Die ganze Gaza Thematik und die mangelende Solidaritätsbekundungen der weißen deutschen Bevölkerung ist nunmal auch Ausdruck von opportunistischen bis rassistischen Denken und Strukturen. Beides spielt der AFD in die Hände. Nicht umsonst sieht man in anderen Ländern wesentlich mehr Palästinasolidarität (ich war seit dem 07.10. in England, Spanien und Brasilien und hatte viele Gepräche mit Freunden und Bekannten aus dem Ausland, in all diesen Ländern sieht man ein vielfaches an Ausdruck von Empathie und Solidarität gegenüber Palästinensern und mir scheint auch, als gibt es ein viel stärkeres Bewußtsein für Kolonialgeschichte und postkoloniale Strukturen). Gerade deswegen ist dieses Thema eben keine Ablenkung sondern so wichtig. Wenn auf der Anti-AFD Demo die Palästina-solidarischen Blöcke von Menschen beleidigt und bespuckt werden, die sich dort zur Demo gegen die AFD einfanden sagt das viel aus. Viele sind sich ihres Rassismus und Chauvinismus ja gar nicht bewußt. Wenn wir Rassismus nicht in all seiner Tiefe entlarven und dagegen arbeiten, dann wird nichts gelöst.
Dazu kommen die Medien und die Politik. Demokratische Parteien fallen durch unglaubliche Reaktionäre und autoritäre Tendenzen auf und bereiten so ja momenten der AFD das gemachte Bett. Auch das hängt mit Gaza zusammen (zum Beispiel Stichwort Oyoun, Exmatrikulationsgesetz in Berlin, oder der Skandal des Bildungsministerium, das ausgelotet hat ob es Wissenschaftlern Fördergelder streicht, um nur einige zu nennen.).
Es wird immer nur oberflächlich gegen die AFD demonstriert , wenn man gerade merkt der Baum brennt. Vielleicht hat man auch Sorge, das Ansehen Deutschlands wird beschädigt. Aber ein echter Kampf gegen rassistische Strukturen ist das nicht.
Dabei gebe es so viele Dinge wo man gegen arbeiten und gegen die man konkret demonstrieren müsste.
Bezahlkarten für Flüchtlinge (wovon Ukrainer ausgeschlossen sind)- WTF? , Olaf Scholz der sagt wir müssen im hohen Maß abschieben.
Baerbocks pseudo-feministische Aussenpolitik die unglaubliche Waffenexporte nach Israel und Saudiarabien für ok hält. (Die beiden lassen sich dafür ekelhafterweise profihaft auf den Anti-AFD- Demos ablichten)
Die Verteilung von Wohlstand und die Chancenungleichheit in der Gesellschaft.
Das verkorkste Bildungssystem
Könnte jetzt noch viel viel Weiteres nennen.
Aber die Frage ist: wo bleibt der Aufschrei?
Lana Bastasic die kürzlich Berlin wieder verlassen hat beschrieb es ganz gut. Berlin ist eine Stadt für privilegierte Menschen, wo man seine Privlegien genießen kann, bis dass man sie fast vergisst. Für seine Privilegien sogar belohnt wird. Aber diese gelten für weiße Menschen.
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Wir müssen mehr Empathie aufbringen für Menschen, die nicht dieselben Privilegien wie wir haben, wir müssen unsere Privelgien nutzen um uns für andere aktiv einzusetzen und wir müssen den Rassismus ehrlich in seinen tiefen Strukturen in uns, im Alltgag verstehen lernen und bekämpfen.
Und deswegen hängt das alles miteinander zusammen, insbesondere die Gazathematik. Ich glaube, wenn wir das nicht begreifen, dann verhält es sich einfach wie ein Brand den wir kurz löschen, aber der weiter unter der Oberfläche lodert und sicher letztendlich immer weiter ausbreitet.