht machtlos fühlt.
In Workshops und Talks kam auch das Erstarken der Rechten mehrfach vor. (Zum Gaza-Konflikt standen übrigens einige angenehm differenziert abwägende Gedanken von Workshopteilnehmern im Harbour - in Forenthreads hier wird sich niemand eine geänderte Meinung eingestehen)
Also was tun, außer in seinem eigenen Umfeld proaktiv in Diskussionen gehen? Auf günstigere politische Umstände hoffen? Sind eigentlich Neuauflagen der Demos gegen Rechts am Horizont?
Andererseits wurde auch das Erstarken der Rechten mehrfach (vom KK oder im Forum) erwähnt. Als Erklärungsversuch: Der Nahostkonflikt betrifft einige Menschen direkt persönlich und für andere ist es zumindest eine anregende und inhaltlich nicht endende, sehr emotionale, intellektuelle Diskussion - für 50 Seiten Thread müssen nur 10 Leute intensiv genug diskutieren (siehe z.B. immer neue Threads zu "No Shirt, No Service"). Für manchen mag auch ein ferner Konflikt mit großem eigenen (Un)Gerechtigkeitsgefühl (und realen Toten) befriedigender zu bearbeiten sein als lokale Probleme, gegen die man sich vielleicht machtlos fühlt.
In Workshops und Talks kam auch das Erstarken der Rechten mehrfach vor. (Zum Gaza-Konflikt standen übrigens einige angenehm differenziert abwägende Gedanken von Workshopteilnehmern im Harbour - in Forenthreads hier wird sich niemand eine geänderte Meinung eingestehen)
Also was tun, außer in seinem eigenen Umfeld proaktiv in Diskussionen gehen? Auf günstigere politische Umstände hoffen? Sind eigentlich Neuauflagen der Demos gegen Rechts am Horizont?
Re: Gaza / AfD: Stimmt der Fokus?
Einerseits möchte ich dir zustimmen. Allerdings ist das Thema AfD halt in linken deutschen Kreisen nicht wirklich kontrovers, und alle sind sich (einigermaßen) einig. Daher gibt es natürlich beim Thema Gaza mehr Engagement. Ganz normal, nennt sich Internet.sternenrock hat geschrieben: ↑Mi 3. Jul 2024, 22:38 Ihr Lieben,
erst mal Riesendank an Euch alle für diese magische Fusion wieder!! Der von Höflichkeitsfloskeln triefende Gaza/Israel/Palästina-Thread ist nun bei fast 50 Seiten. Dabei beschleicht mich ein mulmiges Gefühl. Hier konkret in unserem Umfeld kommen die Faschisten-Einschläge richtig gut näher; AfD am gewinnen in ganzen Landstrichen, der RN in Frankreich gewonnen. Hier bei uns ist ggf. etwas in Gange von dem wir uns bald wünschen und vielleicht sehr lange wünschen wir hätten härter reagiert (siehe auch Eingangsstatement im Festivalheft).
Das absolute Top-Thema der Linken aber ist derzeit Gaza. Bitte nicht falsch verstehen, es geht nicht darum was "Wichtiger" ist. Es geht mir um die Frage, wo die Linke am meisten erreichen kann. Das ist nun mal eher dort wo man sich aufhält so in der Gegend. Hier könnten wir Impact erzeugen. Kleines Beispiel? Nächste Wahl in MeckPom, AfD Innenminister, Cops auf der Fusion hart durchdrücken, Fusion und somit die Finanzierung sehr vieler progressiver Projekte und Crews im Eimer. Das ist nicht nur möglich sondern äußerst wahrscheinlich. Hier droht Eiszeit für alles nicht Bio- und Leitkulturdeutsche!!
Bei eurer Gaza-Diskussion beschleicht mich das Gefühl, das ihr es euch einfach macht auch. Ist es einfacher mit Opa/Mutti/Nachbarin über Gaza zu diskutieren, als ihnen ins Gesicht zu sagen, dass sie Faschisten wählen (und somit schlicht sind?). Habe kurz dran gedacht mal Anzahl der Wörter "Gaza" vs. "AfD" dieses Jahr im Forum zu zählen. Hab ich nicht, aber ich glaub jeder kann sich das Ergebnis denken.
Es macht mich traurig, dass sich die Linke seit Jahrzehnten über Israel/Palästina zerlegt (ganz ehrlich, die Diskussion war in den 90igern auch schon genau da, nix neues seit dem). Die Relevanz für Gaza? Ich tippe auf mal so richtig marginal. Während hier rundherum die Faschisten wachsen.
Möchte trotzdem enden mit: War das eine herrliche Auszeit mit euch...
Hatte aber auch den Gedanken, was denn unter eine AfD Regierung (oder einer AfD in einer Koalition) mit der Fusion passiert.
Re: Gaza / AfD: Stimmt der Fokus?
Dieser Konflikt wird in D von uneinsichtigen, arroganten Anti-Imps mittels marxistisch-materialistischer Kommunikation stets überhöht, so dass ein Austausch mit dieser Seite der Linken mühsam erscheint.
Natürlich sind Pali-Tücher in unseren Breitengraden wieder in Mode und für einige ein Ausdruck ihrer rebellischen Seite, ohne genau zu wissen, wen sie eigentlich unterstützen und wohin ihr eigener Protest damit ausstrahlt. Hauptsache „cool“ sein.
Natürlich darf der sinnentleerte Schmähbegriff des Antideutschen nicht fehlen, der längst ein Rohrkrepierer in dieser komplexen Geschichte ist.
Als Antifaschist aus Berlin, der damals im Jahre 2003 als 24-jähriger die Entwicklung innerhalb der Linken aus erster Hand kennt, ist diese Entwicklung nichts Neues mehr.
Damals hat der Verfassungsschutz gefeiert. Heute ist es die AfD und Sahra Wagenknecht. Wenn der Linken zum Teilen Antisemitismus vorgeworfen werden kann, haben andere leichtes Spiel.
Natürlich sind Pali-Tücher in unseren Breitengraden wieder in Mode und für einige ein Ausdruck ihrer rebellischen Seite, ohne genau zu wissen, wen sie eigentlich unterstützen und wohin ihr eigener Protest damit ausstrahlt. Hauptsache „cool“ sein.
Natürlich darf der sinnentleerte Schmähbegriff des Antideutschen nicht fehlen, der längst ein Rohrkrepierer in dieser komplexen Geschichte ist.
Als Antifaschist aus Berlin, der damals im Jahre 2003 als 24-jähriger die Entwicklung innerhalb der Linken aus erster Hand kennt, ist diese Entwicklung nichts Neues mehr.
Damals hat der Verfassungsschutz gefeiert. Heute ist es die AfD und Sahra Wagenknecht. Wenn der Linken zum Teilen Antisemitismus vorgeworfen werden kann, haben andere leichtes Spiel.
Re: Gaza / AfD: Stimmt der Fokus?
Ich teile einen Großteil der Aussagen. Wir haben Bundesländer die auf dem Kipppunkt stehen, soziale Projekte, die schon jetzt massiv von der AFD mit (auch) parlamentarischen Mitteln unter Druck gesetzt werden, massiv steigender Druck des Staates auf Antifas, die sich gegen Rechte wehren (Hausdurchsuchungen, Abschiebungen, Feindstrafrecht, Versammlungsgesetze), etc. Man könnte das ewig so weiter führen …
Wichtig wär es eigentlich Vorbereitungen zu treffen für die Zeit nach den Kipppunkt. Für eine Zeit, in der solche „freien“ Orte wie die Fusion nicht mehr möglich sind. Auch hier könnten wir auf der Fusion mehr für arbeiten/aufklären etc.
Ich hoffe, dass es nicht so kommt wie prognostiziert, aber darauf verlassen dürfen wir uns nicht!
Wichtig wär es eigentlich Vorbereitungen zu treffen für die Zeit nach den Kipppunkt. Für eine Zeit, in der solche „freien“ Orte wie die Fusion nicht mehr möglich sind. Auch hier könnten wir auf der Fusion mehr für arbeiten/aufklären etc.
Ich hoffe, dass es nicht so kommt wie prognostiziert, aber darauf verlassen dürfen wir uns nicht!
Re: Gaza / AfD: Stimmt der Fokus?
Danke sternerock für den Beitrag
Ich habe mich mit mehreren Leuten auf der Fusion unterhalten (politisiere dort gerne bei einem small talk an der bar) und in jedem Gespräch sind wir zu dem selben Ergebnis gekommen: Der Fokus ist falsch gesetzt.
Denn wenn man ehrlich ist, ist es nicht nur der Krieg zwischen Mittelmeer und Jordan, es ist auch nicht nur die AfD, sondern der Rechtsruck geht durch das gesamte politische Parteienspektrum, sprich durch die ganze Gesellschaft, auch nicht nur in Deutschland sondern weltweit. In Deutschland: FDP, Grüne und SPD mit den stimmen der CDU / CSU auf EU Ebene haben die Forderungen der Afd nach verschärften Abschieberegeln, nach extraterritorialen Asylverfahren in nicht EU - Drittländern, nach Bezahlkarten für Asylsuchende etc pp. umgesetzt, sie machen bereits die Politik der AfD gegenüber menschen die an den Rändern der gesellschaft leben müssen( Wir sind mittlerweile wieder an den Punkt gekommen, wo Migrant:innen als Sündebock für alles und jedes gesellschaftliche Problem herhalten müssen, aber nicht nur sie sondern auch Hartz 4 empfänger, kranke, renter etc. pp.). Obwohl die Grünen in der regierung und obwohl eine Umstellung möglich war, beziehen wir statt erdgas aus Russland jetzt frackinggas aus den USA, und kommen der Abwendung der Klimakatastrophe so keinen schritt näher. Daneben der Krieg in der Ukraine mit huntertausenden Toten und Verletzten, mit Männern die zwangsweise zum sterben in die Grube geschickt werden oder aus Deutschland abgeschoben werden sollen, und elendig in eu grenzflüssen ersaufen, weil sie nicht zum Militär eingezogen werden wollen, Deutschland steigt zu einem der weltweit größten Waffenproduzenten auf, Militarisierung und Bundeswehr sind allgegenwärtig und es wird über die wiedereinführung der Wehrpflicht als etwas völlig selbstverständliches diskutiert. Das alles wohlgemerkt obwohl die AfD nicht mal irgendwo an der regierung ist.
Von daher fande ich die Vorträge im Propagandahangar auch wenig ansprechend, da hier der Mut gefehlt hat Probleme auch ( ich finde den Fokus auf die AFD richtig aber nicht nur) in der Breite zu kritisieren bzw. als gesamtgesellschaftliches Problem zu thematisieren. Bei der nächsten Fusion ist Bundestagswahlkampf sprich innenpolitisch eine höchst politisierte Stimmung, ich hoffe das sich da thematisch was in die Breite bewegt.
Was ich sehr gut fande war, das überall der Antifaprozess in Budapest thematisert wurde, aber auch hier kann man ja eben sehen, den die Auslieferung von Maya nach Ungarn hat ja vor ein paar Tagen stattgefunden ( obwohl ein rechtstaatlicher Prozess dort nicht gesichert ist und das BVerfG die Auslieferung untersagt hat, wenn man so argumentieren möchte), das die derzeitige Regierung zutiefst rechte Politik betreibt, den nichts anderes hätte die AFD auch gemacht.
Ich habe mich mit mehreren Leuten auf der Fusion unterhalten (politisiere dort gerne bei einem small talk an der bar) und in jedem Gespräch sind wir zu dem selben Ergebnis gekommen: Der Fokus ist falsch gesetzt.
Denn wenn man ehrlich ist, ist es nicht nur der Krieg zwischen Mittelmeer und Jordan, es ist auch nicht nur die AfD, sondern der Rechtsruck geht durch das gesamte politische Parteienspektrum, sprich durch die ganze Gesellschaft, auch nicht nur in Deutschland sondern weltweit. In Deutschland: FDP, Grüne und SPD mit den stimmen der CDU / CSU auf EU Ebene haben die Forderungen der Afd nach verschärften Abschieberegeln, nach extraterritorialen Asylverfahren in nicht EU - Drittländern, nach Bezahlkarten für Asylsuchende etc pp. umgesetzt, sie machen bereits die Politik der AfD gegenüber menschen die an den Rändern der gesellschaft leben müssen( Wir sind mittlerweile wieder an den Punkt gekommen, wo Migrant:innen als Sündebock für alles und jedes gesellschaftliche Problem herhalten müssen, aber nicht nur sie sondern auch Hartz 4 empfänger, kranke, renter etc. pp.). Obwohl die Grünen in der regierung und obwohl eine Umstellung möglich war, beziehen wir statt erdgas aus Russland jetzt frackinggas aus den USA, und kommen der Abwendung der Klimakatastrophe so keinen schritt näher. Daneben der Krieg in der Ukraine mit huntertausenden Toten und Verletzten, mit Männern die zwangsweise zum sterben in die Grube geschickt werden oder aus Deutschland abgeschoben werden sollen, und elendig in eu grenzflüssen ersaufen, weil sie nicht zum Militär eingezogen werden wollen, Deutschland steigt zu einem der weltweit größten Waffenproduzenten auf, Militarisierung und Bundeswehr sind allgegenwärtig und es wird über die wiedereinführung der Wehrpflicht als etwas völlig selbstverständliches diskutiert. Das alles wohlgemerkt obwohl die AfD nicht mal irgendwo an der regierung ist.
Von daher fande ich die Vorträge im Propagandahangar auch wenig ansprechend, da hier der Mut gefehlt hat Probleme auch ( ich finde den Fokus auf die AFD richtig aber nicht nur) in der Breite zu kritisieren bzw. als gesamtgesellschaftliches Problem zu thematisieren. Bei der nächsten Fusion ist Bundestagswahlkampf sprich innenpolitisch eine höchst politisierte Stimmung, ich hoffe das sich da thematisch was in die Breite bewegt.
Was ich sehr gut fande war, das überall der Antifaprozess in Budapest thematisert wurde, aber auch hier kann man ja eben sehen, den die Auslieferung von Maya nach Ungarn hat ja vor ein paar Tagen stattgefunden ( obwohl ein rechtstaatlicher Prozess dort nicht gesichert ist und das BVerfG die Auslieferung untersagt hat, wenn man so argumentieren möchte), das die derzeitige Regierung zutiefst rechte Politik betreibt, den nichts anderes hätte die AFD auch gemacht.
Re: Gaza / AfD: Stimmt der Fokus?
Hast du zu dem fall Maya ein paar Hintergrund Berichte? Ich weiß nicht wirklich worum es geht aber es würde mich interessieren, auch der andere Fall (Name entfällt mir grad), denn diese „Free XYZ“ Slogans waren ja häufig auf dem Gelände an unterschiedlich stellen zu lesen
Re: Gaza / AfD: Stimmt der Fokus?
Das hat ja aber auch alles nichts mit der Afd oder mit dem Rechtsruck zu tun, sondern einfach nur damit, dass Russland einen großen Krieg in Europa angefangen hat. Die tollsten linken Werte sind nichts wert wenn wir uns nicht gegen Faschisten wie Putin verteidigen können, das verstehen inzwischen halt immer mehr Menschen. Die Partei Die Linke ist leider am Ende, sie taumelt irgendwo zwischen den Position von Grünen und Afd/BSW und wird zerrieben. Die Tankies die denken Deutschland/der Westen sei für den Krieg verantwortlich wählen AfD und Wagenknecht, während liberale Linke die Grünen oder sowas wie Volt wählen, weil sie langsam realisieren, dass es so ganz ohne Verteidigung in einer Welt voller Faschisten halt auch nicht geht.ilitsch hat geschrieben: ↑Do 4. Jul 2024, 12:15 Daneben der Krieg in der Ukraine mit huntertausenden Toten und Verletzten, mit Männern die zwangsweise zum sterben in die Grube geschickt werden oder aus Deutschland abgeschoben werden sollen, und elendig in eu grenzflüssen ersaufen, weil sie nicht zum Militär eingezogen werden wollen, Deutschland steigt zu einem der weltweit größten Waffenproduzenten auf, Militarisierung und Bundeswehr sind allgegenwärtig und es wird über die wiedereinführung der Wehrpflicht als etwas völlig selbstverständliches diskutiert. Das alles wohlgemerkt obwohl die AfD nicht mal irgendwo an der regierung ist.
Ich zähle mich zur zweiten Gruppe, ich war bis vor einigen Jahren auch ein ziemlich verblendeter Pazifist der gegen die Bundeswehr, gegen die Nato, und gegen Waffen generell war. Mit dem Krieg in der Ukraine, in dem ich persönlich mit vielen Ukrainern in Kontakt kam, habe ich aber verstanden, dass eine Welt ohne Waffen eine Utopie ist und die Forderung nur dazu führt, dass autoritäre Staaten leichtes Spiel haben liberale und friedliche Staaten zu unterdrücken. Die Ukraine hat vorbildlich ihre Atomwaffen für Sicherheitsgarantien abgegeben nur um keine 30 Jahre später von einer Atommacht überfallen zu werden. In einer Welt in der "der Westen" seine Waffen abgibt regieren uns morgen China, Russland und der Iran.
Der Bundeswehr in diesen kriegerischen Zeiten mehr Geld zu geben hat nichts mit Militarisierung zu tun, es ist schlicht notwendig, alles andere wäre verantwortungslos gegenüber diesem Land und seinen Menschen. Dass an vielen anderen Ecken (Soziales, Gesundheitswesen) auch Geld fehlt ist natürlich keine Frage, aber diese Investitionen sind alle nichts wert wenn wir sie nicht verteidigen können. Außerdem wäre mit einem anderen Finanzminister auch massig Geld da.
Re: Gaza / AfD: Stimmt der Fokus?
Genau den gleichen Quatsch hat man hier 20 Jahre über den Krieg in Afghanistan gesagt. Mit den Taliban redet man nicht weil das Terroristen sind, und da hilft nur Waffengewalt. Nach 20 Jahren und hundertausenden Toten haben sich die USA mit den Taliban in Doha getroffen, ein Geheimabkommen geschlossen, und ihnen die Macht in Afghanistan übergeben. 20 jahre Krieg mit hundertausenden Toten für NICHTS. Das ist jetzt 3 Jahre. Die Welt und insbesondere der Westen hat anscheinend nichts daraus gelernt. Ansonsten bleibt es dabei " Nie wieder Krieg, Nie wieder Deutschland." Wärst du zu Bundeswehr eingezogen wurden, wie ich, dann wüsstest du, das Armeen und Krieg scheiße sind, auch Armeen die Deutschland am Hindukusch, im Baltikum oder an der Ostfront verteidigen. Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen.