meine diesjährige Fusion verlief anders als erwartet. Habe nicht dieses klassische schwelgen in Erinnerungen und tollen Momenten wie ich es sonst immer hatte.
Früher war ich immer mit verschiedenen Leuten zur Fusion gefahren und es gab immer ein gemeinsames Camp. Das hat meist auch gut harmoniert. Jedoch haben sich über die Jahre manche Leute zurückgezogen oder sich auseinander gelebt. Dieses Jahr war ich voller Vorfreude und habe mich schon auf ein gemeinsames Camp gefreut - mit Freunden mit denen ich auch die letzten Jahren gecampt hatte, welche auch aus meiner City kommen. Die Freude hat sich dann etwas gelegt als ich erfahren habe, dass die Kollegen wohl ein eigenes Camp aufschlagen wollen und mich gar nicht mit einbezogen haben. Sie haben mich zwar nicht direkt ausgeladen, aber gaben mir auch nicht wirklich das Gefühl da im Camp willkommen zu sein und mich dabei haben zu wollen - sehr schade. Richtige Freunde sind es wohl doch nicht.
Ansich kam ich immer gut mit den Leuten zurecht. Bei der Begrüßung freut man sich und umarmt sich und alles ist super, man hat ne gute Zeit. Jedoch würden die Leute sich so gut wie nie von alleine bei mir melden um Zeit zu verbringen. Gibt mir so "fünftes Rad am Wagen-Vibes".
Daraufhin habe ich mit meinen anderen 4 Freunden woanders gecampt. Nicht falsch verstehen... die Leute mag ich sehr gerne und ich hab mich auch auf das Camp gefreut - nur leider sind unsere Interessen etwas unterschiedlich. Sie waren alle straight edge unterwegs und haben eine andere Vorstellung davon sich auf der Fusion treiben zu lassen wie ich das tue. Normalerweise lass ich mich auch gerne mal ganz alleine über das Gelände treiben und lerne neue Leute kennen. Nur diesmal fiel mir das eher schwer. Ich bin eher introvertiert - ich kann nur gut auf Leute zugehen wenn ich auch gut gelaunt und voller Energie bin. Nur war diese Fusion von Anfang an geprägt von dieser "Enttäuschung" und Schlafmangel ab Tag 1. Der Schlafmangel entstand durch zu warmes Zelt und iwie nicht zur Ruhe kommen können. Dadurch waren die Tage eher zäh. In so einem Mood fühl ich ich eher einsam wenn ich mal alleine losziehe und Leute nicht direkt auf mich zukommen.
Da ich nicht so im Mood war mich alleine auf Entdeckungsreise zu begeben hab ich mit meinen Campleuten gechillt. Hier wurde mir persönlich zu viel Zeit im Camp verbracht anstatt auf dem Gelände. Schlussendlich wurde dann nur von Stage zu Stage gehetzt ohne, dass man mal die schönen Kunstinstallationen und Details auf dem Gelände bewundern konnte.
Mir fiel es dann auch nicht leicht mich mit neuen Leuten zu connecten. Bei solchen Menschenmassen fällt es mir ohnehin nicht leicht. Dann eher in etwas ruhigeren Ecken wo weniger Trubel ist. Diese Ecken blieben dieses Jahr aber, durch die genannten Gründe, eher aus.
Ja... so zog sich das Tag für Tag - und Schwupps war auch schon Sonntag. Dann hatte ich tatsächlich das Gefühl einiges verpasst zu haben und die Fusion nicht so genossen zu haben wie ich es mir die ganze Zeit erhofft hatte. Iwie kein Lärzklopfen gehabt

Schlussendlich bin ich natürlich an vielem selbst verantwortlich und hätte meine Zeit anders gestalten können. Nur war ich wie gesagt vom Kopf her nicht so frei und die Camping-Situation hat mir zu schaffen gemacht. Darüber hinaus hatte ich dauerhaft das Handy dabei um den Anschluss zu den Leuten nicht zu verlieren. Das holt einen natürlich aus dem Moment raus.
Gibts Leute die das gewissermaßen nachvollziehen können? Was könnte ich nächstes Jahr besser machen um dem entgegenzuwirken? Habe schon überlegt mal ein komplett neues Camp mit fremden Leuten zu starten. Da könnten vielleicht witzige Connections entstehen.
Grüße aus Bochum
